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Die Magier 01. Gefährten des Lichts - Six héritiers (Le Secret de Ji, Bd. 1)

Titel: Die Magier 01. Gefährten des Lichts - Six héritiers (Le Secret de Ji, Bd. 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Strand überwachten.
    Abgesehen davon waren keine großen Vorbereitungen zu treffen. Grigán ließ sie ein paar Fackeln herstellen, außerdem nutzten sie den erzwungenen Müßiggang dazu, im Wald nach Nahrung zu suchen. Grigán übernahm es wie üblich, etwas Wild zu schießen.
    Die übrige Zeit vertrieben sie sich, so gut es ging. Rey versuchte, seinen Gefährten verschiedene itharische Würfelspiele beizubringen, doch sie waren keine passionierten Spieler, und so gewann er fast immer.
    Einmal überredete Léti Bowbaq, ihnen eine Kostprobe seiner Fähigkeiten zu geben, doch das Ergebnis war alles andere als spektakulär. Das Pferd, das als Versuchstier diente, begann wie wild auszuschlagen und zu wiehern. Zu Létis, Yans und Reys Enttäuschung führte dies nur dazu, dass Grigán ihnen wütend befahl, mit dem Lärm aufzuhören.
    Als Nächstes bat Léti ihre Tante um eine Vorführung ihrer magischen Kräfte. Die Frage brachte ihr einen tadelnden Blick ein, und so gab sie die Idee wieder auf. Niemand traute sich, Corenn abermals anzusprechen.
    Die Ratsfrau verbrachte ihre Zeit damit, die Listen der Züu auf den neuesten Stand zu bringen. Außerdem befragte sie jeden der Gefährten zu seiner Familie und zeichnete die Stammbäume der sieben Weisen, die die Reise zur Insel Ji überlebt hatten. Sie kam auf einundsiebzig Erben in den drei jüngsten Generationen.
    Von mindestens neunundvierzig dieser einundsiebzig kannte sie das Schicksal. Sie selbst, Léti, Grigán, Bowbaq und Rey lebten - Eurydis sei Dank. Vierundvierzig andere, die auf Reys und ihrer eigenen Liste standen, waren von den Züu ermordet worden.
    So war nur noch der Verbleib von zweiundzwanzig Erben ungewiss, zu denen vielleicht der eine oder andere dazukam, den sie vergessen hatte. Sie durften sich keine allzu großen Hoffnungen machen - viel größer würde ihre Gruppe nicht werden.
    Ihr Verstand sagte ihr, dass ihr Feind den Namen einer dieser zweiundzwanzig Erben trug. Ihr Gefühl sagte ihr, dass dem nicht so war. Corenn hatte es noch eiliger als ihre Gefährten, endlich auf die Insel zu kommen.
     
     
    »Wie findet Ihr Euch nur zurecht? Der Mond ist nur eine schmale Sichel, und am Himmel ist kein Stern zu sehen!«
    Obwohl Bowbaq geflüstert hatte, war seine Angst deutlich hörbar. Yan hingegen war völlig gelassen: Das Meer war spiegelglatt, die Nacht ruhig, und bald würde seine Neugier gestillt werden. Endlich waren die drei Tage endlosen Wartens vorbei.
    »Magie«, antwortete Grigán für Yan, der am Steuer saß. »Wenn ich ganz fest an einen Ort denke, erscheint der Weg vor meinem geistigen Auge.«
    »Was?«
    »Na gut, es ist keine Magie. Ich benutze einen romischen Kompass. Habe ich ihn dir nie gezeigt?«
    Mit knappen Worten erläuterte der Krieger das Gerät. Allerdings gelang es ihm nicht, Bowbaq zu beruhigen.
    »Bist du sicher, dass er funktioniert? Wir sind schon eine ganze Weile auf dem Wasser, und die Insel ist noch immer nicht in Sicht!«
    »Umso besser. Das heißt, dass die Züu uns auch noch nicht sehen können.«
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte Rey. »Wir können die Orientierung nicht verlieren! Siehst du die kleinen Lichter dort drüben?«
    »Ja«, murmelte der Nordländer. »Was ist das?«
    »Zélanos und seine Kinder. Besser gesagt, die Leuchttürme Lorelias. Solange wir sie sehen, wissen wir, wo die Küste ist.«
    »Die Fahrt dorthin würde einen Tag dauern«, erklärte Yan.
    »Einen Tag!«, rief Bowbaq entgeistert. »Einen ganzen Tag! Sind sie so weit weg?«
    »Sitzt du zum ersten Mal in einem Boot, oder was?«, knurrte Rey. »Man könnte fast meinen, du warst noch nie auf dem Meer!«
    »Das stimmt. Ihr werdet lachen, aber ich habe schreckliche Angst vor dem Wasser. Vor allem nachts! Man kann überhaupt nichts sehen!«
    »Bist du deshalb nie mit nach Ji gefahren? Ich dachte immer, du wolltest bei den Kindern bleiben«, sagte Corenn mit mildem Spott.
    »Na ja, es war etwas von beidem«, sagte der Riese.
    »Und wie fängst du dann jedes Jahr mehrere Hundert Pfund Fisch? Leben die etwa nicht im Wasser?«
    »Das ist nicht dasselbe, Freund Grigán. Einem Bach, und sei er noch so reißend, ja sogar einem Fluss kann man vertrauen. Man muss nur ein paar Schritte durchs Wasser waten oder ein paar Ruderschläge machen, um ans Ufer zu gelangen. Aber hier ist weit und breit kein fester Boden in Sicht.«
    »Wer weiß, vielleicht kannst du hier ja stehen«, scherzte Rey. »Zehn, zwölf Schritte tiefes Wasser, was ist das schon für einen

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