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Die Mädchenwiese

Die Mädchenwiese

Titel: Die Mädchenwiese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krist
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Sonnabend.«
    Ich brachte nur ein Nicken zustande.
    »Du freust dich ja gar nicht.«
    »Doch«, sagte ich tonlos, »das wäre fein.«
    »Gut.« Er lächelte zufrieden. »Und nun machst du Hähnchenfilet, ja?«
    Kapitel 34
    Am nächsten Morgen galt Alex’ erster Blick seinem Handy. Kein Anruf! Er wunderte sich nicht. Denn so schlecht, wie er geschlafen hatte, hätte er es sicherlich mitbekommen, wenn jemand angerufen hätte. Er sah aus dem Fenster. Vom VW Touareg fehlte jede Spur.
    Gizmo tollte im Garten, während Alex sich Stullen schmierte. Trotz Erdbeermarmelade schmeckten sie nach nichts. Nach der dritten Tasse Kaffee wich immerhin das dumpfe Gefühl aus Alex’ Schädel. Er duschte, zog frische Sachen an und sah erneut auf sein Mobiltelefon. Noch immer kein Anruf.
    Im Jugendclub brannte bereits Licht. Die Fenster waren weit geöffnet, Musik schallte über den Dorfplatz. Somit würde er jetzt Ben abholen und mit ihm nach Berlin zur Adoptionsvermittlungsstelle fahren und einen Antrag zur Akteneinsicht stellen.
    Der Morgen war kalt und grau. Gizmo markierte jeden zweiten Baum. Alex ertappte sich dabei, wie er wiederholt nach dem SUV Ausschau hielt. Dabei hätte er fast den rostroten Peugeot übersehen, der am Straßenrand parkte. Prompt war seine Laune wieder im Keller. Er quetschte sich am Sperrmüll im Flur vorbei in den hinteren Teil des Clubs.
    Ben raffte in dem frisch gestrichenen Zimmer die Zeitungsreste am Boden zusammen. Er lachte. »Hab’ mir schon gedacht, dass du früh hier auftauchst, dein Anruf gestern Abend klang mächtig eilig.« Mit einer Holzlatte wies er auf einen dampfenden Pott in der Ecke. »Trotzdem erst einmal Kaffee?«
    »Danke, aber noch eine Tasse, und ich hebe ab.«
    »Na dann, erzähl!«
    »Was?«
    »Von deinem Treffen gestern mit Fielmeister’s .«
    »Der Deal steht, sie zahlen. Sechzigtausend.«
    Ben pfiff anerkennend. »Paul hat gesagt, Bauer Schulze ist mit im Boot. Das ist okay für dich?«
    »Ich hab’ kein Problem mit ihm.«
    »Und du spendest tatsächlich die Hälfte dem Club?«
    »Ich hab’s dir versprochen.«
    Ben setzte ein strahlendes Lächeln auf. »Danke, mein Freund. Ich weiß nicht, was ich sonst noch sagen soll.«
    »Sag mir, warum Paul hier ist.«
    »Er hat gestern Abend angerufen und gefragt, ob wir ihn mit nach Berlin nehmen.«
    »Er kommt eigens aus Berlin, damit er mit uns nach Berlin fahren kann?«
    »Du kennst doch Paul.« Ben grinste. »Manchmal ist er …«
    »Was?« Mit seinem Hosengürtel ringend, stolperte Paul aus einem Toilettenverschlag. Das Rauschen der alten Druckspülung war im ganzen Gebäude zu hören. »Was meckert ihr wieder über mich?«
    »Hast du nicht versprochen, mich nicht mehr mit deiner Story zu behelligen?«
    »Hey, Mann, das hab’ ich nicht. Ich hab’ doch Ben angerufen und …«
    »Weißt du was? Leck mich!« Alex machte kehrt. »Ben, ich warte draußen auf dich.«
    Im Flur beschnüffelte Gizmo die Staubwolken zwischen den Regalen und Paketstapeln. Unter einer Kommode spürte er eine leere Bierflasche auf. Sie kippte um und kullerte in den Gang. Der Retriever stupste sie mit der Schnauze an.
    »Wenigstens einer, der gute Laune hat«, murrte Paul. »Aber ich hab’ dich gewarnt.«
    »Wovor?«
    »Dass du die Finger von den Frauen lassen sollst.«
    »Wovon redest du?«
    »Hast gestern Abend wohl wieder eine Abfuhr von der Theis …«
    »Glaubst du nicht, sie hat andere Sorgen?«, brummte Alex. Und ich, so ganz nebenbei, habe sie auch – andere Sorgen, beschissene Sorgen , setzte er in Gedanken hinzu.
    Ben gesellte sich zu ihnen in den Flur. »Die Theis war bei dir?«
    »Ja«, sagte Paul, »und sie …«
    »Sie hatte nur ein paar Fragen.« Alex strafte seinen Freund mit einem wütenden Blick.
    Ben rümpfte die Nase. »Ein paar Fragen?«
    Alex schwieg. Gizmo trieb die Flasche durch den Flur, bis sie gegen Bens Füße prallte. Dieser stellte einen Schuh auf das Glas. »Also, Alex, ich hab’ dir gesagt, lass die Finger davon.«
    »Glaubst du nicht, ich bin alt genug, eigene Entscheidungen zu treffen?«
    »Scheiße, verdammt!« Ben versetzte der Bierflasche einen Tritt. »Muss denn hier jeder auf eigene Faust …« Er brach ab. »Ach, Scheiße!«
    Die Flasche kullerte quer durch den Gang, bis sie gegen den Fuß einer alten Kommode stieß. Gizmo trippelte hinterher.
    »Wer noch?«, erkundigte sich Alex.
    Ben hob die Bierflasche auf. Der Retriever tänzelte um ihn herum und kläffte.
    »Wer?« , wiederholte Alex.
    Ben stellte die

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