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Die MacGregors 05 - Stunde des Schicksals

Die MacGregors 05 - Stunde des Schicksals

Titel: Die MacGregors 05 - Stunde des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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verstaut. Ein frisch gewachster Steinboden glänzte Anna entgegen, an der Decke drehte sich träge ein Ventilator.
    »Mr. MacGregor!« Mit strahlendem Gesicht glitt eine rundliche Frau von ihrem Hocker hinter dem Tresen.
    »Mrs. Lowe. Hübsch wie immer.«
    Sie war nicht hübsch, und sie wusste es. Also quittierte sie das Kompliment nur mit einem verächtlichen Schnauben. »Was kann ich heute für Sie tun?«, fragte sie und musterte Anna unverhohlen.
    »Die junge Dame und ich brauchen alles, was zu einem ordentlichen Picknick gehört.« Daniel beugte sich über den Tresen. »Sie haben doch hoffentlich noch etwas von diesem zarten Roastbeef, bei dem einem das Wasser im Mund zusammenläuft, oder?«
    »Keinen Krümel mehr.« Sie blinzelte ihm zu. »Aber ich habe da einen Schinken, bei dem Ihnen die Augen übergehen werden und Sie Ihrem Schöpfer danken.«
    Ganz Charmeur, griff er ihre Hand und drückte einen Kuss darauf. »Da werde ich doch lieber Ihnen dafür danken, Mrs. Lowe.«
    »Also ein Sandwich für die Lady«, sagte Mrs. Lowe. »Und für Sie mache ich wohl besser zwei. Die kalte Limonade steure ich bei – vorausgesetzt, Sie kaufen die Thermoskanne.«
    »Einverstanden.«
    Kichernd verschwand Mrs. Lowe nach hinten.
    »Du warst schon mal hier«, stellte Anna trocken fest.
    »Ab und zu. Ein bemerkenswerter Laden.« Er wusste, dass die Lowes ihn selbst führten und sich um alles kümmerten. »Wenn sie anbauen und einen richtigen Imbiss aufziehen würden, könnte Mrs. Lowe ein Vermögen mit ihren Sandwiches verdienen.«
    Anna lächelte über den Blick in seinen Augen. »Lowe & MacGregor.«
    Lachend lehnte er sich an den Tresen. »Nein, manchmal ist es besser, stiller Teilhaber zu sein.«
    Die Ladeninhaberin kehrte mit einem großen Korb zurück. »Den Korb bringen Sie mir zurück, nicht?« Sie zwinkerte Daniel zu. »Die Thermoskanne können Sie ja behalten.«
    Daniel holte einige Geldscheine aus seiner Brieftasche. Anna zählte mit und zog eine Augenbraue hoch. »Bestellen Sie Ihrem Mann schöne Grüße von mir, Mrs. Lowe.«
    »Mache ich. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Begleiterin viel Spaß«, sagte Mrs. Lowe, während sie das Geld einsteckte.
    »Den werden wir haben«, erwiderte Daniel. »Vertraust du mir deinen neuen Wagen an?«, fragte er Anna auf dem Parkplatz.
    Anna hielt die Schlüssel schon in der Hand. Niemand hatte sich bisher hinter dieses Steuer setzen dürfen, obwohl ihr Vater es mit mehr als einem Wink mit dem Zaunpfahl versucht und Myra ganz offen gequengelt hatte. Nach kurzem Zögern überließ sie ihm die Schlüssel.
    Augenblicke später fuhren sie die steile Straße hinan. Nie zuvor war Anna auf einer so engen, so kurvenreichen und stetig bergauf führenden Straße gewesen. Die Aussicht über die Klippen, die direkt daneben steil zum Meer abfielen, raubte ihr den Atem. Zwischen dem grauen Fels leuchtete ab und zu etwas Farbe auf, ein Klecks Rot, eine Andeutung von Grün. An manchen Stellen wirkte der Fels, als hätte sich jemand mit einer Axt daran zu schaffen gemacht und große Stücke herausgehauen. Wellen brandeten an die Küste, zogen sich zurück, nur um mit voller Wucht erneut zuzuschlagen. Ein endloser Kreislauf, ursprünglich und wild. Anna sog tief den Geruch des Meeres ein und lehnte sich zurück.
    Meile um Meile legten sie zurück. Die wenigen Bäume hatten sich in Jahrzehnten dem Wind gebeugt. Kurz fragte Anna sich, was Daniel wohl tun würde, sollte ihnen ein anderes Auto entgegenkommen. Aber es beunruhigte sie nicht. Sie sah einem Seevogel nach, der über der Wasseroberfläche dahinglitt und wenig später steil in die Lüfte emporstieg.
    Als die Straße wieder eben wurde, verspürte sie fast so etwas wie Enttäuschung. Und dann sah sie das Land vor sich. Überwuchert, felsig und einsam erstreckte es sich bis an den äußersten Rand der Klippe. Irgendetwas breitete sich in ihr aus, scharf und schnell wie ein Pfeil, sanft und süß wie ein Kuss. Ein Wiedererkennen.
    Daniel hielt an, stieg aus und nahm alles in sich auf. Die wilde Ursprünglichkeit war es, die ihn anzog, ihn festhielt. Er spürte das Meer und den Wind. Er war zu Hause angekommen.
    Wortlos folgte Anna ihm. Die wuchtige Leidenschaft der Landschaft überwältigte sie, aber sie spürte auch die tiefe Ruhe, die dieser Gegend innewohnte. Ein Windstoß zerzauste ihr Haar. »Dies ist dein Land«, murmelte sie, als er neben sie trat.
    »Aye.«
    Ungeduldig strich sie sich das Haar aus dem Gesicht. Sie wollte alles genau sehen. »Es

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