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Die Magie Des Herrschers

Die Magie Des Herrschers

Titel: Die Magie Des Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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von der Schulter und legten Pfeile auf.
    Als der fremde Pelzjäger auf Armlänge heran war, schnappte unvermittelt eine Fußangel unter ihm zu. Erschrocken machte der Mann einen Schritt zur Seite und geriet in eine weitere.
    Fluchend und tobend bückte er sich, um sich an dem Mechanismus zu schaffen zu machen. Da sprang, so hatte es zumindest den Anschein, eine dritte aus dem Schnee hervor und schloss sich um die so einladend dargebotenen Hinterbacken.
    Der Vekhlathi zu Soinis Rechten brüllte ihm entsetzt ins Ohr und machte einen eckigen Hopser nach vorne. Stählerne Fänge hatten sich auch um sein Hinterteil gelegt und ihn zu der ungewollten Reaktion veranlasst.
    »Fliegende Tretangeln! Das ist das Werk des Bösen!«, rief einer der anderen Pelzjäger, bevor die nächste Fußfessel zwischen den Tannen hervorschnellte und an seinem Oberarm zuschnappte.
    Von wegen! Soini erkannte sogleich, wem er die Angriffe zu verdanken hatte. Er ließ seine Kumpane im Stich, hetzte zurück in den Schutz der Tannen, zückte den Dolch und begab sich auf die Suche nach dem Jungen. Aus deiner Haut, Zwerg, mache ich mir einen Kaminvorleger!

    Lorin hatte es sich auf seinem Beobachtungsposten im Wipfel eines nahen Baumes einigermaßen bequem gemacht und sandte im Morgengrauen eine Fußfalle nach der anderen gegen die Pelzjäger.
    Schließlich erschien Waljakovs Gestalt zwischen den Vekhlathi, deren Gegenwehr mit ein paar gezielten Fausthieben der mechanischen Hand buchstäblich niedergeschlagen war.
    Erschöpft, aber glücklich machte sich der Junge an den Abstieg, wobei er kleine Lawinen auslöste, die von den schneebehangenen Ästen des Baumes zur Erde rutschten. Er sprang auf den Boden und wollte zu Waljakov laufen, als sich von hinten ein Arm um seinen Hals legte und ihn in den Schwitzkasten nahm.
    »So, Zwerg, zählen kannst du nicht«, hörte er Soini sagen. »Du hast mich vergessen.« Eine Schneide legte sich dicht an seinen Hals. »Du hast unsere Fallen sabotiert. Ich habe es mir gleich gedacht, als ich dich mit der kleinen Jarevrån bei den Steinen gesehen habe.« Lorin bewegte sich vorsichtig, legte seine Hände an die Unterarme des Angreifers. Augenblicklich ritzte die Klinge seine Haut ein. »Wenn ich auch nur das leiseste Gefühl habe, dass du etwas mit deinen Kräften unternimmst oder dich anders wehrst, schießt dein Blut in den Schnee.« Er schob ihn vorsichtig nach vorn, damit der Leibwächter, der gerade im Begriff war, die fremden Jäger zu verschnüren, sie sehen konnte.
    »Ho, Fremdländler«, machte der Kalisstrone auf sich aufmerksam. »Befreie meine Partner.«
    Waljakov stand regungslos im Schnee; das kantige Gesicht war ausdruckslos, aber die eisgrauen Augen versprachen dem Jäger tausend Tode. Bedächtig zerschnitt er die erste Fessel, die er eben erst angelegt hatte. Der Pelzjäger aus Bardhasdronda beobachtete den Hünen genau.
    »Du suchst doch diesen Schwarzwolf«, richtete sich der Leibwächter auf, während sich der befreite Vekhlathi erhob und die Handgelenke rieb.
    »Was geht dich das an?«, gab Soini zurück.
    »Wenn du ihn haben willst«, riet ihm Waljakov, »solltest du dich umdrehen.«
    »Darauf falle ich nicht noch einmal herein«, lachte der Pelzjäger verächtlich. Doch die entgeisterte Miene des Mannes neben dem Fremdländler verunsicherte ihn.
    »Diese Tiere sind sehr groß. Und sie haben tatsächlich weiße Augen«, meinte der Leibwächter. »Ich bin froh, dass er dich zuerst erwischt. Vielleicht hat er dann keinen Hunger mehr.« Der Vekhlathi wich zurück, seine Jagdgenossen krochen wie die Raupen davon.
    Soini brach der Schweiß aus. Letztlich konnte er nicht anders, er benötigte Gewissheit. Langsam drehte er den Kopf nach hinten.
    Nicht weiter als zwei Schritt entfernt setzte ein aggressives Knurren ein. Sofort verharrte der Kalisstrone. »Tu was, oder ich schlitze den Jungen auf«, sagte er halblaut zu Waljakov. »Nimm einen Bogen.«
    Mit Bedacht, um das Raubtier nicht herauszufordern, nahm Waljakov eine der Fernwaffen auf und betrachtete sie. »Ich kann damit nicht umgehen.«
    »Dann nimm deinen verfluchten Säbel und hacke den Wolf in Stücke.« Soinis Stimme klang gereizt. »Auf der Stelle!«
    Gellend erklang der Schmerzensschrei des flüchtenden Vekhlathi. Er war auf seinem Rückzug in die nächste Tretangel geraten. Ein schneller, ansatzloser Fausthieb des Leibwächters schickte den Jäger in den Schnee. Dann zog er seinen Säbel und bewegte sich seitwärts auf den Schwarzwolf zu,

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