Die Maetresse des Kaisers
sein Bett ließ. Schon kleinste Fehler stießen ihn ab, und da Zamira sorgsam darauf bedacht war, ihre Stellung bei ihm nicht zu verlieren oder in irgendeiner Weise zu erschüttern, prüfte sie lieber mehrfach Aussehen und Garderobe.
»Herrin, es gibt nichts auszusetzen. Alles ist perfekt, so wie es der Sultan verlangt«, beruhigte sie Azoula.
Zamira wollte etwas erwidern, doch im selben Moment wurde die Tür, die nur der Sultan benutzen durfte, geöffnet – und al-Kamil stand vor ihr. Der Sultan war ein Mann von achtundvierzig Jahren, nicht schön, aber stattlich. Sein Körper war von den Kämpfen gegen die Kreuzfahrer gestählt, und auch wenn sein weites Gewand seine Muskeln verbarg, war seine Kraft zu ahnen. Er trug eine dunkelgrüne Hose, darüber einen wadenlangen Mantel, der mit Blumen und Blätterranken bestickt war und in der Taille mit einem Gürtel zusammengehalten wurde. Sein Haar bedeckte ein mit goldenen Fäden eingefasster Turban, und um den Hals hingen lange Perlenketten.
Mit großen Schritten ging er auf Zamira zu und schloss sie in seine Arme. Azoula zog sich diskret zurück, wobei sie unter vielen Verbeugungen das Zimmer rückwärts verließ.
»Du hast mir gefehlt«, flüsterte der Sultan und suchte ihren Mund. Seine Zunge liebkoste ihre Lippen, erkundete ihre Mundwinkel und drang tief in diese süße Höhle ein. Al-Kamil stöhnte vor Verlangen, und Zamira erwiderte seinen Kuss, der länger und länger dauerte und ihr den Atem nahm. Endlich löste er sich von ihr, schob sie ein kleines Stück von sich und sah sie an. »Dein Mund schmeckt süß wie eine Dattel, und du selbst bist tatsächlich die schönste Blume in meinem Garten.«
Zamira fuhr ihm mit dem Finger über die Stirn.
»Ich sehe Sorgenfalten in deinem Gesicht.«
Der Sultan lächelte und zog sie wieder an sich.
»Das ist allerdings unverzeihlich«, flüsterte er, und seine Zungenspitze strich sanft über ihre Halsbeuge. »Unverzeihlich und absolut unnötig, denn du, meine Schönste, wirst sie mir sicher gleich vertreiben.«
Zamira schmiegte sich an ihn, strich mit ihren Händen über seine Schultern, streichelte seine Brust und tastete sich zu seinem Gürtel, den sie mit geschickten Fingern öffnete. Der Gürtel fiel zu Boden, Zamira schob ihre Hände unter den Mantel, umfasste den nackten Oberkörper des Sultans und fuhr zärtlich mit den Fingerspitzen über seinen Rücken.
Er stöhnte leise und drückte seinen Unterleib gegen ihren Schoß, um ihr zu zeigen, dass er bereit war für weitere Wonnen. Zamira verstand seine Geste, schob den Mantel über seine Schultern und ließ ihn achtlos auf den Boden gleiten. Sie drückte den Sultan sanft auf ihre Polsterliege, nestelte an dem Bindeband seiner Hose, fuhr mit der rechten an seiner Hüfte hinab, ergriff seine harte Männlichkeit und rieb mit dem Daumen die weiche Spitze.
»Komm«, keuchte al-Kamil, »komm zu mir. Jetzt.«
Er packte Zamira bei ihren schmalen Hüften, fasste unter ihren Rock, und seine Finger suchten ihre süßeste und empfindlichste Stelle, ihr Geheimnis, das nur er erkunden durfte. Er fand sie feucht und bereit, zog sie auf seinen Schoß und drang tief in sie ein.
Als sie das erste Mal mit dem Sultan geschlafen hatte, war Zamira ängstlich und gehemmt gewesen. Obwohl die Odalisken sie in der Kunst der körperlichen Liebe unterwiesen hatten, war die Vereinigung mit dem Sultan schmerzhaft gewesen, und später im Bad hatte sie entsetzt festgestellt, dass er sie im Inneren verletzt haben musste, denn sie hatte geblutet.
Inzwischen hatte sie viele Male mit dem Sultan das Bett geteilt, und ihre Lust auf diesen Mann war gewachsen. Sie empfand große Zärtlichkeit für ihn, und manchmal glaubte sie sogar ihn zu lieben. Aber solche Gefühle waren gefährlich für eine Favoritin, denn früher oder später würde eine andere Frau die Leidenschaft des Sultans entfachen und sie, Zamira, wäre dann eine der ehemaligen Gespielinnen. Einsam und mit schmerzendem Herzen.
Sie ritt den Sultan, und auf dem Höhepunkt der Lust drang aus seinem Mund ein dunkler, tiefer Schrei, und ein Zittern ging durch seinen Körper. Zamira hielt ihn fest an sich gedrückt, und er zog sie mit sich, als er sich rückwärts auf die Liege sinken ließ. Mit großer Zartheit strich er ihr Haar zurück, das sich aus den Kämmen gelöst hatte, und bedeckte ihr Gesicht mit Küssen.
»Meine schönste Blume«, flüsterte er, »du verstehst es doch immer wieder, Sonne in mein Leben zu bringen.«
Zamira
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