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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Aggression und Überraschung.
    Soweit die Theorie. Vince hatte aus Großbritannien eine Waffe mit Schalldämpfer mitgebracht, aber eine andere Abteilung hatte sie ihm für eine Sonderaufgabe abgeschwatzt, und nun gab es keine mehr. Die Abteilung D war vor uns nach Saudi-Arabien gekommen, und im
    Lager hatte es einen größeren Ausbruch von
    Waffenfieber gegeben. Sie hatten sich alles unter den Nagel gerissen, was in Sichtweite war, und jetzt hatte es keinen Sinn, sie freundlich zu bitten, uns unser Spielzeug wiederzugeben. Sie würden höchstens behaupten, sie brauchten es selbst – und das stimmte vielleicht sogar.
    Ohne schallgedämpfte Waffen würden wir vermutlich
    unsere Kampfmesser benutzen müssen, wenn wir
    wollten, daß der Angriff so lange wie möglich unentdeckt blieb.
    Vier Mann würden in Position für den Feuerschutz
    gehen, und dann würden die anderen vier vordringen und 59
    den Scud-Bereich besetzen. Zuerst nähmen wir uns den Wachhabenden vor, dann die Typen, die in dem TEL
    saßen oder schliefen. Dann würden wir eine Ladung PE4
    [Plastiksprengstoff] anbringen. Vermutlich würden zwei Pfund Sprengstoff mit einem Zwei-Stunden-Langzeitzünder in dem Fall ausreichen. Wir würden die Tür
    schließen, und lange, nachdem wir uns abgesetzt hätten, ginge der Laden hoch. An der Ladung würden wir einen Entlastungszünder anbringen, so daß er selbst dann noch detonieren würde, wenn jemand ihn fand und berührte.
    Außerdem würden wir an der Ladung einen
    Kurzzeitzünder anbringen. Das ist ein Zündschalter, der eine Sicherheitszündschnur in Gang setzt, die dann nach etwa 60 Sekunden die Detonation auslöst. Wenn etwas schiefging, konnten wir einfach die Ladung befestigen und losrennen. Es gäbe also drei Arten der Auslösung, die hoffentlich jede Eventualität abdeckten: den
    Langzeitzünder, den Entlastungszünder – mit Zug, Druck oder Druckabfall, je nachdem – und den Kurzzeitzünder.

    Es war 4 Uhr nachmittags. Ein paar Gesichter wirkten nun müde, und auch ich sah vermutlich nicht viel anders aus. Wir waren gut in die Gänge gekommen. Wir wußten, wie wir die Sache angehen würden, und zwar bis in die einzelnen Aktionspläne. Für die vier Mann starke
    Deckungstruppe hieß das, uns Feuerschutz zu geben, um der Angriffsgruppe zu ermöglichen, die Aufgabe zu
    erledigen und sich abzusetzen. Der Aktionsplan für die vier Mann starke Angriffsgruppe hieß, einander zu
    unterstützen und zu versuchen, die Zielattacke mit dem 60
    Kurzzeitzünder zu erledigen. So oder so sollten sie sich auf den ERV [emergency RV – Ersatzsammelpunkt]
    zurückziehen und sich rasch neu formieren. Dann sollten sie zum Patrouillen-RV zurück und sich mit dem
    Deckungsteam treffen.
    Bevor wir die Bedingungen vor Ort gesehen hatten,
    wußten wir natürlich nicht, ob das alles zu realisieren sein würde. Vielleicht standen vier TELs zusammen, was andere Probleme aufwarf, denn dann sähen wir uns
    plötzlich viel mehr Angriffspunkten gegenüber.
    Vielleicht war es auch nur ein TEL, an das wir aber nicht nahe genug herankämen. In diesem Fall würden wir
    einen Angriff aus der Entfernung mit reichlich Feuer machen. Bei einer Distanzattacke würden wir keinen direkten Kontakt haben, sondern die 66er benutzen, um das Ziel zu zerstören. Ein solcher Angriff mußte kurz und heftig vonstatten gehen, aber ob wir so oder so
    vorgingen, war eine Entscheidung, die nur vor Ort
    getroffen werden konnte. Erst, wenn man das Problem vor sich sieht, kann man es genau einschätzen und
    entscheiden, wie man handelt. Falls irgend möglich, würden wir einen verdeckten Angriff versuchen.
    Die dritte Möglichkeit war ein Luftangriff. Die
    Entscheidung zwischen einem Distanzangriff und einem Luftangriff würde sehr schwierig, vermutlich abhängig von der Anzahl der Ziele. Beides jedoch würde verraten, daß wir uns in der Region aufhielten. Dieser Nachteil wäre zu akzeptieren, wenn die Zahl der Ziele hoch genug wäre, aber wenn wir das Nachrichtenkabel erfolgreich lahmlegen konnten, bestünde dazu überhaupt keine
    61
    Notwendigkeit.
    In dem Raum stank es inzwischen nach Schweiß und
    Zigaretten. Überall lagen Papierfetzen herum mit Bildern von Scuds und Strichmännchen und Positionen von
    Feuerschutzgruppen. So eine Planung war immer
    anstrengend, aber nur, weil wir alles bis ins kleinste Detail ausarbeiten wollten. Wenn wir zum Beispiel zu dem TEL kamen und die Tür geschlossen war, wo war
    die Klinke? Wie bediente man sie? Wie ging die Tür

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