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Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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erkundigt, und die Woodmores waren eine wohlhabende Familie von ausgezeichnetem Ruf.
     
    Ein Zittern machte, dass ihr die Knie wieder schwach wurden, aber Angelica kämpfte dagegen an. Sie hatte diesen Zwischenfall glimpflich überstanden, und nun würde sie alles vergessen. Sie hatte ihre Lektion gelernt – glücklicherweise ohne ernsthafte Konsequenzen.
     
    „Miss Woodmore. Ich habe Ihre Erfrischung.“
     
    Heiliger Löwenzahn. Es war Harrington, der mit einer kleinen Tasse durchsichtiger Flüssigkeit vor ihr stand.  
     
    „Oh, ich danke Ihnen“, sagte sie und nahm das Getränk dankbar entgegen. Sie war durstig. „Ich hoffe, Sie mussten nicht allzu lange warten. Ich musste – ich bin kurz hinaus gegangen, um die Sterne zu sehen.“ Ihre Finger zitterten noch leicht.
     
    „Keineswegs“, erwiderte er. „Vielleicht möchten Sie ja noch ein wenig mit mir auf dem Balkon spazieren gehen?“  
     
    Es war ein glücklicher Zufall, dass sie gerade von der sprudelnden Limonade trank. Denn ansonsten hätte sie womöglich zu schnell geantwortet. Aber so setzte sie die Tasse von den Lippen ab, blickte über die Tanzfläche und sah ihn dort, an eine der babylonischen Säulen gelehnt.  
     
    Er ist es.  
     
    Voss.
     
    Er war natürlich maskiert, die untere Geschichtshälfte verhüllt, und nur die Augen und die dichten, geschwungenen Augenbrauen waren zu sehen. Er sah aus wie ein indischer oder orientalischer Dieb, mit einem flachen, eckigen Hut, der sein dichtes Haar bedeckte, und einem ausladenden Umhang.  
     
    Hitze stieg in ihr hoch, als ihre Blicke sich trafen. Der halbe Saal und jede Menge Menschen lagen zwischen ihnen, aber es war, als stünde er neben ihr. Diesmal hatte sie keinen Zweifel, dass es Voss war.
     
    Wie hatte sie nur die andere Gestalt für ihn halten können? Sie konnte ihren Fehler von gerade eben kaum glauben.
     
    „Ich ...“, Angelica blickte zu Harrington. Selbst hinter seiner Maske, konnte sie die Wärme in seinen Augen erkennen. Vor einer Woche hätte sie sofort seinen Arm ergriffen und wäre mit ihm ins Mondlicht hinausspaziert. Und hätte vielleicht noch einen zweiten, keuschen Kuss gestattet.
     
    Aber jetzt ... sie unterdrückte das Verlangen, über ihre Schulter zurück nach Voss zu blicken. Bloß weil er hier war und sie anschaute ... nun, das musste noch gar nichts heißen. Heute Abend war ganz London hier versammelt. Vielleicht wusste er nicht einmal, dass sich hinter dieser koketten Maske Angelica verbarg, und selbst wenn ... nun, das bedeutete nicht unbedingt, dass er sie um einen Tanz bat. Oder sich auch nur näherte.
     
    „Miss Woodmore?“ Harrington hatte während ihres Schweigens den Kopf gebeugt, um zu ihr herunter zu schauen. Er sprach jetzt laut genug, um noch inmitten des tiefen Stimmengewirrs und den Klängen von Musik gehört zu werden. „Im Moment kann ich mir nur lebhaft vorstellen, wie zauberhaft das Mondlicht aussehen wird, wenn es sich über ihr dunkles Haar legt. Aber ich würde das auch gerne in Echt sehen.“
     
    „Oh.“ Sie musste ihn dafür einfach anlächeln. So etwas Romantisches zu sagen, ohne dabei lächerlich zu wirken, in etwa so wie ihre Augen als Diamanten und ihre Haut als Seide zu beschreiben. Lord Fedderley hatte das einmal getan, und nur mit Mühe hatte sie davon abgesehen, ihre sogenannten Diamant-Augen nicht zu verdrehen. Sie trank noch einen Schluck, um etwas Zeit zu gewinnen, bevor sie ihre Antwort gab. Als sie die Augen senkte, warf sie noch einen kurzen Blick zurück zu Voss.
     
    Er war nicht mehr da.
     
    Angelica war nicht darauf gefasst, wie sehr sie das enttäuschte. Zumal sie ihn auch nicht wiederfinden konnte, als sie ihren Blick überall dort durch den Saal schweifen ließ. Weder dort wo er gestanden hatte, noch in ihrer Nähe.
     
    Das war dann wohl das Ende hiervon, dachte sie bei sich.
     
    Sie drehte sich um. Und da war er.  
     

FÜNF
    ~ In welchem ein quietschender Stuhl interveniert ~
     
      Angelicas Gesicht errötete heftig unter ihrer Maske, und plötzlich hämmerte das Herz ihr in der Brust.  
     
    Aber bevor sie noch antworten oder ihre Fassung wiedergewinnen konnte, hatte Voss bereits die Dinge in die Hand genommen.  
     
    „Ich glaube, dieser Tanz war mir versprochen, Schicksalsherrin“, sagte er, vollführte eine elegante Drehung und ergriff ihren willenlosen Arm, den er in seinem angewinkelten Ellbogen ablegte – ohne mit der Wimper zu zucken. „Ein Walzer“, fügte er hinzu und sah auf sie

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