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Die Magie Des Herrschers

Die Magie Des Herrschers

Titel: Die Magie Des Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Leibwächter gegen den Vorwurf. »Aber weil du auch mir nichts erzählt hattest, nahm ich an, dass du irgendwas tust, was dich in Schwierigkeiten bringen könnte.« Waljakov grinste. »Damit hatte ich wohl Recht, oder?« Er reckte sich in die Höhe, lauschte und bedeutete dem Jungen, sich nicht zu rühren. Ohne einen Laut von sich zu geben, stand er auf und verschwand zwischen den Tannenbäumen.
    Kurz darauf trat ein Mann in weißen Pelzen von der anderen Seite an die Lagerstätte heran, den Dolch grinsend gezückt. Lorin erkannte voller Schrecken einen der Vekhlathi, die er damals zusammen mit Soini bei den Klingenden Steinen beobachtete. »Da haben wir ja unseren Saboteur«, sagte der Jäger zufrieden.
    »Und da haben wir seinen großen Freund«, knurrte Waljakov hinter ihm, und die mechanische Hand krallte sich im Genick des entgeisterten Mannes fest. Schwungvoll beförderte er ihn einmal gegen den Stamm des Baumes, sodass der andere zu benommen für eine Gegenwehr wurde. »Einen Laut, und ich breche dir den Hals wie einem Hühnchen. Wie viele seid ihr?«
    »Ich bin allein«, behauptete der Jäger und blieb selbst dann noch bei der Auskunft, nachdem ihn der Leibwächter ordentlich geschüttelt und angedroht hatte, mit seinen Wangen die raue Rinde der Tanne abzuraspeln. »Wir haben uns in der Umgebung verteilt, um schneller bei den Fallen zu sein.«
    Waljakov riss ihm das Rufhorn vom Gürtel, fasste ihn fester und beförderte ihn aus der Sichtlinie Lorins.
    Wenig später kehrte er zurück und wärmte sich eilig am Feuer auf. Von dem Vekhlathi fehlte jede Spur.
    »Hast du ihn umgebracht?«, fragte der Junge stockend.
    »Viel besser.« Der glatzköpfige Leibwächter setzte das Horn an die Lippen und blies hinein. Weithin drang der Schall durch den stillen Wald. »Wir kaufen uns alle.«
    »Ich bin schon völlig aufgetaut!«, rief Lorin, der sich auf den bevorstehenden Tanz freute.
    »Du bleibst, wo du bist«, befahl ihm sein Waffenlehrmeister ruppig. »Der Bursche hat mir gesagt, dass sie mindestens eine Stunde benötigen, bis sie hier sind.« Er füllte den Becher des Jungen mit einer nächsten Ladung Suppe. »Bis dahin wirst du Brühe trinken. Deine Hilfe benötige ich nachher noch früh genug. Ich gehe und treffe alle Vorbereitungen.«
    Die Aussicht, die Männer zur Rechenschaft zu ziehen und sie sogar Kalfaffel und allen anderen Menschen in Bardhasdronda vorzuführen, heizte seinen Körper noch schneller auf. Lorin vermutete, dass die Magie ihre zusätzliche Wirkung tat und jetzt, da er nicht mehr so erschöpft war, wieder erwachte. »Wo ist der Vekhlathi jetzt?«
    »Bis nachher, Knirps. Und ruh dich noch aus.« Boshaft grinsend verschwand Waljakov wieder.

    »Wie, bei allen dämlichen Hirschen der Wälder, ist er denn da hineingekommen?« Soini blieb schnaufend stehen und rutschte aus den Halterungen der schmalen, langen Bretter, mit denen man spielend über den Schnee glitt. Schlecht gelaunt blinzelte er in den sich allmählich aufhellenden Himmel, von dem seit zwei Stunden unentwegt Schneeflocken fielen. Er war der Letzte der Jagdgemeinschaft, die sich etwas entfernt vom aufgestellten Käfig versammelte. Deutlich erkannten die fünf Männer ihren Kumpanen, der an den Gitterstäben seines Gefängnisses rüttelte. »Und warum habt ihr ihn noch nicht herausgeholt?«
    »Wir dachten, du solltest es dir anschauen«, lachte einer der Männer. »Außerdem sind wir eben erst angekommen.«
    »Vom Schwarzwolf natürlich keine Spur. Er hätte ihn wenigstens fressen können«, ärgerte sich der Kalisstrone. »Von unserem unsichtbaren Freund, der uns das Geschäft vermiesen will, ist auch keine Spur zu finden.«
    »Ich habe die Biester unterwegs gesehen«, berichtete ein anderer. »Aber die Grauen haben sich verzogen.«
    »Wahrscheinlich, weil dieses Stück Speckfleisch da vorn unseren Köder freigelassen hat«, mutmaßte Soini, während er sich wie alle die Schneeschuhe an die Stiefel schnallte. »Los, holen wir den Kerl raus.«
    Die fünf Männer schritten auf den von ihnen aufgestellten Hinterhalt zu, wobei sie mit traumwandlerischer Sicherheit den von ihnen platzierten Tretangeln auswichen.
    Je näher sie der Falle kamen, desto merkwürdiger schien dem Jäger aus Bardhasdronda die Szenerie. Warum rüttelte der Vekhlathi am Gitter und rief nicht um Hilfe?
    »Halt«, befahl er misstrauisch. »Hier stimmt etwas nicht.«
    Er nickte dem Mann zu seiner Linken zu, damit er sich den Käfig ansah. Die anderen nahmen ihre Bogen

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