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Die Macht der ewigen Liebe

Die Macht der ewigen Liebe

Titel: Die Macht der ewigen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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kurz darauf das Gespräch.« Erin blickte in die stumme Runde. »Ich schätze mal, bei dem Päckchen handelt es sich um deinen Vater.«
    »Dieser Scheißkerl«, fluchte Gabriel leise.
    Vor Enttäuschung verknotete sich mein Magen. Ich hatte gehofft, Erin würde den Aufenthaltsort meines Vaters kennen oder zumindest einen Hinweis haben, der uns zu ihm führen würde. Nun fingen wir wieder bei null an. Falls es sich bei dem Päckchen wirklich um meinen Dad handelte, befand er sich höchstwahrscheinlich nicht mehr in dieser Gegend.
    »Das mussten ja die Morrisseys sein!«, sagte Asher und schlug mit der Faust auf die Arbeitsfläche. Wie immer, wenn er wütend war, mahlte er mit dem Kiefer. Normalerweise hätte ich ihn getröstet, jetzt widerstand ich jedoch dem Drang.
    »Leute, ich bin verwirrt. Wer sind die Morrisseys?«, fragte ich.
    »Die Morrisseys sind eine alte Beschützerfamilie. Früher waren wir mit ihnen befreundet«, erklärte Lottie düster.
    »Warum sind das so schlechte Neuigkeiten?«, wollte Lucy wissen und drehte ihre schwarzen Locken zu einem Dutt. Einpaar lösten sich sofort wieder, wodurch sie sehr verletzlich aussah. »Wenn sie eure Freunde sind, dann könnten sie uns doch vielleicht helfen? Oder wie seht ihr das? Könnt ihr nicht versuchen, sie anzurufen?«
    Asher schüttelte den Kopf. »Das geht leider nicht, sorry. Sie sind nicht wie wir. Im Gegenteil.«
    »Du meinst, sie jagen Heilerinnen?«
    Alle schienen sich um eine Antwort drücken zu wollen und schwiegen. Gabriel beantwortete meine Frage schließlich. »Er meint damit, dass sie sich einen Sport daraus machen, Heilerinnen zu jagen und zu quälen, wenn sie eine erwischen. Bei unserer letzten Begegnung hat Bram mit dem Haar, das er den Frauen abgeschnitten hatte, sozusagen ›Buch‹ über seine Opfer geführt.« Gabriel klang angewidert. Er schüttelte den Kopf, als würde er eine albtraumartige Vorstellung abschütteln wollen, die er aber nicht loswurde. »Wir wollten nicht so sein wie sie, deshalb haben wir den Kontakt abgebrochen. Froh waren sie darüber nicht gerade.«
    Ich erkundigte mich nicht, wer Bram war. Einstweilen reichte es zu wissen, dass dieser Schweinehund Buch über die Frauen führte, die er auf dem Gewissen hatte. Ich versuchte, an etwas anderes zu denken, etwas, woraus wir einen Nutzen ziehen konnten. »Mein Dad ist ein Beschützer. Kann man das nicht irgendwie ins Spiel bringen?« Die Blackwells tauschten düstere Blicke aus, und Asher stieß einen frustrierten Seufzer aus.
    Erin schlang die Hände um ihren Becher und fragte: »Wenn diese Familie die Heilerinnen so hasst, warum arbeiten sie dann mit Franc zusammen?«
    Die Blackwell-Geschwister traten von einem Fuß auf den anderen und starrten mich an.
    »Was ist?«, fragte ich.
    Asher kam um die Kücheninsel herum zu mir. Er strich mir die Haare aus dem Gesicht, und in seinen Augen war Bedauern zu lesen. Was immer er zu sagen hatte, es war schrecklich, wenn er es für notwendig hielt, mich währenddessen zu berühren. Er legte seine warme Hand auf meine Wange. »Es liegt an dir, Remy. Erinnerst du dich daran, als ich dir erzählte, was geschehen würde, wenn unsere Artgenossen erfahren würden, dass du ihnen ihre Unsterblichkeit nehmen kannst? Einige Beschützer würden sich auf die Jagd nach dir machen, weil sie wieder menschlich sein wollen. Andere, die wollen, dass alles so bleibt, wie es ist, sähen dich am liebsten tot, damit man dich nicht als Waffe einsetzen kann, um sie sterblich zu machen.«
    Ich berührte Ashers Hand und wünschte, wir könnten die Uhr bis zu dem Zeitpunkt zurückdrehen, als ich meinem Großvater geschrieben hatte. In Ashers Augen spiegelte sich die gleiche Trauer wider wie in meinen. Dann räusperte ich mich. »Die Morrisseys gehören also zur zweiten Gruppe.«
    Asher bestätigte meine Vermutung, indem er sein Kinn leicht senkte und tröstend meinen Rücken tätschelte. So wie man das bei einem Freund oder zwischen Bruder und Schwester machte.
    »Es tut mir leid«, sagte er. »Sie werden deinen Vater gegen dich einsetzen.«
    »Na toll.« Ich holte tief Luft und trat zurück. Ashers Hand glitt an meinem Arm hinab, bis er meine Hand zu fassen bekam. Sein Griff war leicht und freundlich. Es tat weh, ihm so nahe zu sein und doch nicht mehr bekommen zu können. Immerhin lag ihm noch an mir. »Hast du eine Ahnung, wo die Morrisseys ihn gefangen halten könnten?«
    Die Blackwells tauschten einen weiteren Blick aus und antworteten im Chor: »In

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