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Die Magie Des Herrschers

Die Magie Des Herrschers

Titel: Die Magie Des Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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hingegen sehr genau im Gedächtnis. Die magischen Strahlen schmerzten. Krutor beschloss, nicht zu viel auf das Gerede über die Krankheit des Vaters zu geben. Aber wenn er nun doch etwas hat?
    Abwesend streifte er durch den Garten; die Vögel um ihn herum, die surrenden Insekten und die wunderschön blühenden Blumen kümmerten ihn nicht mehr. Wenn ich nur einen hätte, mit dem ich spielen könnte. Wo Tokaro wohl ist?, fragte er sich. Niemand hatte ihm vom Tod des ehemaligen Rennreiters erzählt, und so nahm er an, den Jungen, der ihn damals im Stall so schwer beeindruckt hatte, eines Tages wieder zu sehen.
    »Patsch, patsch«, lachte er laut und übermütig, als er sich an die Prügel erinnerte, die Govan bei all seinen magischen Fertigkeiten von dem Jungen mit den blauen Augen hatte einstecken müssen. Ihm würde ich gern noch mal begegnen. Oh, und das schöne Pferd, Treskor. Am besten, ich frage Mortva. Er weiß doch sonst auch alles. Und danach gehe ich zu Vater und kümmere mich um ihn. Wenn er wirklich krank ist, braucht er mich.
    Summend kehrte Krutor in den Fechtsaal zurück.

    Lodrik ordnete die Unterlagen über die Neuordnung des Kontinents ein weiteres Mal und legte sie neben sich auf den Schreibtisch. Seine Vorstellungen zum Wohle aller umzusetzen würde nicht leicht werden. Und dennoch, ein Einzelner durfte über solche Macht nicht auf Dauer verfügen. Das würde nur zu Übermut, Hochmut und Selbstüberschätzung führen, wie er sie bei sich selbst in der Vergangenheit schon des Öfteren entdeckt hatte. Bevor es schlimmer wird, läute ich eine neue Zeitrechnung unter den Völkern ein. Eine neue, gemeinschaftliche Form des Zusammenlebens, bei der niemand übervorteilt oder unterdrückt wird.
    Stolz strich er über den ansehnlichen Berg von Blättern, mit deren Ausarbeitung er Jahre seines Lebens verbracht hatte. Dabei hatte er zuerst nur aus Trotz gegenüber der Behandlung der anderen Reiche über sie herrschen wollen. Als spukte der Geist Norinas in seinem Kopf, hatte er seine Absichten überdacht. Die Vernunft hatte Einzug gehalten.
    Doch den alten Zustand, der nur wieder zu den alten Streitigkeiten und dem alten Hass führen würde, wollte er nicht wieder herstellen. Es musste etwas Großes, Neues her.
    An dem Gelingen seines Planes, den er in mehreren Stufen einführen wollte, zweifelte er nicht. Dafür war alles zu gut durchdacht. Keiner der Menschen und auch keine der Sumpfkreaturen würde sich seinen Ideen verschließen können, die einleuchtender nicht sein könnten. Bis all seine Anweisungen in die Tat umgesetzt wären, würde er die Funktion des beschützenden Beobachters übernehmen.
    Zu diesem »Schutz« gehörte, dass er sich zunächst einiges vom Hals schaffte, das auf seinem Kontinent nichts zu suchen hatte und alle Veränderungen nur blockieren würde. Die Worte des Großmeisters und das Schreiben eines Obristen aus dem ehemaligen Tûris über eine Verschwörung der Tzulani hatten ihm die Augen für das Offensichtliche endgültig geöffnet.
    Ein Diener trat nach kurzem Klopfen ein und verkündete die Ankunft von Zvatochna und Govan. Lodrik ließ sie hereinbitten.
    Sehr selbstbewusst betraten seine beiden Kinder das Arbeitszimmer. Zvatochna trug eines der Kleider ihrer Mutter, leicht gekürzt, dennoch zierte es sie ungemein und unterstrich ihre aufblühende Weiblichkeit.
    Lodrik wusste, dass seine Tochter ihn damit treffen wollte. Seit er die Mutter verstoßen hatte, befand sich ihr Verhältnis auf dem Tiefstpunkt.
    Govan, gekleidet in die typische tarpolische Uniform mit allem, was dazugehörte, verband mehr mit Mortva als mit seinem leiblichen Erzeuger. Wie auch immer Lodrik es betrachtete, diese beiden würden ihm kaum mit großem Einsatz zur Seite stehen.
    Beide verneigten sich vor ihm, wie es die Etikette befahl, doch etwas weniger, als man hätte erwarten können. Der Kabcar registrierte es ohne große Verwunderung. Wenn ich ihnen erst meine Ideen dargelegt habe, werden sie mich keines Blickes mehr würdigen. Auf einen Wink von ihm nahmen sie auf den bereitgestellten Stühlen Platz und warteten schweigend ab, was ihr Vater ihnen eröffnen wollte.
    »Ich möchte euch beide in meine Absichten einweihen, bevor jemand anderes sie hören wird«, begann er und ließ, da sie sich im privaten Rahmen befanden, die Anredefloskeln beiseite. »Nicht einmal Mortva kennt meine Anordnungen bezüglich der Umstrukturierung des Kontinents. Da ich euch beide sozusagen um den Thron bringen werde, denke

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