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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Wenn z. B. vereinbart war, daß wir am vierten Tag an Punkt A sein sollten, und wir uns von dort nicht meldeten, würde man wissen, daß ich einen Jet über uns brauchte, damit wir Kontakt über das TACBE herstellen konnten.
    Oben auf jedem Befehlsblatt stehen die Worte:
    Niemand weiß mehr ah nötig , um einen an die Sicherheitsbestimmungen zu erinnern. Es ist absolut notwendig, keinem etwas mitzuteilen, das ihn nicht direkt betrifft. Die Piloten beispielsweise waren bei der Befehlserteilung nicht anwesend.
    Zuerst beschrieb ich das Gelände, das wir durchqueren würden. Man muß die Befehle so darstellen, als beginne man bei Null. Daher war mein erster Hinweis, wo der Irak liegt und welche Länder an ihn grenzen. Dann
    beschreibt man das Zielgebiet in allen Einzelheiten, in unserem Fall die Kurve der Versorgungsstrecke. Ich erwähnte die genaue Bodenbeschaffenheit und das
    wenige an topographischen Informationen, das ich hatte.
    Sie mußten alles wissen, was auch ich wußte.
    Als nächstes gab ich die Zeiten von Sonnenauf- und -
    untergang an, die Mondphase und die Wettervorhersage.
    Die schlauen Füchse von der Wetterinformation hatten mir versichert, es bliebe kühl und trocken. Die
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    Wetterprognose ist wichtig, denn wenn man z. B. weiß, daß die Hauptwindrichtung Nordosten ist, kann dies bei der Orientierung helfen. Da man für den Zeitraum
    unserer Operation allgemein mildes Wetter vorhersagte, waren wir bei unserem Entschluß geblieben, die
    Schlafsäcke nicht mitzunehmen. Wir hätten dafür wohl auch kaum Platz gehabt.
    Dann beschrieb ich die aktuelle militärische Situation, den Hintergrund für die konkreten Befehle.
    Normalerweise würde ich an dieser Stelle alles angeben, was ich über den Feind wußte und was uns direkt
    betreffen konnte – Bewaffnung, Kampfmoral,
    Zusammensetzung, Stärke usw. –, aber wir hatten nur sehr dürftige Informationen. Normalerweise würde ich auch den Standort von verbündeten Truppen nennen und wie diese uns helfen konnten, aber es gab in dieser Hinsicht nichts zu berichten.
    Als nächstes folgte die Zielsetzung, die ich zweimal wiederholte, genau das, was uns der OC im
    Besprechungsraum mitgeteilt hatte: Erstens, die
    Überlandkabel im Bereich der nördlich verlaufenden MSR zu lokalisieren und zu zerstören, und zweitens, die mobilen Scuds zu orten und zu vernichten.
    Nun kam die Planung zur Erfüllung des Auftrages,
    das, worum’s eigentlich ging. Ich beschrieb zunächst die allgemeinen Bedingungen und ging dann phasenweise
    vor, etwa so, wie man eine Geschichte erzählt.
    Phase eins ist das Eindringen in feindliches Gebiet mit einem Chinook-Hubschrauber. Phase zwei umfaßt den
    Marsch zum Basislager. Phase drei: Lageraufschlagen, 90
    Phase vier genaue Erkundung und Zielattacke auf die Überlandkabel. Phase fünf: Aktionen am Scud-Standort, Phase sechs: Absetzen oder Nachschub und neue Order.
    Dann beschrieb ich für jede Phase in allen
    Einzelheiten, wie wir sie bewältigen wollten. Das muß so genau wie möglich dargestellt werden, um alle
    Unklarheiten auszuräumen. Nach jeder Phase gab es
    einen Einschub: »Aktionen« – zum Beispiel Aktionen bei einem Zwischenfall beim Absetzen, falls der Stoßtrupp unter Feuer geriet, wenn der Hubschrauber gerade wieder abhob. So wußte jeder genau, was ich vorhatte und was erforderlich sein würde, wenn etwas dazwischenkam.
    Theoretisch war das alles schön und gut, aber bei jeder dieser Aktionen muß man auch in allen Einzelheiten beschreiben, wie man sie ausgeführt haben will. All dies muß vorab besprochen und ausgearbeitet werden. Dann wird daraus ein offizieller Befehl formuliert. Diese Vorplanung erspart Zeit und Energie für den konkreten Einsatz, denn jeder weiß, was von ihm erwartet wird.
    Was geschieht z. B. wenn ein Hubschrauber in einer der Operationsphasen zurückkehren muß, um ein
    beschädigtes Funkgerät auszutauschen? Gehen wir ans Heck, wenn die Maschine landet? Nehmen wir das neue Funkgerät aus der Seitentür des Lademeisters entgegen?
    Wie rufen wir den Hubschrauber überhaupt herbei? Wie lautet der Erkennungscode? Für diesen Fall wollten wir ein phonetisches Codesignal benutzen, den Buchstaben Bravo (B), der als Erkennungszeichen verwendet werden würde. Der Hubschrauberpilot würde wissen, daß wir in einem bestimmten Planquadrat oder in einem Gebiet
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    dieses Planquadrats mit Infrarot den Buchstaben Bravo signalisieren würden. Er würde sein passives
    Nachtsichtgerät tragen, und, wie mit mir

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