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Die Mädchen (German Edition)

Die Mädchen (German Edition)

Titel: Die Mädchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Döhring
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Solange
du dich schonst.“
    Sie schlug mit der flachen Hand auf die
Bettdecke, zum Zeichen, dass er
sich wieder zu ihr setzen sollte
und er kam ihrer Aufforderung nach
.
    „Hör mir mal zu, mein Schatz“, sagte sie, nahm
seine Hand und sah ihm eindringlich in die Augen.
„Du kannst nicht jede Minute auf mich aufpassen. Du
hast einen Job.
Und da
wirst du im Moment auch gebraucht. Du kannst nicht die ganze Zeit mit de
n
Gedanken
woanders sein. Vertrau mir einfach, ja?
Ich weiß jetzt, worauf ich achten
muss
und ich werde mich
daran halten.“
    Er wusste das alles und trotzdem konnte er nichts
gegen seine Angst tun. Er dachte an das Gespräch mit Maggie zurück und riss sich
zusammen.
Er wollte
stark sein für Johanna und wenn er das schon nicht sein konnte, wollte er es
sie zumindest nicht merken lassen.
    „Ich weiß.
Aber wenn ich zu Hause bin, darf ich dich doch
verwöhnen, oder?“
    Sie lächelte ihn an. „Natürlich. Das erwarte ich
sogar.“
    Er beugte sich zu ihr hinüber und küsste sie. „Ich
liebe dich, weißt du.“
    „Ich dich auch. Und das wird sich niemals ändern,
hörst du?

    Er stutzte. Wieso hatte er auf einmal das Gefühl,
als ob
noch eine dritte
Person im Raum war?
„Ja“, sagte er mit einem Frosch im Hals. Er räusperte sich. „Möchtest du einen
Tee?“
    „Gern.“
    Er erhob sich
, um nach unten in die Küche zu gehen
, doch sie hielt ihn zurück
. Ihr Ton war ganz beiläufig, ihr
Kopf in Richtung Fenster
gedreht
.
    „Weiß Holger eigentlich, dass Maggie von dir
schwanger war?“
    Er erstarrte.
„Was?“
    Sie wandte sich wieder ihm zu. „Weiß er es?

    „Nein.
“ Das hatte Maggie zumindest behauptet.


Aber woher weißt du es?“
    „Maggie hat mich gestern besucht.“
    Hatte sie ihn nicht extra darum gebeten, Johanna
nichts davon zu erzählen?
Warum
tat sie es dann selbst?
    „Wieso hat sie es dir erzählt?“
    Zu seinem Erstaunen schüttelte sie den Kopf.
„Hat sie nicht.“
    „Aber wieso...“
    „Sie brauchte mir gar nichts zu erzählen. Sie hat
mich gebeten, dir deine Angst zu nehmen, dass du mich verlieren könntest. Und
ich hab mir daraufhin alles zusammengereimt.
Ich hatte ohnehin schon so meine Vermutungen und im
Krankenhaus hat man ja genug Zeit, um über alles nachzudenken.“
    So war das also. Wie klug sie doch war.

Ich weiß nicht, was ich sagen soll.“
    „Du hast vorhin gefragt, warum Maggie es mir
erzählt hat. Die Frage müsste eher lauten, warum du mir nichts d
avon gesagt hast.“
    Wenn er das mal selbst gewusst hätte. Er setzte
sich wieder zu ihr. „Kann ich dir
nicht

sagen. Ich dachte, es hätte mit uns nichts zu tun.“
    „Und da hast du dich gründlich
geirrt.“
    „Ja“, räumte er ein.
„Aber mir ist jetzt erst klar geworden, dass meine
Sorge
um dich und unser
Kind
mit damals zusammenhängt.

    „Weil Maggie mit dir gesprochen hat.“
    Mein Gott, blieb dieser Frau eigentlich nichts
verborgen? „Ja.
“ Er sah
sie an. „Bist du sauer?“
    Sie griff erneut nach seine Hand. „Bist du
verrückt? Ich bin einfach nur froh, dass ich endlich weiß, wo deine Angst
herkommt.

    Er schloss sie in seine Arme. „Ich wüsste einfach
nicht, was ich ohne dich, ohne euch, machen sollte.

    „Darüber brauchst du dir keine Gedanken zu machen.
Mich wirst du nicht mehr los.“
    Er konnte sich
nichts Schöneres vorstellen.
     
 
    „Ich wollte mich noch bei dir
entschuldigen“, sagte Funke.
    „Wofür?“ fragte Glen, einigermaßen
verwirrt. Er war gedanklich noch bei dem ereignisreichen Nachmittag und konnte
mit Funkes Äußerung so gar nichts anfangen. Nachdem sie die Kollegen der
Spurensicherung im Haus der Kellers sich selbst überlassen hatten, waren sie
bei Zoe Ludwig gewesen, die natürlich schon mit ihrem Auftauchen gerechnet
hatte. Das war an ihrer ganzen Art zu erkennen, wie sie mit der Situation
umging, da hatten die Kellers ihnen wahrlich einen Bärendienst erwiesen. Sie
hatte dann auch prompt ein bombensicheres Alibi präsentiert, an dem sie nicht
rütteln konnten. Sie hatte zur Tatzeit vor etwa einhundertfünfzig Mitarbeitern
eines Konzerns ein Konzept zur Supervision vorgestellt. Wenn sie also keine
Zwillingsschwester hatte, kam sie für den Mord an Sina Keller nicht in
Betracht. So langsam gingen ihnen die Verdächtigen aus, aber vielleicht fand
die Spurensicherung ja neue Hinweise.
    „Ich war ziemlich unfair zu dir.“
    „Tut mir leid, Holger, aber ich
weiß jetzt echt nicht, was du meinst.“
    Funke lenkte den

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