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Die Macht der Angst (German Edition)

Die Macht der Angst (German Edition)

Titel: Die Macht der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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er und Yuliyah gekommen waren, zeigten, außerdem die Außenansicht der Türen und verschiedene strategische Punkte. Die Lösung des Rätsels, wieso sie solch unverhofftes Glück gehabt hatten, lag in braunes Papier gewickelt gleich vor ihm auf dem Tisch: zwei große Sandwiches aus dem Feinkostladen.
    Die beiden Vollpfosten waren auf ihr Essen konzentriert gewesen. Nach dem, was er im Keller gesehen hatte, wurde es Kev beim Anblick des in Scheiben geschnittenen Frühstücksfleischs speiübel.
    Er schleifte die beiden Männer in den Raum, wo er sie mithilfe der beiden letzten Plastikmanschetten an den Heizkörper fesselte. Dann sammelte er ihre Waffen – zwei Pistolen, ein Messer – sowie ihre Schlüssel ein. Zuletzt schnappte er sich das übergroße schwarze Sweatshirt, das auf dem Tisch lag, und zog es sich über, anschließend hüllte er Yuliyah in die Lederjacke, die über einer Stuhllehne hing. Sie reichte ihr fast bis zum Knie.
    Er nahm ihre Hand und zerrte sie mit sich. »Lass uns von hier verschwinden.«
    Kaum dass sie
Lost Boys
betreten hatten, wusste Miles, dass Con und Davy nutzlos sein würden. Sie standen mit offenen Mündern wie vom Donner gerührt da und starrten entgeistert nach oben.
    Selbst jemandem, der nicht auf der Suche nach seinem lange verloren geglaubten Bruder war, musste der Empfangsbereich von
Lost Boys
ziemlich speziell vorkommen. Der gesamte Raum unter der hohen Glasdecke war mit an Drähten befestigten Lenkdrachen gefüllt, deren verrückte Muster in allen Farben des Regenbogens schillerten. Die Wände waren mit stark vergrößerten Details der Mandalas bemalt. Kevs Mandalas.
    Miles ließ die McClouds weiter Bauklötze staunen und schlenderte zu der niedlichen Rezeptionistin, die ihn mit einem Eine-Sekunde-noch-Lächeln bedachte. Während sie ihr Telefonat zu Ende brachte, sann er über seine Eröffnungsworte nach. Es war eine kuriose Herausforderung.
Wir suchen einen Mann, dessen Namen wir zwar nicht kennen, der aber aussieht wie der Held in einem düsteren Comic-Roman
. Hm. Oder sollte er lieber ein Fade-Shadowseeker-Buch hochhalten und sagen:
Haben Sie diesen Kerl schon mal gesehen?
    Ja, genau. Das würde bestimmt super ankommen.
    »Hallo. Kann ich Ihnen helfen?«, fragte sie liebenswürdig.
    »Das hoffe ich«, antwortete Miles. »Wir suchen Informationen über den Mann, der diese Lenkdrachen entworfen hat.« Er gestikulierte zu den in der Luft schwebenden Ausstellungsstücken.
    Das Lächeln des Mädchens verblasste. »Oh. Ich darf keine Informationen herausgeben.«
    Vermutlich hielt sie ihn für einen Headhunter. »Wer ist dann befugt?«
    »Unser Geschäftsführer, Bruno Ranieri, nehme ich an.«
    »Können wir mit ihm sprechen?«
    »Nein.« Ihre Miene war triumphierend. »Er ist außer Haus. Den ganzen Tag.«
    Miles stöhnte in sich hinein. »Könnten wir für morgen einen Termin mit ihm vereinbaren?«
    »Ich werde bei seiner Assistentin nachfragen.« Sie wählte eine Durchwahlnummer, dann schirmte sie die Sprechmuschel mit der Hand ab und warf ihm verstohlene Seitenblicke zu, während sie leise telefonierte. Einige Sekunden später schaute sie auf. »Ich bedaure, aber sie weiß nicht, ob er morgen im Büro sein wird. Er hat sich freigenommen, um ein paar Privatangelegenheiten zu regeln.«
    Davy und Con pirschten sich still und leise, wie es ihre Art war, an die Rezeption heran. Die Augen des Mädchens wurden groß, als Con sich über den Tresen beugte.
    »Privatangelegenheiten?«, wiederholte er.
    Davy zog eine Visitenkarte aus seiner Brieftasche und legte sie auf den Empfang. Er tippte mit dem Finger darauf, dann schob er sie der jungen Frau zu. »Wir haben eine sehr private Angelegenheit mit Mr Ranieri zu besprechen«, teilte er ihr mit. »Sie ist darüber hinaus extrem wichtig. Bitte richten Sie ihm aus, dass er uns anrufen soll. So bald wie möglich. Oder falls Sie eine Nummer haben, unter der er zu erreichen ist, könnten Sie ihn sofort anrufen.«
    Sie starrte auf die Karte, dann zuckten ihre Augen von Davy zu Con. »Ich … äh … habe keine«, krächzte sie. »Eine Nummer, meine ich.«
    Sie wechselten einen Blick und wandten sich zum Gehen. Mit ihrem männlichen Machogehabe hatten sie sich selbst einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber sogar ein McCloud hatte seine Grenzen, wie weit er gehen würde, um eine unschuldige Frau einzuschüchtern. Miles war dazu gar nicht in der Lage. In Sachen Einschüchterung war er ein Versager. Er konnte nicht einmal die eifersüchtige

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