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Die Magie Des Herrschers

Die Magie Des Herrschers

Titel: Die Magie Des Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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wären wir alle tot, aber Rogogard stünde ohne seinen vermutlich besten Mann da. Danke, Ulldrael, dass du die Palestaner mit einem Gewissen so biegsam wie Weichfische schufst.
    »Freies Geleit für alle Palestaner?«, schlug Nelisso sogleich vor. »Und eine kleine Entschädigung?«
    »Ich setze Euch in Küstennähe in den Beibooten aus«, meinte Torben.
    »Abgemacht«, klang es gleichzeitig aus den Mündern der Palestaner.
    Wie auf ein Kommando richteten sich die drei Männer auf und lachten unverbindlich, als hätte einer der Gruppe einen Scherz gemacht.
    »Was fangen wir mit dem Tzulandrier an?«, warf Nelisso beunruhigt ein und äugte zu seinem Befehlshaber. »Er scheint ohnehin Verdacht geschöpft zu haben. Wenn die Laterne erlischt, ist es mit unserem Leben vorüber.«
    »Herrschaften, hier kommt mein Plan«, sagte Torben fröhlich.

    Der Magodan beobachtete, wie sich die Palestaner unterhielten. Im Gegensatz zu den nachlässigen Händlern schaute sich sein tzulandrischer Soldat genauer um. An der Art, wie er sich auf der Güldenstern bewegte, erkannte Forkúta, dass er dem Frieden an Bord nicht traute. Nun verschwand er hinter dem Großmast und blieb eine Weile verschwunden, bis er auf der anderen Seite wieder auftauchte. Die Lampe brannte noch.
    Die Palestaner machten sich zum Aufbruch bereit und gingen in Richtung der Strickleiter.
    Nelisso und Baraldino verhandelten anscheinend miteinander. Zwei Matrosen rollten ein Fass heran, das offensichtlich mithilfe des Lastenkrans an Bord des Beibootes gebracht werden sollte.
    Der Tzulandrier hängte sich die Laterne an den Gürtel und kletterte die Strickleiter hinunter.
    Im nächsten Moment riss das Seil, an dem das Fass baumelte. Der Behälter rauschte in die Tiefe und schlug ein Loch in den Boden des Beibootes, das umgehend sank.
    Vor Schreck verlor der Soldat den Halt an der Strickleiter und fiel ins Meer. Mann und Lampe verschwanden in den Fluten.
    »Nicht feuern, auch wenn die Laterne verloschen ist! Diese Komödianten sollen die Ruderer an Bord nehmen und längsseits kommen«, befahl Forkúta Kopf schüttelnd. Für diese Vorstellung sollte man sie versenken. »Ich will Nelisso umgehend in meiner Kabine sprechen, wenn er zurück ist. Die Kampfbereitschaft ist aufgehoben.«
    Einer der Unteroffiziere salutierte und gab die Befehle weiter, während der Magodan in seine Unterkunft ging. Dort entrollte er eine Seekarte und platzierte zur Befestigung jeweils rechts und links an den Rändern eines seiner Beile.
    Alle vorgelagerten Inseln befanden sich in der Hand Sinureds. Die Flotte wäre bestimmt schon lange mit der erfolgreichen Eroberung der Hauptinseln beschäftigt, hätte der Kabcar den Seestreitkräften nicht sofortigen Einhalt geboten. Sinured war nach Ulsar beordert worden, was niemand aus den Reihen der Offiziere verstand.
    In der Zwischenzeit würden sich die zähen Rogogarder aus den seltsamsten Quellen Nachschub besorgen oder vielleicht sogar einen tollkühnen Streich wagen, um das verlorene Land zurückzuerobern.
    Deshalb herrschte bei Forkúta ein gesundes Misstrauen gegen alles Ungewöhnliche, und sei es auch noch so gering. Und genau dieses Misstrauen meldete sich jetzt und machte ihn nachträglich auf etwas aufmerksam. Seit der tzulandrische Soldat hinter dem Großmast der Güldenstern verschwunden war, hatte er dessen Gesicht nicht mehr genau gesehen.
    Ein harter Fluch kam über seine Lippen. Er packte die Beile und lief zur Kabinentür.
    Als er sie öffnete, machte die Kogge soeben an der Steuerbordseite fest. Drei breite Fallreepe wurden ausgeklappt, über die sich ein beinahe lautloser Strom von unbekannten Kriegern auf die Galeere ergoss. Allen voran stürmte ein Rogogarder, der dem Äußeren und dem gesamten Vorgehen nach nur Torben Rudgass sein konnte.
    Auf dem Oberdeck des palestanischen Schiffes standen Baraldino und Nelisso, Wein trinkend, als ginge sie die ganze Angelegenheit nichts an. Neben ihnen befanden sich ihre drei Begleiter sowie die Rudermannschaft des Beibootes. Kein Wort der Warnung an die Besatzung der Schalmei drang aus ihrem Mund.
    Der Magodan kehrte um, rannte zurück in seine Unterkunft und verbarrikadierte den Eingang, dann schloss er die massiven Fensterläden. Seine Anweisungen für den Fall der unabwendbaren Kaperung waren unmissverständlich.
    Forkúta kniete sich neben den Kartentisch auf den Boden, schlug den Teppich zur Seite und öffnete die darunter verborgene Klappe, von der nur die höchsten Offiziere an Bord

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