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Die Magd und das Teufelskind: Historischer Roman (German Edition)

Die Magd und das Teufelskind: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Magd und das Teufelskind: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Breuer
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Tür öffnete, stand ihr die Sorge ins Gesicht geschrieben. Schluchzend warf sie sich an Gotthardts Brust.
    »Scht, meine Liebste, was weinst du denn?« Gotthardt schob sie in das Haus, bevor jemand ihre Vertrautheit beobachten konnte. Schließlich gab es hier in der Straße Vor Sankt Matheis genügend Bürger, denen er bekannt war.
    »Ich dachte, du würdest nicht mehr kommen«, schniefte Wilhelmina. »Davor bangt mir jeden Tag, seit du verheiratet bist.«
    »Das ist doch Unsinn! Ich kann nicht ohne dich sein. Das weißt du doch.« Er nahm ihr die Haube ab, grub seine Finger in das dunkelblonde Haar und drückte ihr einen fordernden Kuss auf die Lippen.
    Erst früh am nächsten Morgen fand Gotthardt den Weg nach Hause. Die Erinnerung an die Freuden der Nacht ließ ihn die Müdigkeit vergessen und beschwingte ihn. Als er die Tür zur Bibliothek öffnete, schwelgte er noch in den letzten Stunden. Mit einem glückseligen Lächeln auf den Lippen ließ er sich in den Lehnsessel fallen und schloss die Augen.
    »Es muss ein sehr geselliges Treffen gewesen sein, wenn es dich erst in den Morgenstunden nach Hause verschlägt.«
    Gotthardts Herz setzte für einen Augenblick aus. »Mutter, erschreckt mich doch nicht so!«
    Mergh kam näher, blähte die Nasenflügel auf und schnüffelte. Ein verächtliches Lachen floh aus ihrer Kehle. »Ein Bad würde der Hure nicht schaden.«
    »Was redet Ihr da? Ich war bei keiner Hure.«
    »Nicht?« Mutter kniff die Augen zusammen. »Erzähl mir nichts. Du stinkst, als hättest du mit dem Kopf zwischen zwei ungewaschenen Schenkeln gelegen.«
    »Ihr irrt«, gab Gotthardt kleinlaut zurück, doch er konnte seiner Mutter nichts vormachen. Mit gesenktem Kopf erhob er sich und verließ schweigend die Bibliothek.
    Verschlafen starrte Alena auf die Einkaufsliste. Wie sollte sie das alles allein nach Hause schaffen? Verzweifelt blickte sie in die gehässigen Augen der Schwiegermutter. »Kann ich nicht warten, bis Thomas zurück ist, und dann mit dem Wagen zum Markt fahren?«
    »Bis Thomas mit dem Wallach vom Hufschmied heimkehrt, ist es längst Mittag. Und so lange kann ich nicht warten«, Mergh sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Nimm Änni mit. Gemeinsam werdet ihr mit dem Karren doch wohl fertig werden.« Die Schwiegermutter wandte sich ab und verschwand in der Vorratskammer.
    Alena steckte die Münzen in die Schürzentasche und begab sich in den Schuppen, um den Karren auf die Straße zu ziehen.
    Mit einem Zuber in den Armen trat Änni aus dem Haus und leerte ihn in die Gasse. Als sie Alena erblickte, eilte sie zu ihr und beäugte mit gerunzelter Stirn den Karren. »Was hast du vor?«
    »Ich wollte dich gerade holen. Wir müssen zum Einkaufen auf den Markt.«
    »Wir beide? Zusammen? Das hat Mergh erlaubt?«
    Alena nickte betrübt. »Ja«, gab sie einsilbig zurück. Unter anderen Umständen hätte sie einen Freudentanz aufgeführt, denn es kam so gut wie nie vor, dass sie mit Änni auf den Markt gehen durfte.
    »Prima, dann haben wir ja ein paar schöne Stunden vor uns.«
    »Freu dich nicht zu früh!« Obwohl sie wusste, dass ihre Freundin nicht lesen konnte, reichte Alena ihr die Liste.
    »Das sieht aber nach einer ordentlichen Menge aus.« Änni rümpfte die Nase.
    »Das kann man wohl sagen. Ich habe keine Ahnung, wie wir den Karren nach dem Einkauf heimbringen sollen.«
    »Ach, das werden wir schon schaffen«, winkte Änni ab, und ihre Miene hellte sich auf. »Ich freue mich schon auf einen Zuckerkringel. Damit setzen wir uns ein wenig in die Sonne und beobachten die Leute an der Waage«, grinste sie. »Das wird ein Spaß.«
    »Wir werden sehen. Vor Mittag müssen wir wieder zu Hause sein.« Sehnsüchtig dachte Alena daran, wie schön der Tag hätte werden können.
    Wie erwartet stapelten sich bald die Einkäufe auf dem Karren. Nachdem Alena und Änni auch die sieben geforderten Kohlköpfe erstanden hatten, kauften sie sich einen Zuckerkringel. Sie hatten sich sehr beeilt, so dass ihnen bis Mittag noch etwas Zeit blieb. Wie sie jedoch die Einkäufe nach Hause schaffen sollten, war Alena immer noch ein Rätsel, denn der Wagen hatte sich schon ohne die Kohlköpfe kaum von der Stelle bewegen lassen.
    Doch erst einmal ließen sich die beiden jungen Frauen auf einem kleinen Mauervorsprung neben dem Kappesstand nieder und blinzelten in die Sonne. Alena leckte den Zucker von dem Kringel und ließ ihn auf der Zunge zergehen. Ihr Blick fiel auf den Stand des Gewürzhändlers, wo ein Mann mit der

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