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Die Mächte des Feuers

Die Mächte des Feuers

Titel: Die Mächte des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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zurück und wischte sich das erkaltende Blut von der Haut; angewidert warf sie das Tuch auf den Boden. »Ersticken Sie an sich selbst!«
    »Temperament und gutes Aussehen. Wie ich. Arsenie, wir beide wären ein unschlagbares Gespann.« Eris tätschelte den Tresor. »Der Weltenstein lässt Sie die Macht erlangen, mit der Sie alle Herrscherhäuser Europas in die Knie zwingen. Keine Armee vermag Sie zu schlagen, und die Kaiser und Könige rutschen auf Knien vor Ihren Thron, um Abgaben zu liefern. Sie wären die Kaiserin der Alten Welt. Und darum ging es Ihnen doch die ganze Zeit über: um Macht. Habe ich Recht?«
    »Der Titel Imperiatrice wäre mir lieber, Mandrake«, gab sie säuerlich zurück. »Eine nette Vorstellung. Aber sie scheitert.«
    »Woran sollte sie scheitern, meine Liebe?«
    »An Ihnen.« Sie lächelte kühl. »Früher oder später würden Sie mich vernaschen. Im wahrsten Sinne des Wortes.«
    Eris machte ein bedauerndes Gesicht, er strich sich das Haar aus den Augen. »Lassen Sie sich durch meine Strafaktion in Innsbruck nicht täuschen. Ich kann streng sein, und Verräter wie Gessler haben nichts anderes verdient. Verräter an mir und meiner Sache. Wenn Sie also nicht vorhaben, mich ebenfalls zu hintergehen, können wir sehr lange über die Alte Welt herrschen…«
    »…sobald sie aus der Asche, welche die asiatischen Drachen hinterlassen haben, neu erstanden ist.« Arsenies Angst schwand allmählich, da sie ahnte, wie wertvoll sie als eine Verbündete sein konnte. Sie wusste allerdings nicht, ob sie eine sein wollte. Andererseits stellte sich die Frage wohl kaum, wenn sie den Michael's Mount lebendig verlassen wollte.
    Eris lachte, kam auf sie zu und fasste sie an beiden Händen. »Oh, Arsenie. Glauben Sie doch nicht alles, was man Ihnen über mich erzählt. Gessler war ein schlecht schmeckender Intrigant.«
    »Dann wird es keinen Krieg geben?«
    »Nicht zwischen den Menschen und den Drachen. Sobald die Ostdrachen über Russland vorrücken, werden sich die Altvorderen ihnen entgegenstellen. Deutet sich in der Schlacht eine Entscheidung an, erscheinen wir – meine Drachen, die Gargoyles und Sie –, um dem vermeintlichen Sieger den Todesstoß zu versetzen.« Er drückte ihre Hand. »Die Schlacht findet irgendwo in Russland statt, meine teure Freundin. Keine wertvolle Stadt jenseits des Don wird zerstört. Dafür sind mir die Menschen, die Sie und mich anbeten sollen, viel zu wertvoll.«
    »Die Gargoyles sind doch gar nicht mehr Ihre Verbündeten…«
    »Ich werde sie dazu zwingen. Mit dem Weltenstein und Auberts Schädel, der auf dem Mont-Saint-Michel liegt.« Eris suchte ihren Blick. »Der Schädel, Arsenie, und ich kann meinen Plan erfüllen. Sie könnten mir dabei helfen.«
    »Und wie?«
    »Sagen wir«, er ließ sie los und breitete die Arme aus, »weder ich noch einer meiner Drachenfreunde können uns der Insel nähern. Es gibt dort eine Glocke, deren Schall in der Lage ist, einen von unserer Spezies zu … paralysieren.«
    Jetzt lächelte Arsenie. »Da hilft Ihnen auch Ihre menschliche Gestalt nicht, Mandrake?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Leider, leider, liebe Freundin.«
    »Was hat es mit dem Schädel auf sich?«
    »Die Gargoyles waren einst unsere Diener, bis sie sich auflehnten und zur Strafe auf unabsehbare Zeit in Stein verwandelt wurden. Die Formel, um diesen Fluch zu brechen, findet sich in dem Schädel, und das magische Potenzial dazu«, er zeigte auf den Geldschrank, »haben wir hier.«
    Arsenie legte den Kopf schief und strich sich die hellen Haare aus dem Gesicht. »Mandrake, Sie haben Recht. Sie brauchen mich wirklich, um Ihr Ziel zu erreichen.«
    »Sehen Sie? Ich habe Sie nicht belogen.« Eris lächelte generös. »Machen wir es so: Sie gehen auf den Mont-Saint-Michel, wo sich die gute Silena und der Hellseher befinden, stehlen den Schädel und kehren zu mir zurück. Danach brechen wir den Fluch und ziehen aus, um uns Europa Untertan zu machen, nachdem wir die Altvorderen ausgelöscht haben.«
    »Und die asiatischen Drachen gleich mit«, fügte sie hinzu. Sie tippte sich mit dem Zeigefinger gegen die Unterlippe. »Verstehe ich das richtig, dass China, Japan und der Rest der östlichen Hemisphäre nach dem Krieg frei von Geschuppten wären?«
    Eris lachte und drohte ihr spielerisch mit dem Zeigefinger. »Sie machen schon Pläne für die Zeit nach der Unterwerfung Europas?«
    »Was sollte ein Heer aus Drachen mit einer Zauberin an der Spitze aufhalten?« Arsenie gab sich selbst die

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