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Die Luna-Chroniken, Band 2: Wie Blut so rot (German Edition)

Die Luna-Chroniken, Band 2: Wie Blut so rot (German Edition)

Titel: Die Luna-Chroniken, Band 2: Wie Blut so rot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marissa Meyer
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die pochende Hüfte.
    »Loslassen! Sofort!« Ihr Vater verdrehte den Hals und versuchte Wolf zu beißen.
    Wolf schien seine Gegenwehr gar nicht zu bemerken. Mit der einen Hand hielt er seine Arme fest, die andere streckte er Scarlet hin.
    Kaum hatte Scarlet Wolfs Hand ergriffen, als ihr Vater von neuem losbrüllte: »Er gehört zu ihnen !«
    Wolf zog Scarlet hoch, dann hielt er ihren um sich schlagenden Vater mit beiden Armen fest. Dass ihr Vater keinen Schaum in den Mundwinkeln hatte, überraschte Scarlet.
    »Es ist genau die gleiche Tätowierung, Scar!«
    Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht. »Ich weiß, Papa, beruhig dich erst mal, dann erkläre ich’s dir.«
    »Sie dürfen mich nicht zurückbringen! Ich suche doch! Ich brauche noch Zeit! Bitte, nicht noch mal! Nicht noch mal …« Er brach in Schluchzen aus.
    Wolf zog die Augenbrauen zusammen. Um den Hals ihres Vaters hing eine dünne Kette. Er riss sie herunter.
    Ihr Vater zuckte zusammen, und als Wolf ihn losließ, sank er zu Boden.
    Scarlet starrte den seltsamen kleinen Anhänger an der Kette an, die von Wolfs Faust herabbaumelte. Ihr Vater hatte nie Schmuck getragen – abgesehen von dem Monogamiering. Aber den hatte er schnell abgelegt, nachdem ihre Mutter ihn verließ, weil sie herausgefunden hatte, dass der Ring seinen Zweck nicht erfüllte.
    »Eine Wanze«, sagte Wolf und hielt den Anhänger gegen das Licht. Er glänzte silbern und war nicht länger als der Nagel von Scarlets kleinem Finger. »Sie wissen nicht nur, wo er ist, sie haben auch alles mitangehört.«
    Scarlets Vater hockte vor ihnen, hielt die Kette in der Hand und wiegte sich hin und her.
    »Glaubst du, die hören uns jetzt gerade zu?«, fragte Scarlet.
    »Wahrscheinlich schon.«
    Ein Feuerwerk explodierte in ihrem Brustkorb. Sie sprang auf Wolf zu und brüllte in den Anhänger hinein: »Hier gibt es nichts zu holen! Wir verstecken nichts! Ihr habt die falsche Frau! Und ihr bringt sie sofort zurück! Ich schwöre beim Haus, in dem ich geboren wurde, wenn ihr ihr auch nur ein Haar krümmt, spüre ich euch alle auf bis auf den letzten Mann und drehe euch die Hälse um wie Hühnern! Habt ihr das verstanden? BRINGT SIE ZURÜCK !«
    Heiser vom Schreien ließ sie Wolfs Hand los.
    »Fertig?«
    Bebend vor Wut nickte Scarlet.
    Wolf warf den Sender auf den Boden und zerschmetterte ihn mit einem sauberen Hammerschlag. Scarlet zuckte zusammen, als das Metall auf dem Beton knirschte.
    »Meinst du, die wussten, dass er hierherkommt?«, fragte Wolf.
    »Sie haben ihn im Maisfeld vor dem Haus abgesetzt.«
    Ihr Vater schaltete sich mit tonloser Stimme ein. »Sie haben mir aufgetragen, es zu finden.«
    »Was zu finden?«, fragte Scarlet.
    »Ich weiß es nicht. Das haben sie ja nicht gesagt. Nur … dass sie irgendwas versteckt. Irgendwas Wertvolles oder was Geheimes.«
    »Warte mal … Du wusstest es?«, fragte Scarlet. »Du hast die ganze Zeit gewusst, dass du verwanzt warst, und hast noch nicht mal versucht, mir einen Hinweis zu geben? Was, wenn ich etwas gesagt hätte, das ihnen verdächtig erscheint? Was, wenn sie mich als Nächste holen kommen?«
    »Ich hatte doch keine Wahl«, sagte er. »Sie haben mich nur unter dieser Bedingung gehen lassen. Und jetzt muss ich das finden, was Michelle versteckt hat. Wenn ich auf einen Hinweis stieße, der hilfreich wäre … Ich musste da raus, Scar, du weißt einfach nicht, wie es war …«
    »Ich weiß aber, dass sie sie immer noch haben! Und dass du so feige bist, deine eigene Haut zu retten, und dir keine Sorgen machst, was ihr zustoßen wird – oder mir.«
    Scarlet hielt den Atem an und wartete darauf, dass er das abstritt. Dass er sich mit irgendeiner fadenscheinigen Entschuldigung herauszureden versuchte, wie er es sonst immer tat, aber er sagte nichts. Überhaupt nichts.
    Ihr Gesicht glühte vor Wut. »Du machst ihr Schande und allem, wofür sie steht. Sie würde ihr Leben riskieren, um uns zu schützen. Oder für einen Fremden, wenn sie es für das Richtige hielte. Aber du denkst nur an dich. Ich kann nicht glauben, dass du ihr Sohn bist. Oder mein Vater.«
    Er sah sie mit diesem gespenstischen Blick an. »Du täuschst dich, Scarlet. Sie hat zugesehen, wie sie mich gefoltert haben. Und hat ihre Geheimnisse für sich behalten.« Seine Miene wurde trotzig. »Es gibt etwas, das Michelle vor uns verbirgt, Scar, und deswegen sind wir jetzt beide in Gefahr. Sie denkt nur an sich, ich nicht.«
    »Du weißt überhaupt nichts über sie!«
    »Nein, du

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