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Die Mädchen (German Edition)

Die Mädchen (German Edition)

Titel: Die Mädchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Döhring
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ermordet.
Was dann?“
    „Er verwischt seine Spuren, geht
zurück zu seinem Wagen und der Rest hat sich so zugetragen, wie er behauptet hat.“
    Funke machte eine ungeduldige
Handbewegung. „Das mag ja alles sein, Glen. Aber wer hat die Leiche
weggeschafft?“
    „Da fragst du mich zuviel. Es
müsste jemand gewesen sein, der die Familie schützen will.“
    „Weil er denkt, dass jemand von
ihnen es gewesen ist.“ Siewers kniff die Augen zusammen. „Almut Keller? Sie hat
schließlich auch das mit den Sachen verheimlicht.“
    „Glaub ich nicht“, widersprach
Glen. „Außerdem war sie zur Tatzeit nachweislich in Hamburg.“
    „Dann fällt mir nur Birthe ein oder
ihr Mann.“
    „Wahrscheinlich beide. Denkt an das
Alibi.“
    Funke nickte Glen zu. „Okay, das
wäre eine Möglichkeit.“
    Das Telefon klingelte und Funke
ging sofort ran, in der Hoffnung, dass es Hauptkommissar Goll mit neuen
Erkenntnissen der Spurensicherung war. Aber es war Roman, der wissen wollte,
was es Neues gab. Funke erzählte es ihm und bat Glen und Doreen, kurz in das
andere Büro zu gehen, weil er auch ein paar private Worte mit ihm wechseln
wollte. Glen hielt Doreen die Tür auf. Sie schnappte sich noch schnell die alte
Akte vom Schreibtisch und ging ihm dann voran ins Nachbarbüro.
    „So meine Liebe,“ begann er, froh
über diese Gelegenheit, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte. „Und
jetzt zu dir. Was wolltest du bei Panowsky?“
    Doreen warf die Akte auf ihren Platz
und seufzte. „Du lässt nie locker, oder?“
    Es klang genervt, aber er konnte an
ihrem Gesicht ablesen, dass sie ohnehin nicht damit gerechnet hatte, von ihm in
Ruhe gelassen zu werden. Auch sie kannte ihn eben gut genug zu wissen, dass er
sich nicht mit fadenscheinigen Erklärungen abspeisen ließ.  
    „Das ist ja wohl eine rhetorische
Frage“, sagte er mit einem breiten Grinsen.
    Sie erzählte ihm von der
Unterhaltung mit Panowsky und warum sie überhaupt zu ihm gegangen war. Glen
hörte mit Erstaunen, was sie schon alles unter der Hand mit Timo gemeinsam unternommen
hatte.
    „Also die Sache mit dem Russen im
Knast klingt wie ein billiger Film auf RTL.“
    Doreen verzog das Gesicht. „Hör
bloß auf. Ich krieg jetzt noch Gänsehaut, wenn ich daran denke, wie der mich
angegeiert hat.“
    Wie zur Bestätigung zeigte sie ihm
ihren Arm. Sie schüttelte sich.
    „Und glaubst du, Timo hat Recht,
dass sein Bruder unschuldig war?“
    Sie zögerte einen Moment und
schüttelte dann den Kopf. „Nein, eigentlich nicht.“
    „Und warum warst du dann heute bei
Panowsky?“
    „Ich weiß auch nicht. Ich dachte,
ich könnte Timo helfen, dass er mit der Geschichte abschließen kann, dass er
nicht ständig von Zweifeln geplagt wird.“
    Glen beobachtete sie interessiert.
„Wie nobel.“
    Sie machte eine wegwerfende
Handbewegung. „Ach was.“
    „Und das alles für einen Freund,
der längst eine andere hat.“
    Sie wurde rot und er wusste
Bescheid. „Oh nein. Sag, dass das nicht wahr ist. Du hast nicht mit ihm
geschlafen.“
    Sie setzte eine trotzige Miene auf.
„Doch, hab ich, wenn du es genau wissen willst. Aber jetzt ist es wirklich
vorbei.“
    Er raufte sich die Haare. „Ja,
klar. Zusammen in die Kiste springen hilft wirklich dabei, einen Schlussstrich
unter eine Beziehung zu ziehen, die nicht funktioniert.“
    „Nein, ehrlich. Wir haben beide gemerkt,
dass es falsch ist.“
    „Bis zum nächsten Mal. Was sagt
seine Freundin dazu?“
    „Du bist fies, weißt du das?“
    Das wusste er, aber er konnte nicht
anders. „Jetzt weiß ich auch, warum du so sauer warst, als Gunnar bei mir
aufgetaucht ist. Du hast Timo immer noch nicht abgehakt und gar kein Interesse
daran, andere Männer kennen zu lernen.“
    „Doch, das hab ich. Es ist vorbei.“
    „Und deshalb pennst du mit ihm?“
    Sie baute sich vor ihm auf und
stemmte die Hände in die Hüften. „Jetzt hör aber auf, Glen. Ich muss mich vor
dir überhaupt nicht rechtfertigen. Es ist mein Leben und ich kann damit machen,
was ich will.“
    „Stimmt, das kannst du. Aber dann
lass mich in Zukunft außen vor, wenn du Ratschläge haben willst, die du dann
bei nächstbester Gelegenheit in den Wind schießt.“
    Eine Weile standen sie sich
schweigend gegenüber, beide wütend auf den anderen, bis Doreen schließlich die
Arme sinken ließ. „Können wir jetzt wieder normal miteinander reden?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Von
mir aus.“
    Das war es, was ihre Freundschaft
so gut funktionieren ließ. Sie

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