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Die Macht der Macht

Die Macht der Macht

Titel: Die Macht der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reiner Neumann
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heranzuziehen. Interne und externe Rahmenbedingungen der Arbeit sowie zu erwartende Entwicklungen sind in die Überlegungen einzubeziehen.
    Gute Ziele sind realistisch, das heißt, sie sind für den Mitarbeiter erfüllbar, dürfen aber durchaus herausfordernd sein. Sie sind messbar und dementsprechend sind Kriterien für Qualität, Zeit und Kosten eindeutig formuliert. Gute Ziele sind sinnvoll und damit wichtig für das Unternehmen und die Arbeitseinheit. Ziele sollten abgestimmt sein, Konflikte mit anderen Zielen sind zu klären. Motivierend sind Ziele dann, wenn der Mitarbeiter sie auch wirklich beeinflussen kann. Erforderliche Materialien und die Hilfe anderer als wichtige Unterstützung bei der Zielerreichung sind verfügbar. Grundsätzlich gilt: Je konkreter Sie die Auswirkungen bedenken, desto besser können Sie entscheiden, ob ein Ziel wichtig und realistisch ist.
    Gute Führungskräfte geben ihren Mitarbeitern bereits im Prozess und natürlich im Gespräch zur Zielerreichung klares und differenziertes Feedback, wie sie ihre bisherigen Leistungen sehen. Gutes Feedback orientiert sich an Verhalten und Ergebnissen, es ist direkt und konzentriert sich auf die Verbesserung. Es ist aber auch klar und ehrlich und damit von dem Mut getragen, auch unerfreuliche Sachverhalte beim Namen zu nennen und Abhilfe deutlich zu verlangen.
    Ziele beziehen sich meistens auf Kategorien wie Steigerung der Effizienz, der Qualität oder auf die Kostensenkung bei konkreten Projekten. Typische Beispiele für Ziele sind Verbesserungen der Zusammenarbeit mit Kollegen,der fachlichen Bearbeitung eines Themas, die Optimierung des Service-/Verkaufsverhaltens, Steigerung von Marktanteilen oder Verbesserungen in der Qualität.
    Ergebnisse von Zielvereinbarungen werden üblicherweise schriftlich festgehalten. Das ist auch sinnvoll, damit während des Prozesses eine gemeinsame Vorstellung der Vereinbarungen zugrunde liegt. Vorgesetzte Führungsebenen müssen natürlich in Zielvereinbarungen eingebunden werden.
    Beurteilungen schlagen einen weiteren Bogen. Beurteilungen der Leistungen von Mitarbeitern sollen die umfassende Würdigung möglichst vieler Informationen zur Leistung und zum Verhalten des Mitarbeiters liefern und damit ein möglichst vollständiges Bild seiner Leistungen und Fähigkeiten vermitteln. Sinnvolle Beurteilungen sind natürlich nur möglich, wenn klare Abstimmungen zu den Erwartungen zugrunde liegen, Stellenbeschreibungen oder Anforderungsprofile. Beobachtungen des Arbeitsverhaltens sollten natürlich auf mehreren einzelnen Beobachtungen und Bewertungen fußen, alles andere wäre Willkür oder fahrlässiges Vorurteil. Abstimmungs- und Rückmeldegespräche innerhalb des Beobachtungszeitraums sind nur fair, sie ermöglichen sofortige Verbesserungen. Gute Beurteilungen sind Zusammenfassungen der gesamten bewerteten Leistungen im Beurteilungszeitraum.
    Kehren wir am Ende zu den Automanagern aus unserem Eingangsbeispiel mit den Spaltmaßen zurück: Auch hier hatten wir es mit klaren Zielen zu tun und die Angesprochenen verfügten aufgrund ihrer Position ohne jeden Zweifel über die Mittel, diese Ziele auch tatsächlich zu erreichen. Die Geschichte lehrt uns zudem, dass die Formulierung klarer Ziele erfolgreich war, denn Volkswagen erreichte diese Spaltmaße innerhalb der gesetzten Frist!

7
MACHT UND REGELN
    Von Spielregeln bis Bürokratie
Sinn und Unsinn von Regeln
    In der Olympiastadt Salt Lake City in Utah ist es verboten, mit einer in einer Papiertüte verstauten Violine auf die Straße zu gehen. Jeder, der in der Bibliothek der britischen Stadt Widnes in Cheshire einschläft, muss zur Strafe 5 Pfund entrichten. In Großbritannien ist es verboten, eine Briefmarke, die den König oder die Königin zeigt, kopfüber aufzukleben. In Pensacola/Florida ist es strafbar, weniger als 10 Dollar bei sich zu führen.
    Gesetze, Normen und Regeln schaffen und stützen das Funktionieren unserer Gesellschaft im Alltag. Auch in Unternehmen erleichtern solche Spielregeln die Zusammenarbeit. Doch Ordnung bedeutet auch immer Macht. Wer die Regeln formuliert und wer ihre Einhaltung verantwortet, bestimmt auch über das Verhalten der anderen. Im täglichen Leben haben wir uns angewöhnt, Gesetze und Regeln einzuhalten, die guten und die schlechten, die sinnvollen und die sinnlosen.
    Wenn wir die Regeln nicht beachten, wird unser Verhalten meist sanktioniert – durch Strafen, durch Kritik oder durch Missbilligung der Kollegen. Wenn wir uns an die

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