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Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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wollte. »Wir sind vorsichtig«, sagte er schließlich.
    Sie schnaubte. »Wie denn, bitte schön? Gehen da noch andere Dinge zwischen euch vor, die ich übersehen habe? Ich hoffe nicht, denn was ich mitbekomme, ist schon zu viel.«
    Er stürzte sich darauf. »Nur weil dein Bruder dich verheiraten will und dir der Gedanke nicht gefällt, müssen wir nicht alle die gleiche Abneigung dagegen haben!«
    »Oh, du denkst bereits an Heirat!«, zischte sie.
    Hinter ihnen stand Gar Hatch in der Pilotenkanzel. Pen warf ihm einen Blick zu, doch der Kapitän schien den Jungen nicht zu bemerken. Er schaute starr nach vorn zum Horizont.
    »Du übertreibst!«, zischte er sie an. »Wir sind doch nur Freunde!«
    Sie hatte eine Erwiderung auf den Lippen, hielt sich jedoch zurück. Ihre Miene wurde milder, ihre Wut verrauchte, und sie nickte bedächtig. »Also gut, Pen. Lassen wir die Angelegenheit auf sich beruhen. Welches Recht habe ich auch, dir zu sagen, wie du dich benehmen sollst? Du brauchst nur meine Familie zu fragen, wie gut ich mich immer benehme. Ich habe nicht das Recht, dir eine Strafpredigt zu halten.«
    Er seufzte tief und schaute über den Bug hinweg in die hereinbrechende Nacht. »Ich sollte das nicht tun, ich weiß. Ich sollte mich von ihr fern halten. Ich weiß.«
    Khyber legte ihm die Hand auf die Schulter. »Aber das kannst du nicht und willst du nicht, und mir steht es nicht zu, dich dazu aufzufordern. Ich möchte dich gar nicht fragen, wie du reagieren würdest, wenn die Situation andersherum wäre. Trotzdem mache ich mir Sorgen. Ich will nicht, dass du eines Nachts über Bord gehst, weil du dieses Mädchen zu oft angelächelt hast. Wir sind von dir abhängig. Dich zu verlieren, können wir uns nicht leisten. Vergiss das nur nicht, wenn du dich darüber freust, wie hübsch sie aussieht.« Er blies scharf die Luft aus. »Mach dir keine Sorgen, ich denke ständig darüber nach. Darum bin ich ja gerade so gern mit ihr zusammen. Weil ich in ihrer Gegenwart die Sache ein wenig vergesse.«
    Eine Weile lang schwiegen sie und betrachteten den Himmel, lauschten den Schreien der Vögel und dem Sirren der Leinen. Im Westen hüllte sich der Himmel nach Sonnenuntergang langsam in graue Schatten, und im Norden funkelte der erste Stern am Himmel.
    »Sei einfach nur vorsichtig«, mahnte Khyber schließlich.
    Er nickte, antwortete jedoch nicht.
    Am vierten Tag der Reise dämmerte es grau und trüb, und Sturmwolken ballten sich am Horizont im Nordwesten, während sie auf die Ebene von Streleheim zusteuerten. Als Pen beim ersten Licht an Deck kam, mühten sich Gar Hatch und die beiden anderen Fahrenden gerade damit ab, die Segel einzuholen, das Takelwerk zu sichern und alles zu befestigen oder unter Deck zu bringen, das bei heftigem Wind verloren gehen könnte. Cinnaminson stand in der Pilotenkanzel und hielt das Gesicht in den Himmel, als würde sie die Tropfen des Regens auffangen wollen, der zu fallen begonnen hatte.
    Kurz überlegte er, zu ihr zu gehen, entschied sich aber dagegen. Er hatte keinen Grund dafür, und er würde lediglich unnötig Aufmerksamkeit auf seine Verliebtheit lenken. Stattdessen half er der Mannschaft bei der Arbeit, die ihm vertraut war. Die Männer beäugten ihn misstrauisch, sagten jedoch nichts. Hinter ihm erschienen Ähren und Khyber und blieben auf der Treppe stehen, wo ihnen der Wind heftig entgegenwehte. Inzwischen heulte er wie eine Furie durch die Takelage.
    »Geht wieder nach unten!«, brüllte Gar Hatch ihnen zu. Er wandte sich Pen zu. »Penderrin! Bring Cinnaminson nach unten und komm wieder auf Deck! Wir brauchen jeden Mann, der sich mit der Arbeit auskennt, Bursche! Es wird ganz schön anfangen zu pusten!«
    Pen ließ fallen, was er in der Hand hielt, rannte sofort zur Pilotenkanzel und rutschte wegen der Feuchtigkeit aus. Er hörte Cinnaminson, die ihm etwas zurief, als er sie erreichte, doch die Worte gingen im Pfeifen und Kreischen des Windes unter. Er schrie ihr zu, alles würde gut werden, nahm sie am Arm, führte sie aus der Kanzel zur Treppe und senkte den Kopf wegen der plötzlichen Böen, die ihn packten. Abermals wollte sie etwas zu ihm sagen, doch konnte er es nicht verstehen. Ähren wartete und nahm sie ihm ab, und Pen eilte sofort den Fahrenden wieder zu Hilfe.
    »Sicherheitsleinen!«, brüllte Gar Hatch aus der Pilotenkanzel, wo er das Steuer übernommen hatte. Pen fand eine an einer Klampe am Hauptmast und schnürte sich den Gurt um den Bauch. Der
Rochen
befand sich im steilen

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