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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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entschieden. Doch als dieser Gewehrtyp zuerst eingeführt wurde, war er noch ein Prototyp und hatte jede Menge Kinderkrankheiten. Meiner Meinung nach ist der einzige Nachteil des 203ers, daß man kein Bajonett aufsetzen kann, weil an der Unterseite der Granatwerfer angebracht ist.
    Wir hatten keine Tragriemen an den M16ern. Ein Riemen bedeutet, daß das Gewehr über der Schulter getragen wird, aber warum sollte man bei einem Einsatz die Waffe über der Schulter tragen und nicht schußbereit in der Hand? Wenn man mit einer Waffe auf Streife ist, hält man sie immer mit beiden Händen, den Kolben an der Schulter. Was nützt es einem, wenn man sie nicht rasch zum Einsatz bringen kann?
    Mich interessiert nicht, wie oder wo eine Waffe hergestellt wird, solange sie ihre Aufgabe gut erledigt und ich weiß, wie ich sie benutzen muß. Solange sie Munition verfeuert und man reichlich davon hat, braucht man sich um nichts anderes Gedanken zu machen.
    Waffen sind aber immer nur so gut wie ihre Benutzer. Es gibt jede Menge Rivalität unter den Jungs, wenn es um Schießübungen mit scharfer Munition geht. Unsere Waffenübungen sind immer mit scharfer Munition, und das muß so sein, denn nur so erlebt man die Realität und die eigene Rolle richtig. Bei einem Einsatz stört einen dann der entsetzliche Krach nicht mehr, weil man wirklich daran gewöhnt ist. Ein Armalite klingt überraschend schwach und hat kaum Rückstoß. Man hört eher die Schüsse der anderen als die eigenen. Wenn die 40-mm-Granaten verschossen werden, hört man bloß ein Floppen. Es gibt weder eine Explosion noch einen Rückschlag.
    Wir hatten vier Minimis, leichte 5.56er-Maschinenge- wehre. Sie haben entweder gegurtete Munition mit Zerfallgurten in Behältern zu je 200 Schuß oder normale Magazinstangen. Die Waffe ist so leicht, daß sie sowohl im Angriff benutzt werden kann wie auch für Unterstützungsfeuer. Sie hat außerdem eine gewaltige Feuergeschwindigkeit. Es gibt dazu ein Zweibein, um gutes, genaues Dauerfeuer zu garantieren. Die Kunststoffmunitionskästen für diese Waffe sind allerdings nicht besonders praktisch. Beim Patrouillieren hat man den Kasten immer vor dem Bauch, so daß er gegen den Körper schlägt und herabfallen kann. Man muß ständig darauf achten. Ein weiteres Problem ist, daß die Kästen nicht vollgepackt sind und die Patronen darin gegeneinanderklappern. Das ist natürlich schlecht, wenn man jedes Geräusch vermeiden will, besonders nachts.
    Jeder in unserem Spähtrupp trug außerdem ein 66-mm- Panzerabwehrrohr. Es stammt aus den USA und wird von der Infanterie zur Panzerabwehr benutzt. Es ist etwas mehr als einen halben Meter lang und besteht aus zwei ineinandergesteckten Röhren. Man zieht sie auseinander, die innere enthält die abschußbereite Rakete. Beim Herausziehen richten sich die Teile des Visiers auf. Nach dem Abschuß wird die Waffe weggeworfen. Diese Waffe ist gut, weil sie so simpel ist. Je einfacher etwas ist, um so größer die Chance, daß es auch funktioniert. Das Geschoß hat eine Hohlladung, die Panzerplatten durchschlagen kann. Der Zünder wird nach etwa neun Metern Flug von selbst scharf. Auch wenn man das Ziel bloß streift, geht es hoch. Die 66er explodiert aber nicht in einem riesigen Feuerball wie im Kino. Das passiert bei einem Panzersprenggefechtskopf nie, es sei denn, es geschieht eine Folgeexplosion.
    Wir hatten zusätzlich Phosphorhandgranaten, abgesehen von den normalen L2-Handgranaten. Phosphor brennt unter enormer Hitzeentwicklung und produziert viel Rauch, wenn man Zeit zum Rückzug gewinnen muß.
    Handgranaten sind nicht mehr so ananasförmig, wie man immer denkt. Die Phosphorgranaten sind zylindrisch und tragen die Buchstaben WP. Die L2 ist eher eiförmig und besteht aus eng gewickeltem Draht über einer Sprengladung. Wir spreizen die Sicherungsstifte immer weiter als üblich auseinander, damit beim Herausziehen mehr Kraft erforderlich ist. Außerdem wickeln wir Klebeband um die Granate, um den Sicherungsbügel nach unten zu richten. Eine Vorsichtsmaßnahme, falls mit dem Stift etwas schiefgeht. Phosphorgranaten werden bei Übungen nicht oft eingesetzt, weil sie so gefährlich sind. Wenn man etwas davon abbekommt, muß man aus der Trinkflasche sehr vorsichtig Wasser darauf träufeln, um die Sauerstoffzufuhr zu unterbinden, und es dann abkratzen. Wenn das nicht klappt, stirbt man einen nicht sehr angenehmen Tod.
    Wir hatten jeder mindestens 10 Magazine Gewehrmunition, 12 40-mm-Granaten, L2- und

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