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Die Magier 01. Gefährten des Lichts - Six héritiers (Le Secret de Ji, Bd. 1)

Titel: Die Magier 01. Gefährten des Lichts - Six héritiers (Le Secret de Ji, Bd. 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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kleinen Jungen aus der anderen Welt eine Quille hin. Der Junge kam auf ihn zu, so wie der vorhin, streckte die Hand aus und nahm die Frucht.«
    »Heißt das, der Junge kam aus der Vision heraus, schnappte sich die Quille und machte sich wortlos davon?«, rief Rey.
    »Nur seine Hand kam heraus«, sagte Corenn. »Aber ich kann es nicht beschwören, denn damals war noch keiner von uns geboren.«
    »Vielleicht kann man die Pforte nur in eine Richtung benutzen?«, schlug Léti vor.
    »Nein, dann hätten die Gesandten nicht hindurchgehen können«, entgegnete Grigán.
    »Ist Euch eigentlich klar, dass man mit diesem Ding einen Haufen Gold verdienen könnte?«, fragte Rey mit einem frechen Grinsen.
    Fünf strafende Blicke trafen ihn.
    »Nur ein Scherz«, sagte er beschwichtigend. »Keine Angst, ich habe nicht vor, meinen Schwur zu brechen.«
    »Und, habt Ihr etwas erfahren, Dame Corenn? Ich meine, über unseren Widersacher?«
    »Leider nein, Yan. Wir können uns glücklich schätzen, eins der Kinder gesehen zu haben. Das kommt nur selten vor. Aber anders als ich vermutet hatte, ist nichts Außergewöhnliches geschehen.«
    »Ich glaube«, sagte Rey, »wer auch immer uns die Züu auf den Hals hetzt, ist dahintergekommen, wie man auf die andere Seite gelangt. Und jetzt will er uns daran hindern, es ebenfalls herauszufinden. Warum, das weiß nur er.«
    »Das glaube ich auch«, sagte Corenn. »Aber ich hatte erwartet, ihn heute Nacht zu Gesicht zu bekommen. Es kann natürlich auch sein, dass er diese oder eine andere Pforte durchschreiten kann, wann immer er will.«
    »Eine andere Pforte?«, riefen vier Stimmen im Chor.
    Corenn sah sie nacheinander an und begriff, dass niemand außer Grigán wusste, wovon sie sprach.
    »Ich muss euch noch viel erzählen«, sagte sie. »Wir wissen von dieser Pforte, und wir vermuten, dass es auf der anderen Seite eine Pforte mit ähnlichen Zeichen gibt. Deshalb kamen unsere Ahnen auf den Gedanken, es könnte noch weitere geben. Sie machten sich heimlich auf die Suche, denn damals spionierten ihnen ihre eigenen Herrscher und Regierungen noch nach. Im Archiv einer geographischen Gesellschaft stießen sie auf die Spur zweier weiterer Pforten. Eine soll sich in Jerusnien befinden, der östlichsten Provinz des Königreichs Romin. Doch der Ort war nur ungenau beschrieben und wurde nie gefunden. Bei der zweiten Pforte war es einfacher, denn sie ist in den Oberen Königreichen weithin bekannt. Es handelt sich um den Sohonischen Bogen.«
    »Der Große Bogen?«, rief Bowbaq verblüfft. »Der Große Bogen von Arkarien ist eine Pforte?«
    »Was ist der Große Bogen?«, fragte Léti.
    »Eine Brücke mitten im Nichts«, antwortete Rey. »Man sagt, sie sei eines der fünf ältesten Bauwerke der bekannten Welt, neben den Stufen des Crépel-Bergs, dem Tempel von Kenz, den Versteinerten Pyramiden und den Säulen von Corosta. Trotzdem ist es nichts als eine nutzlose Brücke mitten in der Schneewüste!«
    »Es ist keine Brücke«, entgegnete Corenn. »Eine Brücke würde anders aussehen, sonst wäre sie eine Fehlkonstruktion. Es ist eine Pforte.«
    »Ich war selbst dort«, sagte Grigán. »Auf der Innenseite trägt der Bogen die gleichen Zeichen wie hier. Allerdings sind sie an einigen Stellen verwittert oder herausgebrochen.«
    »Das ist alles etwas viel für eine Nacht«, murmelte Rey. »Wenn man Euch so hört, könnte man meinen, es gäbe überall Magie …«
    »Es gibt sie überall! Ich bin die Mutter der Tradition im Ständigen Rat des Matriarchats von Kaul«, sagte Corenn pompös. »Mein Posten verlangt mir Vernunft, logisches Denken und Weisheit ab. Aber habe ich deshalb eine Erklärung für die Ezomin-Steine? Die Lianen von Karadas? Den Kalkbaum? Nein. Und doch gibt es diese Dinge, selbst wenn unser Verstand sie nicht begreifen kann. Habe ich eine Erklärung für die Pforte von Ji? Nein. Aber auch sie gibt es, genau wie die anderen Pforten.«
    Rey dachte einen Moment nach, bevor er antwortete. »Gut, ich glaube Euch. Was bleibt mir auch anders übrig, nach allem, was ich gesehen habe.«
    Yan ließ sich die rätselhaften Namen, die er soeben gehört hatte, auf der Zunge zergehen. Er nahm sich vor, Corenn bei Gelegenheit nach all diesen Dingen zu fragen. Die Welt erschien ihm mit einem Mal so viel größer als zuvor.
    »Ich schlage vor, wir verschieben dieses Gespräch«, sagte Grigán. »Wir müssen die Insel noch vor Sonnenaufgang verlassen.«
    Da seine Vorschläge eher Befehle waren, setzten sie sich

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