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Die Mädchen (German Edition)

Die Mädchen (German Edition)

Titel: Die Mädchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Döhring
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sie ein paar flache Pumps auf sie zukommen. Und noch bevor die Frau
das Wohnzimmer betrat, war ihr klar, dass sie keine Chance hatte, unentdeckt zu
bleiben, denn ihr fiel siedend heiß ein, dass sie die angefangene Dose Cola auf
dem Tisch hatte stehen lassen.
     
    „Waldow kommt gleich rauf“, sagte
Funke und legte den Telefonhörer beiseite.
    Er saß mit Behrend in seinem Büro,
während Roman und Siewers unterwegs zu den Müllers waren, um ihnen nochmals auf
den Zahn zu fühlen. Danach wollten sie sich erneut um das Alibi von Janine
Wrede kümmern.
    „Meinst du, er hat Verdacht
geschöpft?“ fragte Behrend.
    „Wir werden sehen.“ Funke hatte ihn
telefonisch unterrichtet, dass sie noch ein paar Fragen hatten und gebeten,
sich in ihr Büro zu begeben. Waldow hatte zugesagt, allerdings mit der Ankündigung,
seinen Anwalt mitzubringen. Funke hatte versucht, ihm das auszureden, aber da
der Mord noch nicht geklärt war, wollte er auf Nummer Sicher gehen.
    „Wir müssen allerdings vorsichtig
sein. Zunächst geht es nur darum, ob er etwas gesehen hat, und das müssen wir
ihm verständlich machen. Sobald er merkt, dass der Verdacht gegen ihn immer
noch nicht ausgeräumt ist, wird sein Anwalt ihm den Mund verbieten.“
    Seitdem klar war, dass Sina in
ihrem eigenen Zuhause in der Küche ermordet worden war, noch dazu mit einem der
Messer, die dort
in einem
Block auf der Arbeitsplatte über
an der Wand über dem Herd
steckten
hingen
,
,
waren die Kollegen vom Erkennungsdienst
im Haus der Kellers
zugange. Unter anderem ging es
darum, Hinweise zu entdecken, wie die Leiche aus der Küche fortgeschafft worden
war
und Funke wartete
ungeduldig auf Neuigkeiten
.
A
ußerdem
waren Dutzende Beamte erneut mit Befragungen
in der Nachbarschaft betraut. Da der Mord nun aber fast eine Woche zurücklag,
rechnete Funke nicht wirklich mit brauchbaren Hinweisen. Mit Waldow hatten sie
zwei Optionen, entweder war er Täter oder Zeuge. In jedem Fall war er ihre
beste Chance. Wenn er jemanden gesehen hatte, würde er es ihnen sagen, schon
allein, um den Verdacht von sich zu schieben, wenn er selbst der Täter war.
    Im Haus der Kellers waren immer
noch die Kollegen vom Erkennungsdienst zugange. Unter anderem ging es darum, Hi n weise zu entd e cken, wie die
Leiche aus der Küche fortgeschafft worden war.
    „Wie lief das Gespräch mit
Rohwedder?“
    Nach den neuesten Erkenntnissen
hatte sich noch am vorigen Abend der Oberstaatsanwalt mit Funke in Verbindung
gesetzt und ein langes Gespräch mit ihm geführt, in dem er ihm unmissverständlich
klar gemacht hatte, dass er ihn für unfähig hielt. Er hätte ihm jemanden vor
die Nase gesetzt, wenn er das Personal dafür gehabt hätte.
    Funke verzog das Gesicht. „Er war
nicht begeistert, wie du dir vorstellen kannst. Und wir können von Glück sagen,
dass wir noch niemanden vom LKA hier sitzen haben, der uns über die Schulter
guckt oder gleich alles selbst in die Hand nimmt.“
    Behrend reagierte empfindlich. „Ich
finde das immer toll, wenn diese Typen nichts anderes zu tun haben, als an unserer
Arbeit rumzumeckern. Wenn wir Erfolg haben, dann klopfen sie uns auf die
Schulter und heimsen die Lorbeeren ein, aber wenn es mal nicht so gut läuft,
drohen sie damit, uns den Fall zu entziehen. Das ist doch Scheiße!“
    „Na ja, er hat ja Recht. Wir haben
ja wirklich ziemlichen Mist gebaut. Warum haben wir nicht gleich daran gedacht,
das Elternhaus zu untersuchen?“
    „Weil alles darauf hindeutete, dass
Sina mit ihrem Rucksack das Haus eigenständig verlassen hatte.“
    „Trotzdem hätten wir gründlicher
sein müssen.“
    „Vielleicht. Was meinst du, was da
in der Küche genau passiert ist? Geplant war der Mord nicht, oder?“
    Funke sah das ähnlich. „Glaub ich
auch nicht. Wenn es Waldow war, wollte er ihr vielleicht ein bisschen Angst
einjagen, mehr nicht. Ich nehme an, dass Sina sich mit dem Mörder in der Küche
unterhalten hat, wahrscheinlich gestritten. Dann ist das ganze eskaliert, der
Täter ist durchgedreht, hat nach einem der Messer gegriffen und zugestochen.“
    Glen schauderte. „Schrecklich oder?
Ich kann immer noch nicht nachvollziehen, wie man so einfach ein Mädchen töten
kann, selbst wenn man noch so heftig mit ihr streitet.“
    Das Klopfen an der Tür hinderte
Funke an einer Antwort, die ohnehin keine Erklärung sein konnte, denn er war
genauso ratlos wie sein junger Kollege.
    „Herr Waldow“, begrüßte er den
Zeugen mit Handschlag.
    „Guten Morgen“, erwiderte

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