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Die Magie Des Herrschers

Die Magie Des Herrschers

Titel: Die Magie Des Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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der Galeere wussten.
    Etwas Schweres wurde gegen die Tür gerammt, die in den Angeln erbebte. Die Piraten versuchten, den Eingang mit Gewalt zu öffnen. Nelisso musste ihnen gesagt haben, was geschehen würde, sollte ihnen die Eroberung der Kapitänskajüte nicht gelingen.
    Er griff in das Loch und zog ein Bündel Lunten hervor. Hastig entfernte er das wasserabweisende Wachstuch und nahm die Kerze vom Tisch.
    Berstend gaben die Scharniere nach, der Riegel knickte zusammen. Die Tür wurde durch die Wucht der Ramme in den Raum katapultiert und krachte auf den Kartentisch, der unter der Last einstürzte.
    Torben sprang hinein, gefolgt von seinem Maat Negis und anderen Mutigen, um die drohende Katastrophe zu verhindern. Er kam gerade noch rechtzeitig.
    Jedenfalls rechtzeitig genug, um mit ansehen zu müssen, wie Forkúta die Funken sprühenden Zündschnüre zurück in das Loch schob, die Klappe schloss und sich darauf stellte, die Beile kampfbereit in den Händen haltend. »Ihr werdet meine Galeere nicht bekommen!«, grollte er.
    »Wir werden sehen. Für Rogogard!«, rief der Freibeuter entschlossen und warf sich dem Tzulandrier entgegen.

    Varla starrte fassungslos auf die Ausläufer der glitzernden Bugwellen. Immer wieder trieben geschwärzte Holztrümmer vorbei. Taralea, lass es nicht wahr sein!
    Das Bastsegel lag prall gefüllt in der Brise und jagte die Dharka mit höchster Geschwindigkeit über die Wellen, um sich der Stelle zu nähern, an der die Galeere nach den Angaben des Palestaners liegen sollte.
    Torben hatte sie von seinem Plan zwar in Kenntnis gesetzt, sie aber nicht dabeihaben wollen, falls sein Vorhaben misslänge. Allerdings hatte er ihr niemals untersagt, ihm nach eigenem Ermessen zu Hilfe zu eilen.
    Schließlich hielt es Varla nicht länger aus und erklomm die Wanten, um sich zu dem Mann im Krähennest zu gesellen. Wortlos reichte er ihr das Fernrohr und zeigte nach vorn.
    Die Stelle, an der das Kriegsschiff des Kabcar liegen sollte, präsentierte sich einsam und verlassen. Wrackteile schaukelten in den Wellen.
    »Das kann er mir nicht angetan haben«, flüsterte sie und gab von oben den Befehl, die Geschwindigkeit zu drosseln. Fieberhaft suchte sie die Meeresoberfläche ab, bis sie schließlich einen Leichnam zwischen dem Treibgut ausmachte.
    Die Dharka steuerte darauf zu, und Matrosen hievten den Toten an Bord, der die Kleider und die Rüstung eines Rogogarders trug. Ein Stich in den Unterleib hatte seinem Leben ein Ende bereitet.
    Die Tarvinin schluckte schwer. Das musste bedeuten, dass auch die anderen Männer an Bord der Güldenstern ein Opfer der See geworden waren. Vor ihrem inneren Auge sah sie, wie die Kogge im Geschützfeuer der Galeere auseinander riss. Dennoch wollte sie den Tod ihres Gefährten nicht wahrhaben.
    »Galeere voraus!«, rief der Posten im Ausguck.
    Vielleicht haben sie ihn gefangen genommen, und ich kann ihn befreien. »Alle Mann in Gefechtsposition«, befahl sie tonlos. »Katapulte laden. Wir werden den Tzulandriern und den Pfeffersäcken zeigen, wie man in Tarvin Probleme löst.«
    Der Zweimaster durchschnitt die See und jagte seinem Ziel entgegen. Die Fernwaffen wurden gespannt, das unlöschbare Feuer vorbereitet. Varlas Taktik würde darin bestehen, in größtmöglichem Abstand um das Heck des gepanzerten Schiffs zu kreuzen und dabei immer wieder einen mit Pech und anderen Substanzen gefüllten Lederbeutel gegen die Galeere zu schleudern, um das Schiff damit zu tränken und das Meer um den Rumpf herum vollständig zu bedecken. Dann würde sie verhandeln, und wenn sie Torben getötet haben sollten, würde ein brennender Speer den Feind in ein flammendes Inferno verwandeln.
    Als die Dharka bald darauf in Schussweite gelangte und die Tarvinin den Befehl zum Einsatz der Katapulte geben wollte, schnellte die rogogardische Fahne am Mast in die Höhe. Torben erklomm das Geländer am Heck der Galeere und winkte mit beiden Armen.
    »Dieser verschlagene Pirat!« Varlas Gefühlswelt erlebte ein unbeschreibliches Auf und Ab. Den kaufe ich mir. Mich so leiden zu lassen! Ungestraft kommt er mir nicht davon.
    Und so geschah es, dass der rogogardische Kapitän bei ihrem Wiedersehen anstelle einer Liebkosung die Faust auf den Lippen spürte, nur um einen Lidschlag darauf heftigst geküsst zu werden.
    Leicht benommen schaute er in die vor Wut sprühenden Augen der Tarvinin.
    »Wie konntest du mich glauben machen, die Palestaner hätten dich versenkt?«, schimpfte sie erbost, während sie

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