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Die Männer der Raumstation

Die Männer der Raumstation

Titel: Die Männer der Raumstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Rotation!«
    Die Männer sahen sich um und blickten hinaus. Da der Boden noch immer der Boden war, merkten sie es nur an dem veränderten Winkel der Korridore in bezug zu den Räumen.
    »Die Kerle haben doch nicht etwa künstliche Schwerkraft? Also stimmte es doch, was dieser idiotische Kapitän erzählt hat, als ich ihn fragte! Los – holt das Zeug. Ist hier sonst niemand mehr?« Er richtete die Frage an Yolay.
    Yolay schüttelte den Kopf.
    »Sie lügt und ist temperamentvoll«, stellte der Mann fest, der sie angefaßt hatte und wischte sich die Nase ab. Seine Zähne wackelten.
    »Los! Wo sind die beiden Kerle, die sonst hier sind? Wo haben sie sich versteckt?«
    Langsam und überbetont sagte Yolay in gebrochenem Englisch:
    »Sie sind zusammen auf Reparaturfahrt gegangen und haben mich hiergelassen. Was wollt ihr?«
    Hamilkar Freydoun lachte kurz und humorlos. Hinter der Maske eines biederen, schwarzbärtigen Alten versteckte sich der eiskalte, psychopathische Mörder, der er war.
    »Wir wollen dich, volle Tanks und alles, was sich mitzunehmen lohnt. Schließlich wollen wir noch das Prinzip der künstlichen Schwerkraft und die beiden Schlepper. Die Kugel lassen wir weiterschweben. Vielleicht wird sie noch in diesem Jahr wieder bemannt, dann kennen wir eine neue Nachschubquelle.
    Zufrieden?«
    Yolay blickte ihn starr an. Die Männer, bis auf zwei, verteilten sich über die Räume des Asteroiden. Yolay schwieg noch immer. Die schweren stampfenden Schritte der Piraten, die aufzischenden Schotts und das Poltern, mit dem Gegenstände an Wände stießen und aus Regalen gerissen wurden, versetzten die Metallmassen in Schwingungen.
    »Nimm diese Jungfrau hier«, sagte Freydoun und winkte seiner Wache, »stecke sie in einen Anzug und bring sie hinüber in die Barca. Verstanden? Und laß die Finger von ihr.«
    Der Pirat nickte, riß einen der Anzüge aus den Halterungen und warf ihn Yolay zu. Sie begann mit methodischen, ausdruckslosen Bewegungen die Hülle überzustreifen und drückte die Schaltknöpfe der Aggregate hinein. Dann fühlte sie, wie sie eine Hand im Panzerhandschuh ergriff und mit sich zerrte. Der Pirat und sie stolperten in die Richtung auf die Personenschleuse, warteten auf das Zufallen der inneren Tür und öffneten dann das Außenschott.
    Peer war unbemerkt geblieben.
    Er stellte die Ventile der Düsen ein. Er lockerte die Verbindungen, so daß der Treibstoff aussickern würde. Dann arretierte er die Drosselklappen. Wenn der Pirat seine Heckdüsen abfeuerte, würden die zentralen Düsen solange feuern, bis der Treibstoff in den Tanks leer war; die abgebrochene Verbindung zur Pumpenmechanik rief diesen Effekt hervor. Gleichzeitig wurden die Kegel in den Düsenkanälen festgestellt, so daß die Richtungsdüsen ebenfalls nur starr arbeiteten, und dies mit einem Effekt, der der Menge des verbrauchten Treibstoffs entsprach.
    Die Hamilkar Barca würde beschleunigen und einen geraden Kurs einschlagen, der durch nichts mehr zu ändern war. Höchstens durch einen Planeten oder einen Mond, der sich dem Schiff in den Weg stellte.
    Dann hörte Peer wieder jene geisterhafte Stimme, die direkt in seinem Hirn zu entstehen schien.
    Ich bin im Schiff. Hier werde ich ebenfalls tun, was ich kann. Schwebe zurück und bleibe in Deckung außerhalb des Satelliten.
    Als der erste Pirat, zwei Düsen mit sich bringend, in der M-Schleuse erschien und der Blick des Mannes am Geschütz abgelenkt wurde, sprang Peer wieder zurück in den Schatten des Asteroiden. Er kämpfte mit der Versuchung, die Waffe zu ergreifen, hinauszuschweben und das feindliche Schiff zu entern. Er bezwang sich, blieb unter dem Asteroiden hängen und drehte sich langsam mit. Eine Hand umklammerte einen Haltegriff. In seinem Helmfunk hörte er, wie sich die Piraten zuriefen, was sie alles gefunden hatten.
    Die Arbeit von mehr als sechs Monaten wurde hier zumindest gestört.
    Teure Ersatzteile, teurer Raketenbrennstoff, die schweren Maschinen und die Düsen, die ein Vermögen kosteten. Und Yolay ... die im fremden Schiff war und versuchte, gegen fünfzehn Piraten einen aussichtslosen Kampf zu führen.
    Achtung. Wundere dich über nichts.
    Irgendwie breitete sich ein Feld aus. Dieses Feld bestand aus Wellen der Angst, der panischen Furcht. Peer empfing das gleiche Maß an Verwirrung, das auch jeder der Piraten über sich ergehen ließ. Im Satelliten hörte man Schreie und wütende Flüche, dann nur noch das Klirren der Gelenke, das sich über das starre

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