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Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel

Titel: Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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lachend oder weinend, je nach Befinden. Doch da Reys Schicksal ungewiss war, vergoss die Priesterin die meisten Tränen, und Léti schluckte ihren eigenen Kummer tapfer hinunter, um ihre Freundin zu trösten.
    Bowbaq war rastlos in der Umgebung des Dorfes umhergestreift. Seine Unruhe wurde im Laufe der Tage immer größer. Mir war nicht zurückgekehrt, und weder Ispen noch die Kinder hatten ihm ein Lebenszeichen zukommen lassen. Selbst sein Bundbruder, der Anführer des Schneeigelklans, der ebenfalls zum Konzil gebeten worden war, ließ auf sich warten. Enttäuscht und besorgt kehrte er jeden Abend zurück, und kein aufmunterndes Wort vermochte den Missmut des sonst so gutmütigen Riesen zu vertreiben.
    Einen Dekant vor Sonnenuntergang - dem Zeitpunkt, an dem Corenn vor die Versammlung treten wollte - berichtete ein Holzfäller, die Signale eines Zyklopen gesehen zu haben, die von der Ankunft eines weiteren Anführers kündeten. Diese Aussicht stimmte Bowbaq so froh, dass er Lana wortreich erklärte, wie dieser aus Spiegeln konstruierte Apparat die Lichtzeichen erzeugte, mit denen die Arkarier kommunizierten. Er erzählte ihr sogar in aller Ausführlichkeit, wie er in Berce ein ähnliches Gerät benutzt hatte. Die Maz kannte die Geschichte längst, hörte ihm aber höflich zu, denn sie konnte gut verstehen, dass er sich ablenken wollte. So vertrieben sie sich mit Erinnerungen an ihre Reise die Zeit, bis Ingal ihnen mitteilte, dass der Anführer des Schneeigelklans eingetroffen sei.
    Bowbaq lief seinem Bundbruder entgegen, ohne sich auch nur die Stiefel überzuziehen. Léti, Corenn und Lana folgten ihm, so rasch sie konnten, doch der Riese drückte Osarok schon an sich, als sie noch dreißig Schritte von dem Neuankömmling entfernt waren.
    Der Arme brachte nur ein ungläubiges »Bowbaq? Aber...« über die Lippen, bevor er in die Höhe gehoben und zwei Fuß über der Erde im Kreis herumgewirbelt wurde. Sein gespielter Protest half ihm nicht viel: Erst nachdem er sich mehr als ein Dutzend Mal im Kreis gedreht hatte, ließ Bowbaq den Freund los, und das auch nur, weil er sich nach seiner Familie erkundigen wollte.
    Als er endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatte, erwiderte Osarok die Umarmung in weniger stürmischer, aber nicht minder herzlicher Weise. Neben seinem Bundbruder wirkte der Anführer des Schneeigelklans wie ein Zwerg. Er war erstaunlich jung - gerade einmal in seinem dreißigsten Jahr - und hatte ein liebenswürdiges, einnehmendes Wesen. Doch nun war ihm anzusehen, dass ihn schwere Sorgen bedrückten.
    »Ist Ispen bei dir?«, fragte er Bowbaq in leicht beunruhigtem Ton.
    »Nein!«, antwortete er erschrocken. »Ist sie nicht in deinem Dorf? Und wo sind die Kinder?«
    »Bestimmt geht es ihnen gut«, versicherte Osarok. »Aber seit vorgestern hat sie niemand mehr gesehen. Selbst Mir ist verschwunden. Das ganze Dorf hat nach ihnen gesucht, und ich habe mich erst im letzten Moment auf den Weg zum Konzil gemacht.«
    »Wahrscheinlich sind sie hierher unterwegs, Bowbaq«, warf Léti ein.
    »Das glaube ich auch«, stimmte ihr der junge Anführer zu. »Mir muss gespürt haben, dass du zurück bist, und hat sich mit den anderen auf den Weg hierher gemacht. Anders kann ich es mir nicht erklären.«
    Bowbaq nickte betrübt und ließ sich in Ingals Haus zurückführen. Ihm fielen durchaus noch andere Erklärungen ein, die zum Beispiel mit einem gewissen Mog’lur zu tun hatten. In Gedanken malte er sich das Schlimmste aus, so sehr er auch versuchte, sich zusammenzureißen.
    So kurz vor dem Konzil herrschte im Haus des Anführers des Rentierklans eine ungewohnte Betriebsamkeit. Neben Osarok waren rund zwanzig Anführer gekommen, die nun unter dem Eurydis-Gemälde saßen und plauderten. Bünde, Geburten, Todesfälle und andere Neuigkeiten aus ihren Dörfern, das Wetter, die Rückkehr des Wilds, die Kriege des Falkenklans, die Fischerei, der endlose Erbfolgestreit im Otterklan, die Unruhen im Großen Reich, die Missetaten einer Bärenfamilie … Die Männer, die sich kaum öfter als dreimal im Jahr trafen und doch so viel enger befreundet waren, als es in einer Stadt üblich gewesen wäre, hatten sich eine Menge zu erzählen.
    Trotzdem beschäftigte sie vor allem die Frage, warum sie so unerwartet und ohne weitere Erklärungen zusammengerufen worden waren. Manche hatten gehört, eine Horde Fleckenlöwen drohe ins Weiße Land einzufallen, während andere munkelten, ein Königreich namens Kaul habe Arkarien den

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