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Die Maechtigen

Titel: Die Maechtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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die Tat. «
    »Du kannst Latein ?« Clementine staunt.
    »Ich war nicht auf einer Klippschule«, erwidere ich.
    »Ich verstehe das nicht«, meint Orlando. » Das Ergebnis rechtfertigt die Tat . Ist das nun gut oder schlecht?«
    »Moses hat sich in Marsch gesetzt« , quäkt es aus Orlandos Walkie-Talkie. Es hallt laut durch den Raum. Man wird uns wieder benachrichtigen, wenn er das Gebäude erreicht.
    Ich sehe mir das Buch genauer an, und der Schmerz breitet sich von meiner Nase weiter aus. »Ich könnte mich irren«, erkläre ich vorsichtig, »aber wenn ich das hier richtig sehe … Ich glaube, dieses Buch hat einmal George Washington gehört.«
     

7. Kapitel
    »Was denn? Moment mal!«, keucht Orlando. » Der George Washington? Der mit den Holzzähnen?«
    »… und dem Kirschbaum«, bestätige ich, nehme das Buch hoch und schaue mir die Handschrift genauer an. Das Papier ist in einem miserablen Zustand, braun und rau, so dass ich kaum entscheiden kann, ob die Tinte neu oder alt ist.
    Hinter mir klappern Schlüssel. Ich drehe mich um und sehe, wie Orlando mit dem kleinen Metallschrank in der Wand an der Rückseite des Raums kämpft. Schließlich gelingt es ihm, den Schlüssel zu drehen, und die Tür öffnet sich. In dem Schrank befinden sich ein Stapel Videobänder und ein klobiger Videorekorder, der aus dem Haus meiner Großmutter stammen könnte. Unser Etat ist nicht schlecht, aber so richtig groß ist er auch nicht.
    »Was machst du da?«
    »Ich erspare dir eine Starrolle«, sagt er, nimmt ein Band heraus und legt ein neues hinein. »Oder möchtest du gerne mit einem Grinsen den geheimen Schatz des Präsidenten in die Kamera halten?«
    Das hätte ich fast vergessen. Die kleine Videokamera oben in der Ecke des Raumes wurde in dem Moment aktiviert, als wir den Raum betreten haben. Gut daran ist nur, dass dieser Raum nur intern überwacht wird, um die Sicherheit jedes SCIF zu gewährleisten und zu verhindern, dass Außenstehende das Video abfangen könnten. Es gibt keine Übermittlung nach außen oder in den Raum, was bedeutet, dieses Videoband, das Orlando in der Hand hält, ist der einzige Beweis, dass er, Clementine und ich überhaupt in diesem Raum gewesen sind.
    »Bist du sicher, dass das klug ist?«, erkundige ich mich trotzdem.
    »Das ist sehr klug.« Clementine nickt Orlando aufmunternd zu. In all der Panik bleibt sie die Ruhe selbst. Sie beobachtet … schaut sich alles sorgfältig an … und nimmt es auf. Es ist genauso wie damals die Sache mit dem Sprungseil. So ist sie. Das Mädchen, das immer vorbereitet ist.
    »Vielleicht hattest du recht«, erkläre ich. »Vielleicht melden wir das besser der Security.«
    »Ich bin die Security. Ich bin Wachmann bei der Security«, erwidert Orlando. »Und das eine kann ich dir jetzt sagen, und zwar absolut und zweifelsfrei, wir haben hier ein verdammtes Sicherheitsproblem.«
    »Aber wenn du dieses Videoband einziehst …«
    »Beecher, du bist ein netter Kerl. Mir ist völlig klar, dass du nur sehr ungern das Schlimmste von einem Menschen annimmst, aber ich muss dir wohl kurz mal eine Lektion aus dem wirklichen Leben geben. Für das, was hier passiert ist, gibt es nur zwei Erklärungen. Entweder, römisch eins: Präsident Wallace weiß überhaupt nichts von diesem Buch. In diesem Fall können wir uns entspannen, und ich werde dann eine angemessene Untersuchung einleiten. Oder aber, römisch zwei: Wallace weiß von diesem Buch. In diesem Fall wird er das Buch zurückhaben wollen. Ein Videoband mit uns als Hauptdarstellern dürfte den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika ziemlich verärgern. Er wird den Krieg erklären. Und zwar uns.«
    »Dramatisierst du die Geschichte nicht ein wenig?«
    »Ich dramatisiere? Und wenn uns die CIA schnappt und uns schwarze Kapuzen über die Köpfe zieht?«, erwidert Orlando grimmig.
    »Das heißt noch nicht, dass der Präsident in den Krieg zieht.«
    »Wirklich? Ich dachte, du kennst dich in Geschichte aus.«
    »Ich kenne mich in Geschichte aus, ja.«
    »Dann nenn mir eine Person, ob es nun Valerie Plame wäre oder Monica Lewinsky, ganz gleich, wer sie waren oder wie sehr sie im Recht waren, nenn mir eine Person, die sich gegen einen amtierenden Präsidenten gestellt hat und die Sache unbeschadet überstanden hätte.«
    »Mark Felt«, antworte ich.
    »Mark Felt?«
    »Deep Throat. Der Typ, der die Wahrheit über Nixon ausgeplaudert hat.«
    »Ich weiß, wer Felt war, Beecher. Und der Grund dafür, dass Mark Felt davongekommen

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