Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Mädchen (German Edition)

Die Mädchen (German Edition)

Titel: Die Mädchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Döhring
Vom Netzwerk:
hab ihnen noch zugerufen,
aber sie haben mich nicht einmal bemerkt.“
    „Und Judith hast du nicht gesehen?“
    „Nein. Vielleicht war sie ja noch
im Laden.“
    „Wissen Sie noch, wann genau das
war?“ Klar, dass Funke ihn jetzt festnageln wollte.
    „Was ist heute? Donnerstag? Dann
war das am Dienstag. So gegen 17 Uhr, würde ich sagen.“
    „Okay. Ich denke, das reicht dann
auch fast fürs erste. Vielleicht sagen Sie uns nur noch, wo sie gestern
Nachmittag zwischen zwei und fünf Uhr nachmittags gewesen sind.“
    „Wieso fragen Sie das?“ wollte Ole
wissen. Birthe sah ihn verstohlen von der Seite an. War er wirklich so naiv?
    „Es ist reine Routine.“
    Ja klar!
    „Wir waren beide hier zu Hause“,
sagte Ole und sie spürte einen leichten Druck, der von seinem Arm um ihre
Schultern ausging.
    Sie schaltete sofort. „Wir haben
Kaffee getrunken. Dann hab ich mich um das Essen gekümmert und mein Mann hat am
Computer gearbeitet.“
    Scheinbar zufrieden mit ihrer
Antwort erhoben sich die beiden Männer und sie taten es ihnen nach. Birthe
atmete innerlich auf. Bislang war es besser gelaufen, als sie erwartet hatte.
    „Nur noch eins“, sagte Funke.
„Haben Sie den Namen Merle Grothe schon mal gehört?“
    „Warum fragen Sie? Wer soll das
sein?“
    Birthe warf einen verstohlenen
Blick auf ihren Mann, der sich nach außen hin ruhig gab, aber sie nicht
täuschen konnte. Er war genauso nervös wie sie und hoffte nur, dass die beiden
endlich verschwanden.   
    „Ein Mädchen, das seit gestern
vermisst ist.“
    „Und Sie vermuten einen
Zusammenhang?“ Ole klang entsetzt und vermutlich war er das auch.
    „Es ist jedenfalls nicht
auszuschließen.“
    „Ist sie eine Freundin von Sina?“
wollte Birthe wissen.
    „Das hätten wir gern von Ihnen
gewusst“, sagte Behrend. „Hat Sina den Namen vielleicht mal erwähnt?“
    Beide schüttelten wie auf Kommando
den Kopf. „Tut uns leid“, sagte Ole mit einem Seitenblick auf sie. „Aber ich
glaube, da können wir Ihnen nicht helfen.“
    Die beiden bedankten sich nochmals
und Ole begleitete sie zur Tür. Birthe ließ sich zurück auf ihren Stuhl sinken
und steckte sich eine neue Zigarette an. Sie blies den ersten Rauch aus, als
Ole zurück ins Zimmer kam.
    „Das wäre geschafft. Sie sind weg.“
Sein Blick fiel auf ihre Kippe und er verzog das Gesicht. „Mensch, musst du so
viel qualmen? Hier riecht es ja schon wie in einer Kneipe.“
    Er ging zur Fensterfront und riss
die Balkontür auf. Sofort spürte Birthe den kalten Luftzug an ihren Beinen.
    „Meinst du, Bent hat etwas mit
Sinas Tod zu tun?“
    Er setzte sich zu ihr. „Keine
Ahnung. Und du?“
    Sie zog an ihrer Zigarette. „Es
schadet bestimmt nicht, wenn die Polizei sich mal näher mit ihm befasst. Ich
meine, der Typ hat hundertprozentig Dreck am Stecken.“
    Er nickte langsam. „Das denke ich
auch. Mann, ich hoffe wirklich, dass sie den Täter so schnell wie möglich
finden.“
    Sie stieß ein bitteres Lachen aus,
obwohl ihr überhaupt nicht danach zumute war. „Das kann ich mir vorstellen.“
    „Wieso sagst du das jetzt so
komisch?“
    „Na, je schneller sie sind, umso
geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich näher mit dir beschäftigen,
oder nicht?“
    Er wischte ihre Bemerkung mit einer
Handbewegung weg. „Ich habe nichts zu verbergen.“
    „Ach nein?“ Sie zog spöttisch die
Augenbrauen hoch. „Und warum erzählst du ihnen dann, wir wären gestern den
ganzen Nachmittag zusammen gewesen?“
    „Bestimmt nicht meinetwegen.“
    Sie starrte ihn an. „Was willst du
damit sagen?“
    Er sah sie traurig an. „Du glaubst
mir einfach nicht, dass ich dich liebe, oder?“
    Sie drehte sich weg. „Was soll das
jetzt?“
    Er fasste sie an ihren Schultern
und drehte sie wieder zu sich herum. „Ich wollte dir helfen.“
    „Was...“
    „Du hattest Streit mit Sina, oder
nicht?“
    „Du glaubst allen Ernstes, ich
hätte ihr etwas angetan?“ Sein Blick sagte ihr alles. „Vielen Dank für dein
Vertrauen.“ Sie stand auf. „Und das eine sag ich dir. Ich brauche deine Hilfe
nicht. Ich kann sehr gut auf mich allein aufpassen.“
    Er begutachtete die fein manikürten
Fingernägel seiner rechten Hand. „Das kannst du vielleicht, aber Tatsache ist,
dass du gestern nicht den ganzen Nachmittag zu Hause warst und ich dir mit
meiner Aussage ein paar Unannehmlichkeiten erspart habe.“
     
    Ein Auto wäre von Vorteil gewesen,
obwohl man in Lübeck alles bequem zu Fuß erreichen kann. aber Christopher

Weitere Kostenlose Bücher