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Die Macht

Die Macht

Titel: Die Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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mal!«
    »Ich finde, Jetland hat das ganz gut gemacht.«
    »Sind Sie noch ganz bei Trost? Er hat sich aufgeführt wie ein aufgeblasener Idiot.«
    Clark hätte Rudin am liebsten gefragt, ob er sich in letzter Zeit einmal eine Videoaufzeichnung seiner eigenen Fernsehauftritte angesehen hatte. »Und genauso hätte ich auch gewirkt, wenn ich sie auch noch angegriffen hätte«, erwiderte er schließlich.
    Rudin war offensichtlich anderer Meinung und verzog angewidert das Gesicht. »Sie hätten sie niemals so davonkommen lassen dürfen. Ich habe gestern meinen Teil getan – und Sie sitzen einfach nur herum und legen die Hände in den Schoß.«
    »Immer mit der Ruhe, Albert«, sagte Clark beschwichtigend und zeigte auf einen Stuhl. »Setzen Sie sich doch erst mal. Sie steigern sich da in etwas hinein. Irene Kennedy ist so gut wie erledigt.« Der Senator war sich da selbst nicht so sicher, doch er wusste, dass er Rudin irgendwie besänftigen musste.
    »Oh, das ist völlig klar«, stieß Rudin hervor und setzte sich. »Der Präsident kann sich schon nach einem neuen Kandidaten umsehen. Wissen Sie, vor dieser Sache hätte ich mich noch damit zufrieden gegeben, einfach Kennedys Karriere zu beenden, aber jetzt ist das anders.« Die Hautsäcke unter seinem Kinn wackelten, als er energisch den Kopf schüttelte. »Jetzt will ich sie im Knast sehen.«
    »Ich verstehe Sie gut«, log Clark. »Wenn sie dem Präsidenten raten würde, mein Haus durchsuchen zu lassen, dann wäre ich auch wütend.«
    »Heißt das, Sie lassen mich eine Anhörung abhalten?«
    Clark lächelte verschlagen. »Ich finde, es gibt für beide Ausschüsse genug zu tun.«
    Die beiden Männer stellten sich einen Moment lang vor, wie sie Irene Kennedy schließlich vernichten würden. Sie wurden unterbrochen, als sich Clarks Sekretärin über die Sprechanlage meldete. »Herr Senator, Präsident Hayes ist am Telefon.«
    Clark machte ein überraschtes Gesicht. »Danke, Debbie, ich übernehme gleich.« Zu Rudin gewandt, sagte er: »Was meinen Sie, kann er wollen?«
    Rudin klatschte in die Hände und rief hocherfreut: »Er ruft an, um Ihnen zu sagen, dass er Kennedys Nominierung zurückzieht. Was denn sonst?«
    Clark fand, dass Rudin wohl Recht hatte. Und wenn Kennedy erst einmal aus dem Weg war, konnte er erleichtert durchatmen und dafür sorgen, dass Brown CIA-Direktor wurde.
    Schließlich griff er nach dem Hörer. »Mr. President«, meldete er sich.
    »Hank, ich habe nicht viel Zeit, darum mache ich es ganz kurz. In ungefähr zehn Minuten werden wir einen Bombenangriff auf den Irak starten. Ich habe schon die Sprecher der beiden Häuser informiert und den Special-Forces-Einheiten vor Ort grünes Licht gegeben. Ich kann jetzt nicht ins Detail gehen, aber wir werden versuchen, bis heute Abend ein Briefing zusammenzustellen. Bitte, tun Sie mir den Gefallen und behalten Sie das für sich, bis die Geschichte an die Öffentlichkeit kommt.«
    »Geht in Ordnung, Mr. President.«
    »Danke, Hank. Ich melde mich wieder.«
    Der Präsident beendete das Gespräch, und Clark legte nachdenklich den Hörer auf.
    Rudin war immer noch guter Dinge. »Was hat er gesagt? Hat er ihre Nominierung zurückgezogen?«
    Clark zögerte einige Augenblicke. »Nein«, sagte er schließlich, »er hat mir gesagt, dass in zehn Minuten ein Bombenangriff auf den Irak beginnt.«
    »Was?«, rief Rudin ungläubig und sprang von seinem Stuhl auf. »Das ist doch nicht möglich. Das kann er doch nicht machen!«
    »Doch, er kann, und er macht es auch«, erwiderte Clark mit fester Stimme, während er fieberhaft überlegte, was da wohl vor sich ging.
    »Das ist doch nur ein Ablenkungsmanöver, damit sich die Medien nicht mehr mit Kennedy beschäftigen!«
    Clark dachte über die Vermutung des Abgeordneten nach, während Rudin wild fluchend auf und ab ging. Der Senator kannte Präsident Hayes recht gut, und er traute es ihm nicht zu, das Leben von Soldaten aufs Spiel zu setzen, nur um von einer politischen Krise abzulenken. Aber es konnte durchaus sein, dass so mancher seine moralischen Grundsätze vergaß, wenn er erst einmal Präsident war. Clark blickte in Rudins zorngerötetes Gesicht und beschloss, ihn ein wenig zu provozieren. »Meinen Sie, dass er so etwas tun würde?«
    »Und ob er das tun würde! Er würde meine Partei verraten, ohne mit der Wimper zu zucken, wenn er damit seinen Arsch retten könnte! Aber das werde ich nicht zulassen! Ich werde jedem Reporter in Washington erzählen, dass das Ganze ein

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