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Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel

Titel: Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Reglosigkeit, eine Art Rückschlag.
    Aber in diesem Moment dachte Yan nur flüchtig an all diese Dinge, wie an eine hundertmal gelernte Lektion. Im Geist näherte er sich nun einer der Kugeln - und konnte kaum glauben, was er sah.
    Jedes Ding und jedes Lebewesen bestand aus fünf Elementen: Die Erde symbolisierte den Körper, der Wind stand für den Geist, das Wasser unterschied die belebte von der unbelebten Welt, und das Feuer versinnbildlichte den ständigen Hang zur Veränderung.
    Das fünfte Element war zwar nicht das komplexeste - das war der Wind -, wurde jedoch häufig unterschätzt. Corenn nannte es »Absorbium«. Es bestimmte, wie empfänglich ein Ding oder ein Lebewesen für Magie war. Je mehr menschliche Aufmerksamkeit ein Gegenstand erfahren hatte, desto größer war sein Anteil an Absorbium und desto leichter war es, Magie auf ihn anzuwenden.
    Wenn sich Yan das innerste Wesen eines Gegenstands vorstellte, war das Absorbium eine durchsichtige Kugel, die die vier anderen Elemente umschloss. Je dicker die Wand dieser Kugel war, desto stärker widerstand er der Magie, und je dünner sie war, desto empfänglicher war er.
    Die Kugeln der Zweige waren nahezu unsichtbar. Sie hatten nur eine hauchdünne Hülle. Ein Magier konnte diese Zweige mühelos in etwas Beliebiges anderes verwandeln.
    Yan fiel es wie Schuppen von den Augen. Wenn alle Dinge und Lebewesen im Jal’dara diese Eigenschaft hatten, erklärte das einiges - von der Regenerationsfähigkeit der Gärten bis zur Erschaffung der Götter.
    Yan zwang sich zur Ruhe. Ihm, der den Beinamen »der Neugierige« trug, dämmerte, dass er soeben eines der größten Rätsel der Menschheit ergründet hatte. Trotzdem musste er die Ruhe bewahren. Er hatte einen Auftrag zu erfüllen.
    Er veränderte den Erdbestandteil der Zweige und schürte das Feuer, das sie in sich trugen. Damit wagte er sich auf das Gebiet der schwarzen Magie vor. Das war der zweite Frevel. Doch vielleicht war es auch schon ein Frevel gewesen, das Geheimnis des Jal’dara zu lüften? Dann hätte er bereits drei Verstöße begangen. Doch damit konnte er leben. Falls er Grigán das Leben rettete, würde er es nicht bereuen.
    Der große Absorbiumanteil der Zweige bewirkte, dass er nur wenig Kraft aus seinem Körper schöpfen musste. Deshalb spürte Yan die Reglosigkeit, die ihn sonst immer traf, wenn er aus seiner Konzentration erwachte, diesmal kaum. Das alles hatte nur wenige Augenblicke gedauert, doch wie jedes Mal hatte Yan das Gefühl, aus einem langen Schlaf zu erwachen.
    Vor ihm stieg ein dünner Rauchfaden von den Zweigen auf, dann färbten sich einige rot, und schließlich züngelte eine kleine Flamme empor.
    Yan starrte ins Feuer und dachte über den Zauber des Jal’dara nach. An diesem Ort hatte selbst der unfähigste Magier so viel Macht wie ein Gott.
     
     
     
    Sein Tun blieb nicht lange unbemerkt. Vielleicht war der Widerschein des Feuers vom Hügel aus zu sehen gewesen, vielleicht hatte Léti den anderen Bescheid gegeben, oder vielleicht hatte Nol auf die eine oder andere Art gewusst, was Yan vorhatte. Jedenfalls kamen Nol und die Gefährten nun auf ihn zu, bis auf Bowbaq, der Grigán nicht von der Seite wich.
    Trotz Létis dankbarem Lächeln hatte Yan Angst vor der Reaktion des Ewigen Wächters.
    »Ihr seid Magier«, sagte Nol ernst. »Ich hätte Euch warnen sollen.«
    »Wovor?«, fragte Corenn, zugleich erfreut und verärgert über ihren Schüler.
    Das Feuer konnte Grigán das Leben retten, auch wenn sich Yan in große Gefahr gebracht hatte.
    »Vor Euch selbst. Saat verlor den Verstand, nachdem er in den Gärten des Dara Magie angewendet hatte. Das Wissen war einfach zu viel für ihn.«
    »Welches Wissen?« Corenns Frage richtete sich sowohl an Nol als auch an Yan.
    »Das Absorbium der Dinge und Lebewesen im Jal’dara ist immens«, antwortete Yan. »Man kann alles nach Belieben verwandeln! Ohne jede Mühe! Es ist das beste Rohmaterial, das sich ein Magier nur wünschen kann.«
    »Hat das etwas mit diesem Gwel zu tun?«, fragte Lana, der Maz Achems Tagebuch in den Sinn kam.
    Nol ließ sich mit der Antwort Zeit. Die Erben vermuteten, dass der Seltsame versuchte, ihre wahren Absichten zu ergründen. Doch über diese Macht verfügte der Gott nicht.
    »Ihr dürft nichts davon in Eure Welt mitnehmen«, sagte er schließlich. »Als Wächter ist es meine Aufgabe, das zu verhindern.«
    Alle wechselten neugierige Blicke. Rey kratzte mit der Stiefelspitze im Boden, um herauszufinden, was an

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