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Die MacGregors 05 - Stunde des Schicksals

Die MacGregors 05 - Stunde des Schicksals

Titel: Die MacGregors 05 - Stunde des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Daniel.
    »Das sollte er auch.« Sie dachte daran, wie viel sie für dieses freundliche Lächeln bezahlt hatte. »Daniel …« Nachdenklich spießte sie Salat auf die Gabel. »Dieser Kredit, den du heute Nachmittag erwähntest – könnte sein, dass ich darauf zurückkommen muss. Aber nur, bis wir wieder in Boston sind.«
    Daniel sah zu Portersfield, der pfeifend in der Küche verschwand, dann zu Anna, deren dunkle Augen schelmisch funkelten. Und nachdem er zwei und zwei zusammengezählt hatte, brach er in schallendes Gelächter aus. Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie herzhaft. »Für dich sogar ohne Zinsen, Liebste.«
    Es gab nur zwei Flaschen Champagner. Mehr hatte der Wirt nicht auf Lager. Es gab einen Braten, der auf der Zunge zerging, sowie eine zerkratzte Billie-Holiday-Schallplatte, nach der Daniel die Braut auf die improvisierte Tanzfläche führte. Myra hielt nichts davon, lange um den heißen Brei herumzureden.
    »Du hast dich in Anna verliebt.«
    Da er keinen Grund sah zu leugnen, ging er über ihre Taktlosigkeit hinweg. »Aye.«
    »Und was gedenkst du jetzt zu tun?«
    Seine Lippen zuckten. »Ich könnte sagen, das geht dich nichts an.«
    »Das könntest du«, stimmte Myra zu. »Allerdings gedenke ich es herauszufinden.«
    Daniel zögerte nur kurz, bevor er sich entschloss, ehrlich zu Myra zu sein. Er wollte sie auf seiner Seite. »Ich hätte sie heute Abend geheiratet, aber sie ist einfach zu störrisch.«
    »Oder zu schlau.« Myra lächelte, als seine Augen aufblitzten. »Ich mag dich, Daniel. Wirklich. Aber ich erkenne eine Dampfwalze, wenn ich eine sehe.«
    »Gleichgesinnte erkennen sich eben sofort.«
    »Genau.« Myra war nicht gekränkt, sondern geschmeichelt. »Anna wird Ärztin, wahrscheinlich die beste Chirurgin im Staat.«
    Er sah düster auf sie herab. »Was weißt du denn von Ärzten?«
    »Ich verstehe etwas von Anna«, erwiderte sie. »Und ich verstehe genug von Männern, um zu sehen, dass dir ihr Beruf nicht passt.«
    »Ich will eine Ehefrau, keinen Skalpellschwinger.«
    »Dein Blinddarm sieht das vielleicht anders.«
    »Dann würde ich mich nicht von meiner Frau aufschneiden lassen.«
    »Wenn du Anna willst, musst du auch ihren Beruf akzeptieren. Hast du um ihre Hand angehalten?«
    »Du bist zu neugierig.«
    »Natürlich. Hast du?«
    Diese amerikanischen Frauen, dachte er. Würde er sich je daran gewöhnen? »Ja.«
    »Und?«
    »Sie hat abgelehnt, aber sie will mit mir zusammenleben.«
    »Klingt vernünftig.«
    Daniel hob stumm die Hand, an der Myras Ehering glitzerte.
    »Oh, das ist etwas ganz anderes. Ich liebe Herbert, aber ich hätte ihn nie geheiratet, wenn er mich nicht so nehmen würde, wie ich bin.«
    »Und wie ist das?«
    »Neugierig, indiskret, verrückt und ehrgeizig«, erwiderte sie mit einem Blick zum Tisch hinüber. »Herbert wird sich noch wundern, was für eine Ehefrau er sich da eingefangen hat.«
    Daniel sah sie an. Ihr Blick war voller Liebe, aber ihr Kinn war entschlossen vorgereckt. »Das wird er wohl.«
    Daniel wollte gerade Myra den Stuhl halten, als Portersfield einen Servierwagen hereinrollte, auf dem ein Schichtkuchen mit Blüten aus rosafarbenem Zuckerguss thronte. Mit schwungvoller Geste reichte er Myra ein silbernes Tortenmesser.
    »Mit unseren besten Wünschen für eine lange und glückliche Ehe«, erklärte er.
    Den Tränen nahe, legte Myra die Finger um den Griff und wartete, bis sie Herberts Hand auf ihrer fühlte.
    Anna wartete, bis vom Kuchen nur noch Krümel übrig waren und es keinen Champagner mehr gab. »Eins noch.« Sie nahm einen Schlüssel aus ihrer Handtasche und gab ihn Herbert. »Die Hochzeitssuite.«
    Grinsend ließ er ihn in die Tasche seines Jacketts gleiten. »Ich hätte nicht gedacht, dass es hier so etwas gibt.«
    »Gab es auch nicht. Bis vor zwei Stunden.« Lächelnd sah Anna den beiden nach, als sie Arm in Arm zur Tür eilten.
    »Dein Stil gefällt mir, Anna Whitfield.«
    »Tatsächlich?« Aufgeputscht vom Champagner und ihrem Erfolg, lächelte sie Daniel an. Ohne den Blick von ihm zu wenden, griff sie erneut in ihre Handtasche. »Ich habe noch einen.«
    Daniel starrte auf den einzelnen Schlüssel auf ihrer Handfläche. »Du neigst dazu, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, was?«
    Sie zog eine Augenbraue hoch und stand auf. »Wenn es dir nicht passt, kannst du Portersfield wecken. Bestimmt hat er noch ein Zimmer für dich.«
    Er erhob sich und nahm den Schlüssel an sich. »Nicht nötig.«
    Wortlos stiegen sie die

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