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Die Maetresse bis Martini

Die Maetresse bis Martini

Titel: Die Maetresse bis Martini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Chriffie
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Rina, wir könnten so ein großes Fest zum ersten Mai ausrichten! Ich würde mit dir in den Himmel tanzen!“
    Sie richtete sich auf und legte ihre warme Hand auf seine sinnlichen Lippen, dass ihn ein Lustschauer durchfuhr. „Karl, sei still! Ich werde mit der Fürstin und Gräfin Anna ein Fest vorbereiten, das unseren Hof in aller Pracht erstrahlen lässt.“
    Zärtlich, fast lustvoll küsste er zum Abschied jeden einzelnen Finger und ließ sie schweren Herzens zurück. Wie sollte er die nächsten Tage überstehen?
     
    Karl war überrascht, wie viel Arbeit diese Pflichten bedeuteten. Von morgens bis abends saß er mit seinem Vater im Sattel oder hing über den Büchern. Seitenweise wurde kontrolliert, reglementiert, beanstandet und verbessert. Der Sekretär Anton, den Fürst Friedrich mitgenommen hatte, schien den ganzen Tag zu schreiben und keine Pause einzulegen. Karl schwirrte abends der Kopf vor lauter Zahlen und Maßen, Angestellten und Pächtern, Zinsen und Fron, Lagen und Qualitäten. Freiwillig betrat er bald keinen Weinkeller mehr, dann die letzten drei waren schmutzig und heiß gewesen. Wie sollte da ein guter Wein reifen?
    Sein Vater Friedrich zeigte eine bemerkenswerte Geduld mit den zahllosen Anliegen, die die Pächter und Verwalter hatten. Für jeden hatte er ein offenes Ohr, schlichtete kleinere Streitigkeiten vor Ort und hob sich andere für die großen Gerichtstage im August auf. Doch Karl musste ab dem dritten Tag mitentscheiden, denn obwohl Friedrich alles im Vorfeld geregelt hatte, schien die Arbeit trotzdem auszuufern. Woran lag das?
    „Vielleicht sollten wir öfters eine Reise machen und inspizieren.“, schlug Karl am fünften Abend vor, als er mit seinem Vater einen Schoppen Wein trank. „Dann häuft sich nicht alles vor dem ersten Mai.“
    „Papperlapapp! Mein Vater hat das so gemacht und ich folge der Tradition. Wenn du das ändern willst, gerne – aber erst wenn du selbst Fürst bist.“
    „Sei doch nicht so stur! Probier’s mal aus!“
    „Nein und jetzt Schluss damit!“ Warum war Friedrich schon wieder so gereizt? Fehlte ihm das süße Vergessen, das ihm seine Anna bereitete? Es schien so. Karl zog sich die nächsten Abende früh in sein Bett zurück und verfluchte seine Gutmütigkeit. Warum hatte er Friedrich gehorcht und Katharina in Hochheim gelassen? Die Nächte waren nur zu ertragen, wenn er zwei Gläser trank und benebelt in die Kissen sank. Manchmal brauchte er auch drei Schoppen dazu. Rina hätte ihm geholfen, diese Plage zu ertragen, und ihm die Reise versüßt. Wie sehr sie ihm fehlte! Kein Kuss, keine Umarmung, kein liebes Wort am Tag! Sein Körper lechzte nach ihr, als ob er ohne sie sterben müsste. Das nächste Jahr wäre sie an seiner Seite! Egal, was der Kauz ihm befahl. Natürlich hätte Karl die eine oder andere Dorfschönheit in sein Bett holen können, aber keine reichte an Katharina heran. Da litt er lieber wie ein Hund und freute sich, bald wieder in Hochheim zu sein. Mittlerweile brannte in seinem Inneren eine Sehnsucht, die er nie zuvor gespürt hatte und die nur eine stillen konnte: seine Rina. Wusste sie, wie sehr er nach ihr verging?
     
    Unterdessen nutzten Anna, die Favoritin Friedrichs, und Katharina die Abwesenheit der Männer, um einen glanzvollen Maientanz vorzubereiten. Selbst die Fürstin beteiligte sich an den Planungen, indem sie ihre Zustimmung zur Tafel und diversen Musikstücken gab. Die meiste Zeit verbrachte sie aber hustend im Bett, weil ihre Gesundheit stark angegriffen war. Obwohl Anna auf eine Kur drängte, verschob Antonia ständig ihre Abreise und entschied sich dann, nach dem ersten Mai zu verreisen. Hoffentlich war das noch rechtzeitig!
    Während die Fürstin die Familien von Sigismund und Otto sowie drei andere adelige zum Maientanz einlud, hatten Anna und Katharina alle Hände voll zu tun. Die Gartenanlagen wurden von zusätzlichen Gärtnern auf Hochglanz gebracht. Die Rasenflächen wurden gemäht, die Buchsbäume in perfekte Kugeln geschnitten und die zahlreichen Blumenrabatten leuchteten jeweils in rot, gelb, blau und rosa, so dass er einen harmonischen Eindruck gab, sobald man von oben darauf sah. Drei Laubengänge wurden errichtete, unter denen sich die Damen mit ihren Herren treffen sollten. Anna hatte für die Gänge mehrere Statuen bestellt, von denen die ersten fünf eintrafen und unter andächtigem Staunen an ihren Plätzen aufgestellt wurden. Eine Diana stand in Sichtweise Amors, ein Jupiter bewachte seine Juno und

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