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Die Macht der verlorenen Zeit: Roman

Die Macht der verlorenen Zeit: Roman

Titel: Die Macht der verlorenen Zeit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DeVa Gantt
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Antrag gemacht hat. Doch wie hätte ich es ihm sagen sollen? Oder gar dir? Als ich sah, wie er mit Anne zum Bootshaus ging, war plötzlich alles klar. Dass er zum Bootshaus ging, machte mir nichts aus. Doch wenn du an seiner Stelle gewesen wärst, hätte es mir das Herz gebrochen. Ich will nicht, dass du jemals wieder weggehst. Ich liebe dich.«
    Johns Herz jubelte, doch als er sich zu ihr beugte, um sie zu küssen, legte sie ihm den Zeigefinger auf die Lippen.
    »Eines noch.«
    »Ja?«
    »Hast du wirklich eine Geliebte in New York?«
    Mit unschuldiger Miene zog er eine Braue hoch, aber gleich darauf grinste er. »Von heute an nicht mehr.«
    Sie erschauerte, weil das Wasser allmählich kühler wurde. »Komm, lass mich dich waschen.«
    Er rollte die Ärmel auf und tauchte den Schwamm ins Wasser, doch bevor sie ihn packen konnte, brachte er ihn außer Reichweite. Sie errötete, als er eines ihrer Beine aus dem Wasser hob und genüsslich die Zehen, den Knöchel und die Schenkel wusch. Als er mit dem zweiten Bein begann, spürte sie, wie ihre Anspannung langsam wich. Dann trat er hinter sie und rieb zärtlich ihre Schultern und Arme, bevor er sie ein wenig nach vorn beugte und ihr den Rücken wusch. Als sie seine Lippen an ihrem Hals spürte, erschauerte sie. Er ließ den Schwamm los, und dann glitten seine Hände über ihre Arme, umfassten ihre Brüste und erregten ihre Brustwarzen. Aufstöhnend schloss Charmaine die Augen und schwelgte in dem leidenschaftlichen Aufruhr, den seine Hände in ihr hervorriefen, als sie über ihren Bauch und weiter zu den weichen Innenseiten ihrer Schenkel glitten.
    Als sie es nicht länger aushielt, schob sie sich hoch und stieg aus der Wanne. John zog das Badetuch vom Stuhl und legte es ihr von hinten um die Schultern. Als er sie von Kopf bis Fuß trocken rieb und nicht den kleinsten Winkel aussparte, bebte sie am ganzen Körper. Zum Schluss drehte er sie um und zog sie mit dem Tuch in seine Arme und küsste sie. Ohne jede Hemmung glitten seine Hände über ihre Haut, fanden zwischen ihre Schenkel und streichelten sie hingebungsvoll, bis sie vor Sehnsucht zu vergehen meinte. Als er innehielt, weil sie haltlos zitterte, flehte sie nur: »Hör ja nicht auf!«
    In einer blitzschnellen Bewegung riss er sich die Kleider vom Leib und zog sie zum Bett. »Ich liebe dich«, flüsterte er, als er sie umarmte.
    Sie lächelte. »Ich weiß.« Dann überließ sie sich voller Wonne seinen Zärtlichkeiten … auch wenn nichts an das erste Mal heranreichen konnte, wie sie meinte. Doch zu ihrer großen Überraschung überzeugte er sie schnell vom Gegenteil.
    Montag, 9. April 1838
    Als sie am Morgen erwachten, hielten sie einander noch immer umschlungen. Sehr viel später standen sie auf. Rasch zog John das saubere Laken vom fleckigen herunter und grinste.
    »Sollen sie denken, was sie wollen.«
    Charmaine war verlegen. »Mir wäre es lieber, wenn das niemand sieht.«
    »Dann gäbe es erst recht Grund für Geflüster, my charm . Du bist jetzt meine Frau, und ich will, dass dir jeder mit Respekt begegnet.« Vorsichtig spähte er hinaus, und als weit und breit niemand zu sehen war, brachte er das saubere Laken rasch wieder in die Wäschekammer.
    Als er zurückkam, lächelte sie ihm voll Liebe entgegen. »John?«
    »Ja?«
    »Ich habe dir noch gar nicht für gestern gedankt: Wie du mich behandelt hast, deine Fürsorge, später dann die Trauung und die Messe und zum Schluss deine wundervollen Worte …« Tränen stiegen ihr in die Augen, und ihre Stimme wurde rau. »Du überraschst mich immer wieder. Es war ein unvergesslicher Tag für mich.«
    Er seufzte zufrieden, aber sein Schweigen spornte sie nur weiter an. »Aber dein Liebesspiel hat alles übertroffen.«
    Er grinste über das ganze Gesicht. »Es ist schon ein Weilchen her, seit ich dir gesagt habe, dass ich dich niemals beim ersten Versuch scheitern lassen würde. Erinnerst du dich, my charm ? Damit haben wir dem Passionssonntag eine völlig neue Bedeutung verliehen!«
    Sie kamen gerade ins Esszimmer, als George Anne London die Meinung sagte. »Ich fürchte, Sie müssen Ihre Koffer selbst packen, Mrs London. Ich erlaube keinesfalls, dass meine zukünftige Frau noch länger für Sie arbeitet. Das wäre unter ihrer Würde.« Empört rauschte Mrs London hinaus.
    Grinsend deutete John auf George, auf sich selbst und auf Pauls leeren Stuhl. »Jetzt hasst sie uns alle drei.«
    Nach dem Frühstück kniff er Charmaine liebevoll in die Wange und verabschiedete

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