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Die Magie Des Herrschers

Die Magie Des Herrschers

Titel: Die Magie Des Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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böse Verdacht, sein Ziehvater könnte sich unter dem weißen Berg befinden, beschlich Lorin. Mit seinen Händen allein würde er gegen diese Schneemassen nichts ausrichten.
    Wiederum nahm er seine Fertigkeiten in Anspruch, bildete die magische Schutzglocke um sich herum und lief in den Schnee.
    Tatsächlich schmolz das Weiß, wo sich Magie und Substanz berührten, und rann als Wasser von der flirrenden Wand ab.
    Lorin bahnte sich auf diese Weise einen Tunnel durch den Schnee und konzentrierte sich darauf, seinen Schutzschild so zu gestalten, dass er für Menschen durchlässig war. Auf diese Weise legte er in der Mitte des Schneegebirges den Kopf des blassen Mönchs frei.
    Auf dessen Brustkorb saß ein Mann aus Eis, ein Messer in der Hand haltend, das Gesicht vor Angst entstellt. Sein Leib war vollkommen durchsichtig, als hätte er schon immer aus diesem Element bestanden, nur in der Mitte schlug ein rotes, menschliches Herz.
    Matuc schlug die Augen auf. »Ist das kalt«, schnatterte er. Sein Blick fiel auf den verwandelten Angreifer. »Dank sei Ulldrael dem Gerechten. Er hat mich vor diesem Schicksal bewahrt.«
    »Kalisstra lässt nicht mit sich spaßen«, meinte der Junge angestrengt; die Aufrechterhaltung des Schildes zehrte an ihm. Wenn dieser zusammenbräche, würden sie unter Tonnen von Schnee ersticken. Er packte Matuc, warf sich ihn über die Schulter und machte sich auf den Weg zurück. Im Freien angelangt, musste er die Magie aufgeben, die blaue Kugel erlosch.
    »Dich hat Ulldrael geschickt«, rief Matuc, als Lorin ihn vorsichtig auf den Boden stellte. Er hielt sich an der Schulter seines Zöglings fest, der ihm den Schnee von den Kleidern klopfte. »Was hätte es mir genutzt, die Kälte zu überstehen, wenn ich erstickt wäre?«
    »Was ist passiert?«, wollte Lorin wissen. »Ist der Mann aus Eis der Verräter?«
    »Komm, das erkläre ich dir auf dem Weg zur Wache«, forderte ihn der Mönch zum Gehen auf. »Wer weiß, was die Lijoki im Sinn haben. Aber Kalisstra verdient mehr Respekt von uns. Was immer sie uns heute und in allen Nächten des Winters sandte, es sind Wesen von unvorstellbarer Stärke. Nur die echten Ulldraelgläubigen bestehen gegen sie.«
    Dann wäre ich ihnen wohl zum Opfer gefallen, dachte Lorin und stützte Matuc, während sie sich zu Rantsila begaben. Oder ich hätte herausgefunden, ob sich meine Fertigkeiten mit denen der göttlichen Wesen messen lassen.

    Die Nacht brachte den Piraten eine blutige, wenn auch nicht unbedingt vernichtende Niederlage.
    Rantsila blieb durch und durch ein Kalisstrone und setzte keinen Fuß ins Freie, schon gar nicht nach den Schilderungen Lorins und Matucs. Immerhin hielt ihn und die Milizionäre nichts davon ab, durch die Fenster und Schießscharten zu spähen.
    Waljakov öffnete zum Schein die kleine Tür im großen Stadttor Bardhasdrondas. Sofort sammelten sich rund hundert Angreifer, die in einiger Entfernung gewartet hatten, vor dem schmalen Durchgang und wollten in die Siedlung drängen, um die Menschen im Schlaf zu überfallen.
    Doch diejenigen, die sich hindurchzwängten, wurden mit Pfeilen und Bolzen empfangen, und die erste Welle der Lijoki, die beutegierig durch die Straßen schwappen wollte, versickerte unter dem Beschuss der Verteidiger zu einem unbedeutenden Rinnsal. Nur eine Hand voll entkam den Geschossen, und die Seeräuber zogen sich zurück.
    Am nächsten Morgen startete eine Expedition unter der Führung von Lorin und Waljakov zu der Grotte, um nach dem Rechten zu sehen. Der Eingang wurde nach der Überprüfung zum Einsturz gebracht, der Gang vom Brunnenschacht bis zur Tropfsteinhöhle mit Steinen gefüllt.
    Das Verhör der sechzehn Gefangenen erbrachte, dass die Bewohner Bardhasdrondas knapp einer Katastrophe entgangen waren. Die Lijoki hatten nicht vorgehabt, auch nur einen der Menschen am Leben zu lassen. Soini fanden sie nicht unter den Toten, er musste sich rechtzeitig abgesetzt haben.
    Ein Sturm der Begeisterung fegte durch Bardhasdronda. Die Menschen ließen die Fremdländler hochleben, weil diese sie vor dem sicheren Ende bewahrt hatten. Die Beteuerungen Kiurikkas, die Bleiche Göttin sei mit Frost, Eis und Schnee zur Stelle gewesen, um alle zu retten, wurde zwar zur Kenntnis genommen, doch das eigentliche Lob für die tapfere Tat ernteten Lorin und seine Freunde. Dabei begingen sie nicht den Fehler zuzugeben, dass sie seit einer Woche von dem Vorhaben der Seeräuber gewusst hatten.
    Fatja und Arnarvaten verkauften es den

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