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Die Macht der Macht

Die Macht der Macht

Titel: Die Macht der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reiner Neumann
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Aussage): »Der neue Projektansatz ist deutlich besser, weil …«
Neu adressieren: »Zu dieser Frage interessiert mich die Meinung des Publikums/des zuständigen Abteilungsleiters …«
Die Kompetenz oder die Erfahrung des Fragestellers in Zweifel ziehen: »Als Leiter Logistik muss Ihnen doch bekannt sein, dass …«
Antworten, die mit dem Namen des Angesprochenen eingeleitet werden, sichern Ihnen erhöhte Aufmerksamkeit – beim Fragesteller und bei anderen Zuhörern.
    Es wird Ihnen schwerfallen, sich immer richtig zu verhalten. Fehler kommen vor und werden im Einzelfall verziehen – auch von einem kritischen Publikum. Hüten Sie sich aber vor typischen oder notorischen Fehlern:
    Entschuldigungen oder Bankrotterklärungen
    »Ich hatte leider keine Zeit, mich gründlich vorzubereiten«, »Die Folien kann man schlecht lesen, aber …«, überflüssige Aussagen, die den Wert Ihres Beitrags vermindern oder sogar erst auf negative Punkte aufmerksam machen, die sonst niemand bemerkt hätte.
    Sprachliche Marotten
    »Ich will mal sagen …«, »Ich hab da mal eine Frage …« – Solche Floskeln tragen nicht zu einem positiven Erscheinungsbild bei. Im Gegenteil. Ihre Zuhörer zu gewinnen und zu überzeugen wird dadurch erschwert. Achten Sie darauf, lassen Sie sich Feedback geben und merzen Sie diese Unarten aus.
    Passive Formulierungen
    »Man sollte dringend etwas tun.« – »Das wurde mir auch nur mitgeteilt …« Keine Botschaft, kein Appell, Mangel an Identifikation. Ihre Aussage verpufft, Ihre Wirkung leidet, Sie werden nicht als aktiv und engagiert wahrgenommen.
    Relativierungen und Konjunktive
    »Eigentlich gefällt mir Ihr Vorschlag ganz gut.«, »Ich könnte mich darum bemühen.« Diese Formulierungen sind Boten der Verlegenheit, vermitteln Angst vor einer definitiven Stellungnahme. Beziehen Sie Position und machen Sie konkrete Vorschläge. Nur so können Sie Ihrer Meinung Gehör verschaffen und sich durchsetzen.

4
MACHT UND ZEICHEN
    Von Füllhalter bis Firmenwagen
Statussymbole
    Ludwig XIV. ist als »Sonnenkönig« in die Geschichte eingegangen. »L’état c’est moi!«, lautete sein Anspruch, den er durch die Zentralisierung der Macht in Versailles durchsetzte. Diesem Anspruch entsprach sein Auftreten. Das bekannte Gemälde von Hyacinthe Ribaud, dem berühmtesten Porträtmaler des Ancien Régime, zeigt ihn in herrischer Pose und im Krönungsornat: in einem dunkelblauen, mit goldenen Lilien bestickten Mantel, ganz mit kostbarem Hermelin gefüttert, das goldene Prunkschwert an der Seite, die rechte Hand auf das goldene Zepter gestützt, auf einem prächtigen Hocker liegt die Krone. Die Majestät des Porträtierten ist auf den ersten Blick für jeden sichtbar.
    Bestimmte Signale werden auch heute von jedem als Statussymbol verstanden: Die drei Yachten Pelorus, L’Ecstasea und Eclipse des Roman Arkadjewitsch Abramowitsch, die 2000-Quadratmeter-Villa von Carsten Maschmeyer oder der offene Kamin zum Preis von 100000 Dollar im Büro von Sandy Weill, dem früheren CEO der Citigroup. Zu diesen Symbolenzählt ohne Frage auch der Firmenjet für den CEO. Ein wenig übertrieben mit der Symbolik des Jets hat es allerdings Thomas Middelhoff in seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender von Arcandor. Der Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg verklagte ihn unter anderem zur Rückzahlung von Kosten für die Nutzung eines Charterflugzeugs selbst auf Strecken mit einer zweistelligen Kilometerzahl.
    Mächtige umgeben sich mit Symbolen ihrer Macht. Für Könige waren dies Krone, Zepter und Reichsapfel, für Wirtschaftsbosse sind es Yachten, Villen und Jets. Richter verkörpern auch heute noch die Macht des von ihnen vertretenen Staats durch die Robe, die sie anlegen, wenn sie Recht sprechen. In Großbritannien gehört eine ehrwürdige weiße Allongeperücke aus Pferdehaar dazu. Diese Insignien sind Zeichen für die Würde und die Macht des Trägers. Sie machen die Bedeutung des Amtes oder der Person nach außen sichtbar.
    Solche Symbole enthalten Botschaften, die wir unmittelbar verstehen oder zumindest erahnen können. Und diese Symbole wirken. Der Arzt im weißen Kittel strahlt mehr Autorität und Kompetenz aus als jemand, der in Jeans und Pulli am Krankenbett erscheint. Symbole sind kulturabhängig – je nach ihrem Umfeld repräsentieren sie eine unterschiedliche Bedeutung. Der Firmenwagen hat in einer Nichtregierungsorganisation eine andere Bedeutung als im Großkonzern. Und auch der Lauf der Zeit verändert die Symbole. Zepter

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