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Die Magier 02. Krieger der Dämmerung - Le Serment orphelin (Le Secret de Ji, Bd. 2)

Titel: Die Magier 02. Krieger der Dämmerung - Le Serment orphelin (Le Secret de Ji, Bd. 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Derkel und der Weise Moboq. Nun wurden sie von ihren Nachfahren vertreten, die unter dem gleichen Fluch litten.
    Die Fremde hatte sich geweigert, ihren Namen zu nennen, doch die Diener, die wussten, dass die Königin Besuch aus Mestebien erwartete, hatten den richtigen Schluss gezogen und ihre Herrin sogleich benachrichtigt.
    Die Gefährten konnten es kaum erwarten, einer weiteren Erbin zu begegnen.
    Da ihr Gespräch nicht an falsche Ohren gelangen durfte, schickte Séhane die Wachen fort. Falls nötig würden Grigán und seine Gefährten sie beschützen. Auch wenn keine unmittelbare Gefahr drohte, übernahm Grigán diese Aufgabe voller Stolz.
    Die Tür öffnete sich. Crépel führte die Besucherin herein und verließ wortlos den Saal.
    Alle Blicke richteten sich auf die Frau.
    Falls sie in Wahrheit keine Maz war, so sah sie zumindest wie eine Priesterin aus. Ein langes Gewand mit Symbolen der Göttin Eurydis bedeckte ihren Körper vom Hals bis zu den Fußknöcheln, das Gesicht wurde von einer strengen itharischen Maske verdeckt, und um ihr langes blondes Haar hatte sie ein Tuch geschlungen. Schmuck trug sie keinen. Die Besucherin sprach kein Wort.
    »Willkommen«, sagte Séhane und trat ihr entgegen. »Sprecht ohne Furcht. Wir sind Eure Freunde.«
    Grigán wich der Königin nicht von der Seite. Es missfiel ihm, dass sie sich der Fremden so arglos näherte.
    »Habt Ihr die Nachricht aus Mestebien gesandt?«, fragte Corenn.
    Die Maz sah die Ratsfrau eine Weile nachdenklich an, bevor sie antwortete. »Ja, das war ich.«
    »Ich hoffe, Ihr habt Verständnis für unsere Vorsicht, Maz. Aber wir müssen herausfinden, ob Ihr die Wahrheit sprecht. Bitte verzeiht mir die Frage: Was stand in der Nachricht?«
    Als die Fremde schwieg, fügte Corenn hinzu: »Wir alle haben sie gelesen. Wir gehören zusammen. Habt keine Furcht.«
    »›Majestät, wenn Ihr den Namen Ji mit einem Fluch verbindet, können wir einander vielleicht helfen. Nehmt meine Brieftaube, die die Reise hoffentlich gut überstanden hat, um mir eine Antwort zu senden.‹ Das waren meine Worte.«
    »Willkommen, Maz Lana. Das ist doch Euer Name, nicht wahr? Ihr seid die Urenkelin von Maz Achem, eine Erbin wie wir.«
    Corenn kannte die Listen, die sie erstellt hatte, mittlerweile auswendig, und so erriet sie mühelos, wer die Fremde war, obwohl die Priesterin nie an den Zusammenkünften der Erben teilgenommen hatte.
    Lana, deren Misstrauen noch nicht verflogen war, schwieg weiterhin.
    »Mir kam zu Ohren, Ihr wärt in Ith von den Züu getötet worden«, fuhr Corenn fort. »Ich freue mich zu sehen, dass die Nachricht falsch war.«
    »Auch wir sind ihnen entkommen«, sagte Bowbaq.
    »Ihr wurdet von den Züu angegriffen?«, fragte Lana verblüfft.
    »Ein- oder zweimal«, sagte Grigán.
    »Ich habe einen von ihnen getötet«, ergänzte Léti. »Rey zwei, und Bowbaq und sein Schneelöwe drei. Grigán ist mittlerweile bei sieben«, sagte sie und wies nacheinander auf ihre Freunde.
    »Ich möchte nicht, dass du solche Rechnungen anstellst«, sagte Grigán scharf.
    Lana ließ den Blick über die sechs Menschen schweifen, die sie umringten. Sie fragte sich, ob sie an eine Bande Verrückter geraten war. Diese Leute waren gewalttätig und schienen sich nicht um Eurydis’ Moral zu scheren. Unerklärlicherweise fühlte sie sich in ihrer Gegenwart dennoch wohl. »Ich bin Lana von Lioner aus Ith«, sagte sie ruhig. »Und ich bin tatsächlich Maz Achems Urenkelin. Ich freue mich, endlich Freunde gefunden zu haben.«
    Sie begrüßten Lana wortreich und stellten sich reihum vor. Tausende Fragen brannten ihnen auf der Zunge, doch im Augenblick waren sie einfach nur glücklich, eine weitere Erbin kennenzulernen.
    Nur Rey hielt sich im Hintergrund. Als er an der Reihe war, erfuhren sie den Grund. »Eins noch«, sagte er. »Ich wüsste gern, ob sich nicht doch ein Totenkopfgesicht hinter dieser Maske verbirgt.«
    »Das ist eine religiöse Maske«, rief Léti empört.
    »Sogar eine Trauermaske«, erklärte Lana. »Aber der junge Mann hat recht. Ich sollte Euch mein Gesicht zeigen, und sei es nur aus Respekt vor Ihrer Majestät.«
    Sie löste den Knoten und legte die Maske ab. Auch das Tuch, das ihr Haar bedeckte, nahm sie ab.
    Sie war atemberaubend schön. Sogar noch schöner als Léti, dachte Yan. Aber vermutlich nur, weil sie einige Jahre älter war. Die Priesterin war eine erwachsene Frau, wie auch Léti es eines Tages sein würde.
    »Reyan! Hat es Euch etwa die Sprache

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