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Die MacGregors 05 - Stunde des Schicksals

Die MacGregors 05 - Stunde des Schicksals

Titel: Die MacGregors 05 - Stunde des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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er sie immer wieder an den Rand der Ekstase. Nie hätte sie geglaubt, dass Qual so lustvoll, dass Lust so qualvoll sein konnte.
    Sie atmete immer heftiger, als er sie ganz entblößte, und ihre Haut war feucht. Wo immer er sie berührte, flackerte ein Feuer auf.
    Anna schlang die Arme um seine Taille, wälzte sich mit ihm übers Bett, tastend, suchend, entdeckend. Sie fühlte, wie er erbebte, presste die Lippen auf seine Haut und schmeckte nichts als Verlangen. Und dann, bevor er es erahnen konnte, ließ sie sich auf ihn sinken und nahm ihn in sich auf.
    Anna sah ihm tief in die Augen und entdeckte in dem strahlenden Blau etwas, das sie erschauern ließ. Liebe. Sie klammerte sich an Daniel, während sie ihn dorthin entführte, wo Verstand und Vernunft keinen Zutritt hatten.
    Genau dort wollte sie mit ihm bleiben und alles andere vergessen. Worum er sie jetzt auch bat, sie würde es ihm geben, denn in diesem Moment gehörte sie nur ihm.
    Ihr Körper war so zart und schmal, dass er ihr Gewicht kaum spürte, als sie erschöpft auf ihm lag. Er spürte ihr Zittern, die langsam abklingende Leidenschaft, und wusste, dass er nicht mehr ohne sie leben konnte.
    Also gut, dachte er, wenn es nicht anders geht. Dann legte er den Arm um sie. »Du ziehst morgen bei mir ein.« Er griff in ihr Haar und hob ihren Kopf an, um sie anzusehen. Er gab nach, aber er gab nicht auf. »Wenn wir wieder in Boston sind, packst du deine Sachen. Ich werde keine Nacht mehr ohne dich verbringen.«
    Sie starrte ihn an. Hinter der Leidenschaft, die immer noch in seinen Augen funkelte, lag auch Wut. Wie sollte sie mit einem Mann wie Daniel umgehen? Anna hatte das Gefühl, dass es eine ganze Weile dauern würde, das zu lernen. »Morgen?«
    »Ja. Du ziehst morgen in mein Haus. Hast du noch etwas hinzuzufügen?«
    Sie überlegte kurz und lächelte. »Du machst besser Platz in deinem Kleiderschrank.«

10. K APITEL
    Annas erste Besichtigung des Hauses fand unter der Aufsicht eines äußerst steifen und wortkargen McGee statt. Denn kaum hatte der Butler ihre Taschen nach oben getragen, war Daniel in einer dringenden Angelegenheit in seine Bank gerufen worden. Er war gegangen, wütend, mit einem knappen Kuss für sie und der zerstreuten Order an McGee, sie herumzuführen. So war sie also allein mit einem distanzierten Butler und einer Köchin, die ihren Kopf bisher noch nicht zur Küche herausgesteckt hatte.
    Der erste Gedanke, der ihr kam, war, sich zu entschuldigen und ins Krankenhaus zurückzukehren, wohin sie gehörte. Sie konnte es sich genauso wenig leisten wie Daniel, den Nachmittag einfach freizunehmen. Und der war jetzt fort, während sie hier war. Aber etwas an dem steifen breiten Rücken des Mannes, der vor ihr die Treppe hinaufstieg, ließ sie durchhalten. Stolz und Würde waren nun mal untrennbar für sie miteinander verbunden. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen, und wenn der Butler der Erste war, dem sie missfiel, würde sie das akzeptieren. Mehr noch. Sie würde damit leben lernen müssen. Und zwar ab sofort.
    »Mr. MacGregor beherbergt hin und wieder auswärtige Geschäftsfreunde«, erklärte McGee. »Dazu haben wir mehrere Gästezimmer. Auch sein Büro ist auf dieser Etage. Er findet es so bequemer. Dies ist sein Schlafzimmer«, fuhr er fort und öffnete eine schwere, handgeschnitzte Tür.
    Der Raum war groß, ganz wie Daniel es mochte, aber nur spärlich möbliert, so als würde er hier nur wenig Zeit verbringen. Anna konnte sich vorstellen, dass sein Büro ganz anders aussah, voller Unterlagen und Bücher. Sicherlich verriet sein Arbeitszimmer mehr über den wahren Menschen, als es dieser, eigentlich der persönlichste, Raum tat. Hier gab es weder Fotografien noch irgendwelche anderen Erinnerungsstücke. Die Farbe an den Wänden war noch frisch und die Vorhänge steif mit Stärke. Das Bett war aus Eiche und groß genug für vier Personen. Am Fußende stand ihr Gepäck.
    Anna hatte erwartet, sich verlegen und befangen zu fühlen. Stattdessen verspürte sie nur ein vages Gefühl von Neugier. Die Stelle oben auf den Klippen über dem Meer hatte ihr mehr von Daniel MacGregor offenbart als dieser Raum, in dem er seine Nächte verbrachte. Aber jetzt war nicht der Zeitpunkt, um Rätsel zu lösen. Als sie sich zu McGee umdrehte, war ihr Kinn ein kleines bisschen höher erhoben als normal.
    »Mr. MacGregor hat sich nicht bezüglich der Haushaltungsführung geäußert. Liegt dies nun in Ihrem Verantwortungsbereich?« Falls überhaupt möglich,

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