Die Macht der Angst (German Edition)
Mein Ältestes ist drei.« Er räusperte sich. »Sein Name ist Kevin.«
Kev versuchte zu schlucken, aber seine Kehle spielte nicht mit.
»Und ich habe eins. Ein zweijähriges Mädchen. Sie heißt Jeannie, nach Mom«, sagte Davy. »Und, äh … es könnte sein …«
Mehrere Köpfe flogen zu ihm herum. »Ich werd nicht mehr«, entfuhr es Miles. »Echt? Alle Achtung! Ihr vermehrt euch wie die Karnickel!«
»Es ist eigentlich noch zu früh, um darüber zu sprechen«, murmelte Davy. »Aber wir sind uns ziemlich sicher.«
Kevs Herz hämmerte wie wild. Allmächtiger. Sie alle hatten Babys und kleine Kinder. Und diese teuflische Geschichte brachte sie alle in Gefahr.
»Seth wird Liv und Sean im Krankenhaus bewachen«, sagte Con.
Kev ließ ein trockenes Lachen hören. »Also glaubt ihr, dass Tony und Rosa kein ausreichender Schutz für sie sind?«
Davy schnaubte. »Tony und Rosa geben volles Rohr. Und das buchstäblich. Rosa hat die Radachse des Vans zerbrochen. Es war Blut am Kühlergrill. Trotzdem kann zusätzlicher Schutz nie schaden. Tam ist übrigens ebenfalls auf dem Weg hierher. Mach dich auf was gefasst.«
Miles pfiff durch die Zähne. »Oh, verdammt. Das bedeutet, dass du ihr das mit ihren Ohrringen und Halsketten beichten musst.«
Connor reagierte defensiv. »Und? Ich habe sie eingesetzt! Sie haben uns den Arsch gerettet! Dafür sind sie doch da! Sie sind dafür vorgesehen, benutzt zu werden, oder? Ist das nicht Sinn und Zweck des Ganzen? Sollte Tam nicht froh sein, dass sie uns geholfen haben zu überleben?«
»Sie waren nicht dazu bestimmt, von dir benutzt zu werden. Sie waren mit Diamanten besetzt«, erinnerte Miles ihn bedrückt. »Sie wird dir die Augen auskratzen.«
»Sie kann eine Nummer ziehen und sich hinten anstellen«, erwiderte Con gereizt. »Val wird Nick und Becca auf die Insel begleiten. Um auf die Kinder und Frauen aufzupassen.«
Davy rollte mit den Augen. »Na toll«, meinte er säuerlich. »Echt großartig.«
»Val? Wer ist das?« Plötzlich wollte Kev alles auf einmal wissen.
»Ein ehemaliger Spion. Tams Lustknabe. Der Kerl sieht aus wie ein verfluchtes Fotomodell.« Con wirkte ebenso mürrisch wie Davy. »Er ist nicht gerade der Typ Mann, den man vorzugsweise auf seine Frau aufpassen lassen würde, während man weg ist, aber alle anderen haben anderweitig zu tun. Also scheiß drauf. Zumindest ist er ein verdammt guter Schütze.«
»Sag Erin, sie soll ihn Maddys volle Windeln wechseln lassen«, schlug Davy vor. »Und Jeannie hüten, wenn sie nicht geschlafen hat.«
»Ein ehemaliger Spion? Wer ist diese Tam?«, hakte Kev nach. »Sie klingt interessant.«
Das zog eine Salve nervösen Gelächters nach sich, das jedoch schnell verstummte.
»Tam lässt sich nicht mit Worten beschreiben«, antwortete Con. »Man muss sie selbst erleben. Und sie kann es nicht erwarten, dich kennenzulernen. Armes Schwein.«
Diese undurchsichtigen Ausweichmanöver gingen Kev langsam auf die Nerven. »Ist das noch eine der Geschichten, die zu lang sind, um damit anzufangen?«
»Volltreffer«, bestätigte Davy.
Kev seufzte und richtete seine nächste Frage an Bruno, der leise mit seinem Handy telefoniert hatte. Er zupfte seinen Bruder am Ärmel. »Hast du mit Tante Rosa gesprochen? Wie geht es Liv und Sean?«
»Besser, glauben sie«, antwortete Bruno. »Der Ultraschall sah unauffällig aus. Allerdings hatte sie ein wenig Schmierblutungen. Sie haben sie mit krampflösenden Mitteln vollgepumpt. Sie schläft jetzt tief und fest. Aber Sean ist wach. Rosa sagt, dass er die Krankenschwestern in den Wahnsinn treibt und sich immer wieder die Infusion rausreißt. Er will sich uns anschließen. Aber Rosa hält ihn unter ihrer Fuchtel. Ihr tanzt niemand auf der Nase rum.«
»Ich werde mich besser fühlen, wenn Seth endlich dort ist«, brummte Con.
»Marrs Auto kommt gerade aus dem Tor, und er ist nicht allein«, stieß Davy heiser hervor. »Neben ihm sitzt eine Frau.«
Kev beugte sich vor, um besser zu sehen. Seine Eingeweide zogen sich zusammen, als er das anmutige Profil der Frau auf dem Beifahrersitz erkannte. »Es ist Ava.«
Er hatte ihnen die Geschichte mit dem X-Cog erklärt, während sie die Überwachung der Lagerhalle eingerichtet hatten, und dabei zu seiner großen Erleichterung erfahren, dass sie alle mit der bizarren Situation vertraut waren. Seans brenzliges Abenteuer mit Dr. O und Gordon vor drei Jahren hatte lange Erklärungen überflüssig gemacht.
Aaro ließ den Van anrollen, um Marr in
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