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Die Magier 01. Gefährten des Lichts - Six héritiers (Le Secret de Ji, Bd. 1)

Titel: Die Magier 01. Gefährten des Lichts - Six héritiers (Le Secret de Ji, Bd. 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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verschmolz mit dem Schatten des Felsens und griff nach seinem Dolch. Im letzten Moment stellte er dem Mann ein Bein und brachte ihn zu Fall. Der Fremde schlug mit dem Kopf gegen einen Stein und verlor die Besinnung, bevor er auch nur einen Laut von sich geben konnte.
    Grigán fragte sich, warum es nicht immer so einfach sein konnte.
    Der Bewusstlose brachte ihn auf eine Idee. Sie war zwar leichtsinnig, sogar gefährlich, aber eine bessere hatte er nicht.
    Er zog seinem Opfer die zerlumpten Kleider vom Leib und streifte sie sich über.
    Dann rannte er mit den anderen Männern auf seine Gefährten zu.
     
     
    Léti lief schnell, viel zu schnell. Anfangs war Yan absichtlich hinter ihr geblieben, um sie zu beschützen und sie daran zu hindern, kehrtzumachen und sich in den Kampf zu stürzen. Doch jetzt hatte sie ihn längst abgehängt, und er verlor sie immer wieder aus den Augen.
    Wenn er schneller rannte, brachte er sich in Gefahr. In der Dunkelheit könnte er stürzen, gegen einen Felsen prallen oder schnurstracks einem der Mörder in die Arme laufen, vor denen sie flohen.
    Als der Mann ihn und seine Gefährten überrumpelt hatte, war es ihm als das Klügste erschienen, wegzurennen und sich zu verstecken. Als Rey am Boden lag, hatte Yan gewusst, dass sie nichts mehr ausrichten konnten. Ihnen blieb nichts, als ihr Heil in der Flucht zu suchen. Das hätte selbst Grigán eingesehen.
    Er versuchte, nicht an Corenn und die anderen zu denken.
    Nicht jetzt. Erst musste er die wehrlose Léti außer Gefahr bringen. Dann würde er zurückkehren und seinen Freunden helfen. Falls es dann nicht schon zu spät war …
    Yan verlangsamte seine Schritte. Er war völlig außer Atem, denn der Weg führte bergauf. Er war einfach kopflos in irgendeine Richtung gelaufen und hatte keine Ahnung, wo er sich befand.
    Schon seit einer ganzen Weile hatte er Léti aus den Augen verloren. Sie musste mittlerweile einen Vorsprung von gut hundert Schritten haben. Er spitzte die Ohren und versuchte, seinen keuchenden Atem zu beruhigen.
    Er konnte Léti nicht einmal mehr hören. Angestrengt horchte er auf entfernte Schritte in der stillen Nacht. Vergebens. Er hatte sie verloren.
     
     
    Corenn folgte ihren Feinden widerstandslos. Sie hatte sofort eingesehen, dass jede Gegenwehr sinnlos war. Die Männer, die die Züu ihnen auf den Hals gehetzt hatten, waren einfach zu zahlreich.
    Die Kerle hatten sie nicht an Ort und Stelle getötet, was Corenn Hoffnung gab. Außerdem hielt sich Grigán irgendwo versteckt, und Léti und Yan hatten fliehen können. Was die Männer auch vorhatten, momentan war es das Beste, Zeit zu schinden, und zwar mit allen Mitteln.
    Sogleich begann sie heftig zu hinken, doch schon nach wenigen Dezillen schubste der Mann hinter ihr sie unsanft und stieß einen Schwall Flüche aus, von denen Corenn die meisten noch nie gehört hatte. Sie gab nicht auf, sondern humpelte etwas schneller und stöhnte hin und wieder vor Schmerzen auf. Ihre Täuschung musste so überzeugend wie möglich wirken.
    Sie schaffte es sogar noch, Bowbaq zu überholen, bevor sie langsamer wurde. Der Riese hatte sich bislang in seiner üblichen Geschwindigkeit fortbewegt, was viel zu schnell war.
    Zeit zu schinden, war ihre einzige Hoffnung, dachte sie erneut. Um ihrer Gefährten willen, und damit sie selbst nachdenken konnte.
    Obwohl Rey mehr tot als lebendig schien, hatten die Männer ihn mitgenommen. Zwei Kerle hatten ihm die Waffen abgenommen und schleppten ihn nun an Händen und Füßen den Weg entlang. Corenn schloss daraus, dass sie nicht vorhatten, sie zu töten. Jedenfalls nicht sofort.
    Trotzdem waren sie Gefangene und wurden auch so behandelt. Bislang hatten die Mitglieder der Gilde - denn das waren die Männer vermutlich - kein Wort an sie gerichtet, das keine Drohung oder Verwünschung war. Sie durfte sich keine falschen Hoffnungen machen.
    »Wo gehen wir hin?«, wagte sie zu fragen.
    »Halt die Klappe, Weib!«, war die einzig Antwort.
    Corenn ließ es dabei bewenden, da sie ihre Lage nicht unnötig verschlechtern wollte. Einen der Kerle gegen sie aufzubringen, würde ihnen nur Schläge einbringen und die Aussichten verringern, dass sich die Schurken auf Verhandlungen einließen.
    »Er wacht auf. Ich hab’s dir doch gleich gesagt!«, polterte eine lorelische Stimme.
    Einer der beiden Männer, die Rey trugen, ließ ihn unsanft zu Boden fallen. Tatsächlich war er wieder zu Sinnen gekommen, zumindest so weit, dass er gegen die Misshandlung protestieren

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