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Die Mädchen (German Edition)

Die Mädchen (German Edition)

Titel: Die Mädchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Döhring
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Freundin
verschachert.“
    „Ich hatte Angst, klar?“ verteidigte er sich. „Und
außerdem war es für die Mädchen nicht besonders schlimm. Wir profitierten ja
alle davon. Ich konnte meine Schulden abbezahlen und sie haben ihr Taschengeld
aufgebessert. Merle war von Beginn an Feuer und Flamme.
Und warum auch nicht? Sie musste
ja nicht auf den Strich. Sie hat sich ausgezogen und
sich
auf Anweisung hier und da berührt.
Was ist dabei?“
    Funke hätte ihn am liebsten über den Tisch gezogen.
    „Was dabei ist?“ Siewers ging es scheinbar ähnlich.
Ihre Stimme war so schrill, wie er sie selten vernommen hatte.
„Die beiden sind vierzehn.
Minderjährig. Und Sie haben sie dazu gebracht, dass sie sich vor
W
ildfremden entblößen. Mein Gott, ich hoffe, Sie
verrotten im Knast.“
    Masio blieb stur. Wahrscheinlich musste er
e
s sich immer wieder
schö
nreden
, damit er sich selbst ertragen konnte. „Sie haben
die Männer ja nicht gesehen. Niemand hat sie jemals angefasst.“
    „Sie sind krank.“
    „Ich hab niemanden dazu gezwungen. Beide haben das
aus völlig freien Stücken getan.
Die Aussicht auf mehr Geld war völlig ausreichend.“
    „Ich frage mich, ob Sina das jetzt auch noch sagen
würde.“
    Masio zuckte zurück. „Das alles hat nichts mit
Sinas Tod zu tun.“
    „Wie können Sie sich da so sicher sein?

    Masio wandte sich Frohloff zu. „Ich hab Ihnen doch
vorhin schon gesagt, dass Sina am Mittwoch nicht zum vereinbarten Termin
erschienen ist.“
    „Was gar n
ichts
heißt.

    „Sie hat ja nicht ihren richtigen Namen benutzt.
Wie sollte sie da jemand
von
diesen Männern
finden?

    Dass sie jemand erkannt hatte, der die Seite
besucht hatte, kam ihm anscheinend überhaupt nicht in den Sinn.
    „Vielleicht hat Sina Ihnen ja
gesagt, dass sie keine Lust mehr
hatte und Sie sahen Ihre Felle davonschwimmen.

    Masio starrte Frohloff an. „Ich soll sie deswegen
umgebracht haben? Das ist doch wohl nicht Ihr Ernst.“
    „Vielleicht nicht Sie. Aber wie wäre es mit den
Typen, die Sie unter Druck gesetzt haben?“
    Er schüttelte vehement den Kopf,
dass sein
Z
opf
in Bewegung kam. „Auf keinen Fall. Die wussten
nicht, wer sie war.“
    Funke war nicht überzeugt. Wenn es diese
Hintermänner gab,
wovon
er ausging, denn Masio schien ihm kaum in der Lage, das alles

allein
durchgezogen zu haben,
dann
war
da viel zu viel Geld
im Spiel, als dass sie nicht wissen würden, wer da
für sie posierte.
Es
schien im größeren Stil aufgezogen zu sein und deshalb war er
außerdem sicher, dass es noch
viel mehr Mädchen in der Stadt gab, die das Gleiche taten
wie Merle Grothe und Sina Keller
.
    „Noch mal zurück zum Anfang
“, übernahm
er
wieder das Kommando
.

D
as
Zimmer, in dem die Aufnahmen gemacht worden sind,
wo befindet sich das?“
    „In einer Wohnung in der Korvettenstraße.
Heinze hat mir den Schlüssel dazu
gegeben und ich hab die Mädchen dann reingelassen. Jeweils für eine Stunde
waren sie onli
ne
.
Zu unterschiedlichen Zeiten.“
    Die Adresse passte. Schön anonym in irgendeinem
Block, in dem jeder Mieter sich um seine eigenen Belange kümmerte und sich
nicht

um seine Nachbarn scherte.
    „Und was haben Sie währenddessen
gemacht?“
    „Ich war nicht dabei, wenn Sie das
meinen. Ich hab alles eingestellt und bin dann abgehauen. Nach einer Stunde bin
ich zurück und hab die Wohnung verschlossen.“
    „Und wie kamen Sie an Ihr Geld? Auch über Heinze?“
    „Ja.
J
ede Show
wurde aufgezeichnet und auf Sticks
kopiert
, die ich dann irgendwann
bei ihm abgegeben habe und im Austausch bekam ich Geld
für

mich und die Mädchen.“
    Clever. So konnten sie
neben der Liveshow
eine Zweitverwertung
veranlassen.
Wahrscheinlich erschienen die
Aufnahmen noch in irgendwelchen Magazinen mit der Aufschrift barely legal ,
also gerade eben achtzehn.
    „Die beiden kannten sich nicht?“
    „
Merle und Sina?
Nicht, dass ich wüsste.“
    „
War Judith von Anfang an Mittel zum Zweck?

    Masio öffnete seinen Zopf, strich sich mit beiden
Händen durch das Haar und spielte anschließend mit dem Haargummi
herum.

Zuerst nicht. Später ja.
Nachdem
die beiden Ausländer mich in der Mangel hatten
, hab ich die Sache mit ihr am
Laufen gehalten, um an Sina ranzukommen.

    „Hatten Sie was mit ihr?“
    „Nein. Ich bin nicht pädophil. A
ber ich denke, sie hat geglaubt,
dass sie mich irgendwann für sich haben würde.“
    Und deshalb war sie auf das Angebot eingegangen.
Funke schlug innerlich entgeistert
die Hände

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