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Die Macht der Angst (German Edition)

Die Macht der Angst (German Edition)

Titel: Die Macht der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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anderen. Sie steckte das Handy ein.
    Der Mann, der ihr die Schlange abgenommen hatte, legte sie über seine fleischige Schulter. Dann fesselte er Edies Handgelenke mit Plastikfesseln vor ihrem Körper und zog sie mit einem brutalen Ruck straff. Er packte sie am Arm und gab den anderen sieben Männern ein Zeichen. Sie legten sich auf den Boden und begannen, auf Aaros Haus zuzurobben. Edie drehte sich um, um sie zu beobachten, doch der Mann zerrte sie mit sich. »Keinen Mucks«, zischte er.
    Auf einer Lichtung blieben sie stehen. Edie konnte den Highway in nicht allzu weiter Ferne hören. Langholztransporter brausten vorbei. Mehrere Autos parkten hier. Unter anderem auch der Wagen, den Kevs Tante Rosa gemietet hatte und mit dem Kev am Vortag zum Helix-Komplex gefahren war. Der gelbe Nissan Xterra.
    Des saß mit einem Laptop neben einem Baumstumpf. Er hielt ein Handy an sein Ohr, doch als er sie entdeckte, unterbrach er die Verbindung mit großer Geste. Sein Lächeln war so normal, als würden sie sich gerade auf einen Kaffee treffen.
    Der bullige Mann stieß sie unbehaglich nah zu ihm hin, sodass sie zwischen den beiden eingepfercht war. Des trug einen Wintermantel und einen schwarzen Hut. Er war blass und hatte dunkle Augenringe. Unter dem Mantel wirkte er seltsam voluminös. Edie streckte ihre gefesselten Hände aus und stupste ihn gegen die Brust. Sie war hart wie Stahl.
    »Nervös, Des?«, fragte sie. »Wirken die Schmerzmittel?«
    Des schlug sie so heftig ins Gesicht, dass Edie gegen den anderen Mann prallte. Anschließend filzte er sie, natürlich nicht, ohne die Hände auf ihren Brüsten und ihrem Hintern verharren zu lassen. Zuletzt bückte er sich und betastete ihre Knöchel. Edie sah Sternchen und schmeckte Blut in ihrem Mund.
    Der Mann, der sie gefesselt hatte, hockte sich vor den Laptop und bewegte den Joystick. Ein Videobild erschien auf dem Monitor.
    »Sieh dir das an, Edie«, forderte Des sie höhnisch auf. »Deine Sprengstoffschlange war nicht die einzige, die auf Wanderschaft gegangen ist. Schau mal, wo diese hier sich herumtreibt.«
    Der große Kerl nahm die Skimaske ab und zeigte ihr sein feistes Gesicht. Er fixierte seinen lüsternen Blick auf ihre Brüste. »Erkennst du mich wieder, meine Schöne?«
    Edie schüttelte stumm den Kopf. Er zerrte ihr T-Shirt nach unten, bis eine Brust entblößt war, dann legte er die Fingerspitzen auf die blauen Abdrücke um ihren Nippel und drückte brutal zu. Sie zuckte zurück, aber Des verstellte ihr den Weg.
    Der Schmerz war so schlimm, dass sie sich fast übergeben hätte. Sie rang nach Luft.
    »Erinnerst du dich jetzt, Miststück?«, knurrte der Mann.
    »Konzentrier dich auf das Wesentliche, Tom«, herrschte Des ihn an. »Zeig ihr, was die Schlange sieht.«
    Tom drehte den Laptop um, damit Edie besser sehen konnte. Ihr blieb das Herz stehen. Der Monitor war in vier Bilder unterteilt. Drei davon zeigten das Äußere von Aaros Haus aus unterschiedlichen Perspektiven, das vierte lieferte eine verschwommene, durch ein Fischaugenobjektiv aus der Ecke gefilmte Innenansicht. Edie konnte im Vordergrund einen Katzennapf sehen, dahinter einen Wald aus Stuhlbeinen und einen in einem schlammverkrusteten Stiefel steckenden Fuß. Sie hörte Geräusche und Männerstimmen, die sie trotz des verzerrten Tons unterscheiden konnte. Tom bewegte den Joystick, um die Kamera zu schwenken. Nach oben, nach unten, nach rechts, nach links.
    »Eine Katzenklappe. So habe ich die Schlange dort reingeschmuggelt.« Tom klang hochzufrieden mit sich selbst. »Ich hätte die Kamera auch in dem Raum im Untergeschoss platzieren können, aber auf diese Weise kann ich sehen, wann sie alle drinnen sind. Die anderen Schlangen werden mir verraten, wann unsere Männer sie hineintreiben müssen, und dann … Bumm! Alle tot! Das Problem auf einen Streich gelöst! Ich liebe das.«
    »Tom denkt gern rationell«, erklärte Des.
    »Diese Babys machen echt Spaß.« Tom klang wie ein kleiner Junge mit einem neuen Spielzeug. »Und sie sind so diskret. Ich habe mir heute Morgen Zeit gelassen, um das perfekte Versteck zu finden. Und sieh mal.« Er nahm die Schlange, die er über seine Schultern drapiert hatte, und drückte einen Knopf. Ein Instrument fuhr aus dem Linsen-Auge heraus. »Ein Infrarotperiskop. Wir benutzen sie nämlich auch bei Dunkelheit.« Er nahm ein Gerät aus schwarzem Kunststoff zur Hand, das wie eine ergonomische Fernbedienung aussah. »Das ist die Fernbedienung, um sie zur Detonation zu

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