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Die Magie Des Herrschers

Die Magie Des Herrschers

Titel: Die Magie Des Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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kratzte die verbrannte Kruste ab. »Ah, innen ist es herrlich geraten.« In fragwürdigem Genuss schwelgend, machte sich der abgehärtete Geistliche über die Überbleibsel her, während sich Lorin mit Brot und etwas Trockenfisch zufrieden gab.
    Er konnte es kaum erwarten zu hören, welches Schicksal die Götter ihm vorbehielten. Daran, dass es etwas Schlechtes sein könnte, dachte er nicht einmal.

    Tosend rollten die Wogen heran, brachen sich an den Klippen und sandten die Gischt hoch in die Luft; als salzige, feuchte Schauer ging sie auf Waljakov und Lorin nieder. Der Junge hatte den Eindruck, dass selbst die uralten Felsen auf Dauer diesem zermürbenden Ansturm würden weichen müssen.
    Unaufhörlich warf sich die See gegen die Gestade Kalisstrons. Röhrend rannte das Wasser gegen die Kliffs an, und so weit unten, nur auf dünnen Vorsprüngen sich bewegend, schien der Stein unter der Macht des Meeres mit jeder Welle zu erzittern.
    »Die Ebbe kommt«, brüllte Waljakov Lorin zu. Schaumflocken bedeckten ihn, und auf der Glatze sammelte sich der feine Schleier zu kleinen Tropfen. »Noch ein wenig Geduld, Knirps.«
    Lorin machte das Warten nichts aus. Das Schauspiel der brechenden See an der rauen Küste, der Geruch nach Salz und Algen, das niemals endende Rumpeln der Wogen und die schillernden Bogen aus farbigem Licht, die gelegentlich in der Luft erschienen, faszinierten ihn nach wie vor. Man müsste es so malen können , dachte er. Mit allen Geräuschen und Gerüchen.
    Mit klammen Händen hingen er und sein großer Freund an dem Seil, das sie mithilfe von zwei Spreizklemmen in Felsspalten verankert hatten, und warteten, um bei gesunkenem Meeresspiegel in die Grotten klettern zu können. Wenn Flut war, standen diese Höhlen unter Wasser, daher erforderte ihre Unternehmung eine genaue Abstimmung, wollten sie nicht Opfer der See werden. In wasserdichten Rucksäcken führten sie genügend Fackeln und Vorräte mit, um unterwegs weder an Licht noch an Essen sparen zu müssen, denn immerhin stand ihnen ein anstrengender unterirdischer Marsch bevor. Auch Kletterhaken fehlten nicht. Der Leibwächter hatte sich in den Kopf gesetzt, das Ende des Ganges genau zu erkunden, um eine Falle für die Lijoki vorzubereiten.
    Im Augenblick fluchte er jedoch, weil die feinen Sprühnebel in die metallenen Gelenke seiner mechanischen Hand krochen und eine gründliche Pflege notwendig machten.
    »Es geht los«, rief er und begann mit dem Abstieg. Lorin folgte und landete neben Waljakov auf einem kleinen Plateau, das als Eingang in die Grotte diente.
    Wasser schwappte ihnen um die Füße, Krebse und anderes Meeresgetier krochen an ihnen vorbei, um der flüchtenden See zu folgen. Um sie herum tropfte es lautstark, der Geruch nach Meer hing in der Luft. Waljakov entzündete eine Fackel und drückte sie dem Jungen in die Hand, danach steckte er seine an. Ohne eine weitere Bemerkung setzte er sich in Bewegung, darauf vertrauend, dass sein Schützling ihm folgte.
    Nach etlichen Schritten durch hohe, von der Natur geschaffene Hallen, an deren Wänden ein seltsam anmutender Bewuchs haftete, verjüngte sich die Grotte. Nach kurzer Suche stießen sie tatsächlich auf einen schmalen Gang, der von Menschenhand geschaffen worden war. Waljakov übernahm die Spitze des Zuges.
    »Was hältst du von Jarevrån?«, wollte Lorin von seinem Waffenlehrmeister wissen, weil ihm das stille Laufen wenig Freude bereitete.
    »Sie ist nett«, lautete die knappe Antwort.
    »Und meinst du, wir wären ein gutes Paar?«, fragte Lorin.
    Ein kurzes, trockenes Lachen erklang. »Wie ich die Sache sehe, seid ihr bereits Mann und Frau«, kam es ein wenig gedämpft von vorne.
    Lorin sah nur den breiten Rücken und die spiegelnde Glatze seines Begleiters. »Wir alle haben jemanden auf Kalisstron gefunden«, fuhr er fort. »Fatja hat Arnarvaten, ich habe Jarevrån, Matuc findet seine Erfüllung bei Ulldrael«, zählte er auf, »nur du, du hast niemanden, der sich um dich kümmert.«
    Diesmal erfolgte keine Entgegnung.
    »Willst du niemanden an deiner Seite?« Lorin ließ nicht locker.
    Ein langes Seufzen war zu hören. »Da trage ich einen Säbel, Knirps. Und weißt du, welchen Vorteil so ein Säbel hat? Er spricht nicht, er bewahrt dir dein Leben, und er ist immer zur Stelle.«
    Lorin lachte. »Ich habe mir schon oft Gedanken gemacht, warum du allein bist. Weißt du vielleicht nicht, wie man das Herz einer Frau einnimmt?«
    »Der kürzeste Weg zum Herzen einer Frau führt durch

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