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Die Lucifer Direktive

Titel: Die Lucifer Direktive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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nähergekommen, als ich erwartet hatte. Nachdem, was ich schon alles für Sie getan habe, ist es das Mindeste, Ihre Freundin zu verschonen.«
    »Sie?«
    »Young Lennagin, der Anruf, den Sie tätigten, nachdem Sie sich so professionell des Mannes in Ihrem Washingtoner Hotelzimmer entledigt hatten – ich war es, mit dem Sie gesprochen haben. Ich habe Sie veranlaßt, nach Europa zu gehen, nach Europa zu fliehen. Wir konnten Sie nicht mit dem FBI zusammenarbeiten lassen, denn die hätten Sie untertauchen lassen. Ebensowenig wie wir Ihnen den Umschlag von Bathgate geben konnten, denn der hätte Ihre Geschichte sofort bestätigt. Wir wollten, daß Sie für uns arbeiten, nicht für die.«
    »Sie ließen mich in dem Glauben, daß Quinn einer der Bösewichter war.«
    »Ich habe Sie auf eigene Füße gestellt. Sie konnten nirgendwohin heimkehren, da es offensichtlich niemanden gab, zu dem Sie hätten zurückgehen können. Und das war genau das, was wir wollten. Wir benötigten Sie in Europa, wo Sie für uns arbeiten sollten, indem Sie Blacks Tun beschleunigten und den Spuren folgten, die Bathgate aufgedeckt hatte. Es mußte etwas unternommen werden. Ich bin sicher, Sie verstehen das.«
    Dan verstand nur zu gut. »Sie sind kein sonderlich ehrenwerter Mann, Oberst.«
    »Dies sind keine sonderlich ehrenwerten Zeiten, young Lennagin, wie Sie in den letzten vierzehn Tagen selber gesehen haben.«
    Schweigen erfüllte den Lieferwagen. Nur der Motor brummte. Dan hatte ganz vergessen, daß sie fuhren.
    »Wie wollen Sie die Standorte der F-16 herausbekommen, ehe Sie Black töten?«
    »Die drei Kontaktnummern. Falls Black riskiert, sie nur im Gedächtnis zu bewahren, kenne ich genug Foltermethoden, denen selbst er nicht widerstehen kann. Sie sehen, ich bin wirklich ein Experte. Wahrscheinlicher aber ist, daß Black die Telefonnummern irgendwo am Körper trägt. Diesen Nummern wird nachgegangen und Isosceles zerschlagen.«
    »Ganz einfach so?«
    »Ganz einfach so.«

31
    Paul Quinn fröstelte in der Hamburger Kälte. Der Wind war schneidend scharf und verwandelte sein Gesicht in rohes Fleisch. Er konnte nicht aufhören, mit den Zähnen zu klappern, und fragte sich, ob das an der Kälte oder an der Ungewißheit lag. Als er darauf bestanden hatte, sich auf die Suche nach Lennagin zu machen, stand sein Entschluß so felsenfest, daß daneben alles andere verblaßte. Jetzt, da er in einer fremden Stadt an einer Straßenecke stand und sein Selbstvertrauen verschwunden war, die Nerven würden bald folgen, traf ihn die Realität der Situation ebenso unbarmherzig wie der Wind. Wem wollte er etwas vormachen? Er wußte, wie man Überwachungen anordnet und die Arbeit koordiniert. Aber man lotste ihn von seinem Schreibtisch, und er war verloren, treibend wie ein Schiff ohne Anker.
    Drei Prostituierte spazierten auf der Reeperbahn an ihm vorüber und warfen ihm verführerische Blicke zu. Ein Mann folgte in ihrem Schlepptau, blieb stehen, um ein Streichholz anzuzünden, und ging dann weiter.
    Das Signal … der Mann war der Agent des CIA in Hamburg. Quinn lief gerade so schnell, daß er ihn an der nächsten Ecke einholte.
    »Sind Sie Quinn?«
    »Yeah. Sie …«
    »Lassen Sie nur meinen Namen aus dem Spiel. Gehen wir ein Stück. Ihre Bosse haben kein Recht, uns in die Suppe zu spucken.«
    »Ersparen Sie mir den Mist.«
    Der CIA-Mann machte drohend einen Schritt vorwärts. Er war groß und dunkelhaarig. »Das liegt an der Umgebung, aber Sie können Ihren Arsch ja einfach hier aus dem Verkehr ziehen. Mein Sektionschef sagt, daß wir nicht mit Ihnen reden, weil Sie nicht ordnungsgemäß autorisiert sind.«
    Das hatte Quinn erwartet. Ordnungsgemäß autorisiert zu werden, hätte bedeutet, bürokratische Leute im Weißen Haus zu benutzen, die nicht aufgeschreckt werden sollten. War also unmöglich. Daher hatte er es darauf ankommen lassen.
    »Felix«, sagte er einfach.
    Geschmeidig wie eine Katze war der Hüne fast in gleicher Höhe mit ihnen aufgetaucht, ohne daß der CIA-Mann überhaupt etwas bemerkt hatte. Genau genommen, wurde er sich Felix' erst bewußt, als sich eine riesige Pranke zwischen seine Beine schob und sich um seine Hoden schloß.
    »Was, zum Teu …«
    Dem CIA-Mann blieb die Puste weg, als Felix ihn hochhob, bis seine Schuhe in der Luft gegeneinander schlugen.
    »Jesus, lassen Sie mich runter!« keuchte der Mann.
    Der Hüne gehorchte. »Mein Name ist Felix, und beim nächsten Mal, Freundchen, baumelst du von einer Straßenlaterne.«
    Der

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