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Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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mehr Zaster ausgestattet – würde er einen ganzen Kontinent zwischen sich und Angelica legen.  
     
    Dann würde diese Marter ja wohl auch ein Ende haben.  
     
     
    ~*~
     
    „Angelica, ich vergaß Ihnen zu sagen, wie sehr ich Ihr Kleid bewundere“, sagte Mirabella, als sie in der Kutsche Platz nahmen. „Dieser Rosaton wäre gänzlich unpassend für mich, aber an Ihnen sieht er perfekt aus.“
     
    Angelica zwang sich, die jüngere Frau anzulächeln. Es war ein aufrichtig gemeintes Kompliment, und Lord Corvindales sanfte, nachgiebige Schwester war eine willkommene Abwechslung zu ihrer Schwester, aber an diesem Abend fühlte sich Angelica nicht gerade heiter. Ihre Laune war schon seit heute Morgen nicht rosig gewesen, als ein verstörender Traum sie aus dem Schlaf gerissen hatte, der ihr jetzt, Stunden später, immer noch nachhing.
     
    „Ich danke Ihnen“, sagte sie zu Mirabella, als sie ihre Röcke zurechtzog, um neben sich auf der Sitzbank Platz für Maia zu schaffen.  
     
    „Ich war mir nicht sicher, ob ich den Stoff gutheißen würde, als du ihn ausgesucht hast, aber ich muss zugeben, du hast die richtige Wahl getroffen. Das hellere Rosa, das ich vorschlug, hätte dich sehr blass aussehen lassen“, sprach Maia und setzte sich nun neben sie.  
     
    Angelicas Lächeln war diesmal etwas aufrichtiger. Maia, und sie gab einen Fehler zu? Was für eine willkommene Abwechslung. „Das ist lieb von dir“, erwiderte sie und fragte sich, ob Maia wohl einen neuen Brief von Mr. Bradington erhalten hatte. Vielleicht stand seine Rückkehr nach London unmittelbar bevor und war der Grund, dass ihre Schwester sich weniger förmlich gab als sonst.  
     
    Angelica zog den Saum ihrer hauchdünnen Stola dort heraus, wo er zwischen ihr und Maia eingeklemmt worden war, und dachte bei sich, ja, das Kleid war in der Tat die perfekte Wahl für die Geburtstagsfeier am heutigen Abend. Sie hatte sich auf den ersten Blick in den rosaroten Satin dort in Madame Clovis’ Geschäft verliebt, und mit rosa, grünen und weißen Schleifen sowie einer Schärpe in denselben Farben war es nun zu einem ihrer Lieblingsabendkleider geworden.  
     
    Die Feier, die kein formeller Ball sein sollte, sondern nur eine Geselligkeit im kleinen Kreise darstellte, wurde zu Ehren von Lord Harrington gegeben. In Anbetracht seiner wiederholten Bitten, dass sie auch zugegen sei, vermutete Angelica, bliebe er heute Abend wohl nicht der Einzige, dem etwas Angenehmes widerfuhr. Schon gestern hatte er eine unmissverständliche Andeutung über ihrer beider Zukunft fallen lassen, als sie im sonnigen Park ausritten, und sie fragte sich, ob sie am Ende des heutigen Abends verlobt sein würde. Oder zumindest, ob er sie fragen würde.  
     
    Der Gedanke allein machte, dass ihr Magen sich abwechselnd zusammenzog oder wild flatterte. Harrington wäre eine ausgezeichnete Partie.
     
    „Die Rubine passen sehr gut“, sagte Maia gerade und fasste sich an die Ohrgehänge, die denen von Angelica genau glichen. „Ich muss schon sagen, hätte ich diese zwei kleinen Beutelchen nicht auf deiner Ankleide entdeckt, Angelica, dann hätten sie womöglich noch Wochen dort gelegen und wären wahrscheinlich auch noch hinter den Spiegel gefallen.“
     
    Wenn du deine Nase nicht in alles stecken müsstest und unter anderem auch meine Ankleide durchsucht hättest, wäre ich nicht gezwungen worden, diese Beutelchen zu öffnen . Angelicas Lächeln war jetzt erstarrt, und sie zupfte am Saum ihres linken Handschuhs. Das Gewicht der taubeneigroßen Rubine an ihren Ohren war nur ein kleiner Teil ihrer stetig sinkenden Laune. Ein anderer war eben jener grauenvolle Traum der vorherigen Nacht, und dann auch noch der Brief, den sie heute erhalten hatte.  
     
    „Wo hast du sie noch einmal hergehabt?“, fragte Maia. „Ich kann mich nicht entsinnen, die zwei Paar Rubinohrringe je gesehen zu haben.“
     
    „Sie sind aus der Schmuckschatulle von Oma Öhrchen. Du erinnerst dich doch, als wir uns wie erwachsene Damen verkleideten und sie dazu anprobierten“, log Angelica, ohne mit der Wimper zu zucken. „Ich muss schon sagen, Maia, in letzter Zeit scheint es nicht zum Besten um dein Gedächtnis bestellt zu sein.“
     
    Ihre ältere Schwester räusperte sich und runzelte die Stirn in dem Versuch, sich an ein Ereignis zu erinnern, das es nie gegeben hatte. Angelica unterdrückte ein Lächeln. Irgendwann würde Maia merken, dass ihr ein Märchen aufgetischt worden war, aber jetzt freute

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