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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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    geöffnet. Wir hörten Ketten rasseln und Schlüssel, die in Schlosser gesteckt wurden, und dann auf der anderen Seite unserer Wand ein Geräusch, als ob eine
    Wellblechtür geöffnet würde, und Stimmen und Schritte im Raum. Wir hörten, wie ein Metalleimer scheppernd auf den Boden gestellt wurde, und danach das Geräusch des Metallhenkels, der gegen die Seite schlug.
    Dann hörten wir: »Russell! Russell!«
    Eine Stimme antwortete murmelnd.
    Etwas weiter den Gang hinunter ertönte das gleiche Eimerschlagen. Dann »David! David!«
    Der Angesprochene war eindeutig Amerikaner. Er
    erwiderte mit einem lauten und gedehnten »Jawohl!«
    Die Wachen schrien diesen David an. Sie schlossen
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    seine Tür und kamen den Gang herunter zu unserer Zelle.
    Die Tür öffnete sich, und wir standen auf. Sie waren zu dritt: Ein kleiner Bursche, der sagte, wir sollten ihn Jeral nennen, ein großer Dicker mit Brille und ein ganz junges Bürschchen mit blonden Locken. Jeral trug einen Eimer, während die anderen ihn mit gezückten Pistolen
    schützten. Sie wollten sich offenbar bei den
    Neuzugängen Respekt verschaffen.
    »Namen?« sagte der Dicke gebieterisch. »Dinger.
    Stan. Andy«, sagte Dinger.
    Der Mann reichte uns drei kleine Plastikschüsseln und schüttete in jede eine kleine Portion Reis-Wasser-Mischung aus dem Eimer. Man gab uns zwei weitere
    Becher und goß uns aus einer alten, zerbeulten Teekanne kalten schwarzen Tee ein. Es war wie Weihnachten.
    Als sie gegangen waren, konnten wir uns die Zelle
    zum erstenmal bei Tageslicht ansehen. Oben an einer Wand ragte ein Nagel ein paar Zentimeter aus dem Putz.
    Da wir ihn vielleicht irgendwann gebrauchen konnten, ließ ich mich, weil ich der Leichteste von uns war, hochheben und zog ihn raus. Dinger markierte damit die Stelle, wo das Licht auf die Wand fiel, damit wir eine Art Sonnenuhr hatten.
    Wir setzten uns und aßen den Reis, leckten die
    Schüsseln aus. Wir tranken langsam den kalten Tee, während wir überlegten, was wohl als nächstes passierte.
    Zehn Minuten später kamen die drei Wachen mit dem
    Major zurück.
    »Ihr seid jetzt in meinem Gefängnis«, wiederholte er.
    »Ich möchte, daß ihr euch vernünftig verhaltet. Wenn ihr 476

    mir Ärger macht, mache ich euch welchen. Ihr seid nur deshalb zusammen, weil der Offizier gestern beschlossen hat, euch zusammenzulegen. Er läßt euch mitteilen, daß wir wissen, wie gefährlich ihr seid und daß wir euch einfach erschießen sollen, wenn wir mit euch Ärger bekommen.«
    Es mußte mit der Spähtrupp-Geschichte
    zusammenhängen, daß wir für sie, verglichen mit den Piloten, mit denen sie sonst zu tun hatten, so etwas wie eine unbekannte Größe waren. Oder aber es hatte damit zu tun, daß wir mit unseren verfilzten Bärten,
    verschorften Wunden und Prellungen wie Wilde aus dem Norden aussahen.
    »Wenn ihr versucht zu fliehen oder Schwierigkeiten macht, werdet ihr erschossen, so einfach ist das«, sagte er.
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    »Ist es vielleicht möglich, daß wir unseren Eimer
    leeren, Sir?« fragte ich. »Wir haben Probleme mit dem Magen, er wird langsam voll.«
    Er herrschte einen der Burschen an und sagte: »Ja, nimm den Eimer.« Stan nahm ihn und folgte einem
    Wachmann.
    Der Major sagte: »Ihr kriegt zu essen, und darüber könnt ihr euch freuen, denn ihr seid hierhergekommen, um unsere Kinder zu töten. Ihr dürft keinen Lärm machen
    – nicht reden, nicht rufen. Verstanden?«
    Während er sprach, erspähte Dinger die Umrisse einer Zigarettenschachtel unter seinem Hemd.
    »Entschuldigen Sie, Sir, kann ich vielleicht eine
    Zigarette haben?«
    Dinger lächelte, so lieb er konnte. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Wir bemühten uns angestrengt, freundlich, nett, höflich und liebenswürdig zu wirken. Der Major knöpfte sein Hemd auf und zog die Schachtel aus der Tasche eines T-Shirts darunter. Er gab Dinger eine Zigarette, aber kein Feuer, damit Dinger sich ärgerte.
    Den Rest des Tages blickte er sie sehnsüchtig an und hielt sie sich unter die Nase.
    Stan hatte versucht, soviel wie möglich mitzukriegen.
    Er konnte uns aber nur sagen, daß es mehrere Zellen gab, deren Türen mit Decken oder Reissäcken verhängt
    waren, auf denen absurderweise stand:
    »AMERIKANISCHER REIS FÜR DAS IRAKISCHE
    VOLK«. Am Ende des Ganges befanden sich ein Tor und ein weiterer Gang, der in den Hof führte, und dahinter war wieder ein Tor. Viel mehr hatte er nicht sehen 478
    können. Es handelte sich offenbar um eine
    abgeschlossene

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