Die Macht der verlorenen Zeit: Roman
ließ er sie los, sodass sie ins Wanken geriet. Im nächsten Moment hob er sie auf die Arme und trug sie zum Bett. Dieses Mal wehrte sie sich nicht und sah unter halb geschlossenen Lidern zu, wie er sich seiner Hose entledigte und zu ihr kam.
»Du würdest also gern eine Frau sein?«, stöhnte er heiser.
»Ihre Frau«, murmelte sie, während die ungehemmte Lust in seinen Augen prickelnde Neugier erweckte.
Ihre Worte lockten ihn ebenso wie ihre Schönheit, die sich ihm unverhüllt darbot. Sein Körper brannte vor Lust. Wieder bemächtigte sich sein Mund ihrer Lippen, und er küsste sie heftig. Sie seufzte, als er sie freigab, aber schon setzten seine Lippen die Marter fort und glitten über Kinn und Hals. Sein Schnurrbart kitzelte die zarte Haut, bis seine Lippen endlich ihre Brust erreichten und seine Zunge ihre erregte Brustwarze liebkoste.
Die Sehnsucht, die Rebecca verspürte, sobald sie Paul nur ansah, steigerte sich zu solch unerträglicher Qual, dass sich ihre Fingernägel in seine Schultern gruben und kleine Freudentränen aus ihren Augen quollen und in ihrem Haar versickerten. Gierig glitten seine Hände über ihre Hüften, ihren Bauch und die Innenseite ihrer Schenkel, bis seine Finger endlich den lustvollsten Ort ertasteten und in seiner heißen Feuchte badeten. Ein leiser Schmerzenslaut mischte sich in das sehnsüchtige Stöhnen, als er in sie eindrang.
Rebecca war Jungfrau. In seinem Leben hatte er schon viele Frauen geliebt, aber das war neu. Allein der Gedanke, dass sie noch nie einem anderen gehört hatte, ließ seine Glut lodern. Um sie nicht zu überrumpeln und nichts zu verderben, hielt er absolut still, bis der Schmerz vergangen war. Doch als ihm ein kleines Zucken antwortete, war es um ihn geschehen. Er stützte sich auf die Ellenbogen und bewegte sich so verhalten und gefühlvoll, dass er bei jedem Stoß vor Sehnsucht verging.
Rebecca drückte den Kopf ins Kissen und schloss vor Wonne die Augen. Seine Lippen küssten sie und liebkosten ihren Körper, kehrten wieder zu ihrem Mund zurück, um sofort wieder neue Stellen zu erkunden. Gleichzeitig entfachte der Rhythmus seiner Bewegungen eine sehnsuchtsvolle Gier in ihrem Inneren. Als er mit beiden Händen ihren Hintern packte, schlang sie die Beine um seine Hüften, um ihm noch näher zu sein. Er bewegte sich schneller und tiefer, und ihr Körper reagierte wie von selbst, bis ihr Gefühl unglaubliche Höhen erklomm. Plötzlich stöhnte er aus tiefster Seele, brach mit einem letzten Stoß über ihr zusammen und presste sie in nie gefühlter Innigkeit an sich. Es war das reglose Gewicht seines Körpers, das auf ihr lastete und ihr Innerstes in so maßlose Erregung versetzte, dass sie haltlos zu zittern begann. Krampfhafte Zuckungen saugten ihn förmlich in sie hinein, und ihr Bauch und ihre Scham erschauerten stärker, als sie das je zuvor in ihrem einsamen Schlafzimmer erlebt hatte. Mit geschlossenen Augen und hämmerndem Herzen lag sie absolut still. Als er sich bewegte, hielt sie ihn fest und genoss, dass sein Körper sie wie ein Laken bedeckte.
Irgendwann rollte er zur Seite, aber in der engen Koje lagen sie noch immer dicht beisammen.
»Das hätte nicht passieren dürfen«, murmelte er leise.
Sie runzelte die Stirn. »Ich fand es wunderschön.«
Gegen seinen Willen musste er lächeln. Rebecca war wunderschön … und sie war eine Frau. Er hatte sie soeben zu seiner gemacht. Im selben Moment dachte er an Charmaine und schämte sich. Schon der zweite Antrag, den er bei nächstbester Gelegenheit vergessen hatte. Was ist nur los mit mir? Er stand auf und begann, sich anzuziehen.
»Ich liebe Sie«, flüsterte Rebecca, während ihr vor Verzweiflung die Tränen in die Augen stiegen. »Heiraten Sie mich jetzt?«
Er sah auf sie hinunter und begriff, wie sehr sie litt. »Nein, Rebecca, ich heirate Sie nicht. Wie ich schon gesagt habe, hätte es nie geschehen dürfen.«
»Alles nur wegen Ihrer kostbaren Charmaine!«, schimpfte sie. » Sie Narr! Sie glauben doch nur, dass Sie sie lieben!« Damit drehte sie sich zur Wand.
»Schluss damit!« Er ärgerte sich über sich selbst, doch er fürchtete sich davor, sie zu trösten, damit das Ganze nicht wieder von vorn begann. Als er die Decke vom Boden aufhob, um sie über Rebecca auszubreiten, bemerkte er eine Narbe an ihrer Hüfte.
»Was ist das?« Irritiert berührte er die Stelle, die so gar nicht zu ihrem makellos schönen Körper passte.
Sie bäumte sich auf, als ob er ihr ein Brandeisen
Weitere Kostenlose Bücher