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Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Daher war der Druide in jedem Fall vorbereitet.
    Trotzdem behagte es ihm nicht, Geheimnisse vor seinen Freunden zu haben. Zum einen war da die Sache mit seiner eigenen Magie. Dann ging es um das, was Cinnaminson ihm über ihren Vater und sich selbst erzählt hatte. Natürlich vertraute er dem Druiden, seiner Nichte und dem Zwerg; ganz bestimmt. Nur je länger er es ihnen nicht sagte, desto schwieriger wurde es für ihn. Falls es jemals notwendig sein würde, diese Dinge zu erzählen, würde er es natürlich tun. Aber vielleicht würde diese Situation niemals eintreten.
    Deshalb behielt er für sich, was er über Gar Hatch wusste, während Ähren Elessedil hinausging. Er ließ sich auf einen Holzstuhl am Fenster plumpsen, wo er für einen Moment allein war und in den Nebel schaute. Kurz dachte er an Cinnaminson, dann richtete er seine Aufmerksamkeit zum ersten Mal seit Tagen wieder auf die wichtigere Suche nach dem Tanequil. Inzwischen fragte er sich weniger, ob er Erfolg haben könnte, denn daran glaubte er fest, sondern, ob er es rechtzeitig schaffen würde. Seine Tante war in der Verfemung gefangen, und da er genug über die Wesen wusste, die dorthin verbannt waren, ahnte er, dass selbst eine Ard Rhys Probleme haben mochte zu überleben. Natürlich besaß sie große Macht, und ihre Magie machte sie zu einem der gefürchtetsten Menschen der Vier Länder. Außerdem war sie eine Überlebenskünstlerin, denn ihr gesamtes Leben hatte sie es immer wieder mit Gegnern zu tun gehabt, die ihr den Tod wünschten oder sogar aktiv daran arbeiteten. Leicht wäre sie nicht umzubringen, auch nicht von den Ungeheuern in der Verfemung.
    Allerdings war sie allein und hatte keine Freunde dort, und somit war sie eindeutig im Nachteil. Früher oder später würde dieser Nachteil sich auswirken. Wie viele Tage war sie schon gefangen?
    Wenigstens zwei Wochen, und das war nur der Beginn der Zeit, die er brauchte, um sie zu finden. Im günstigsten Falle, dachte er, würde er noch ein oder zwei Wochen brauchen, um den Tanequil zu finden. Dann musste er ihn überreden, den Dunkelstab zu fertigen. Anschließend musste Pen nach Paranor zurückkehren, in den Keep gelangen und mithilfe des Stabes in die Verfemung wechseln.
    Wie viel Zeit würde er dafür brauchen? Zwei Monate? Länger? Allein die Schritte für die Rettung aufzulisten verdeutlichte ihm, wie unmöglich diese Aufgabe zu bewältigen war. Sie würde tot sein, ehe er sie erreichte. Vielleicht lebte sie schon nicht mehr.
    Wütend bremste er sich. Was waren das für Gedanken? Der König vom Silberfluss hätte ihn nicht losgeschickt, wenn nicht die Chance auf Rettung für seine Tante bestand; sonst hätte es keinen Sinn, diese Reise überhaupt zu unternehmen. Nein, seine Tante lebte und würde nicht umkommen, bis er bei ihr eingetroffen war. Sterben würde sie nur, wenn er sich einredete, nicht weitermachen zu müssen.
    Wenn er sich überzeugte aufzugeben.
    Wie er es gerade versuchte.
    Er holte tief Luft und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Solche Gedanken würde er nicht wieder zulassen, schwor er sich. Er würde das tun, was er tun musste, und weitermachen, bis es nicht mehr weiterging. Das erwartete man von ihm; und er erwartete es auch selbst von sich.
    Khyber trat zu ihm, setzte sich ohne ein Wort zu ihm, holte ihr zusammengeklapptes Spielbrett hervor und sah ihn fragend an. Unwillkürlich musste er lächeln.
    »Lassen wir es auf einen Versuch ankommen«, sagte er.
    Mehrere Stunden vergingen, und Ähren Elessedil kehrte nicht zurück. Mit Anbruch der Dämmerung begann es wieder zu regnen, doch das hartnäckige Nieseln konnte den Nebel nicht vertreiben, sondern machte ihn nur noch feuchter. Pen ging mit Khyber und Tagwen zum Essen in den Schankraum. Um möglichst nicht bemerkt und erkannt zu werden, wählten sie einen Tisch in einer hinteren Ecke, der weit entfernt von der Tür und dem Hauptstrom der Gäste stand. Die Druiden suchten weiterhin nach ihnen, und "wie man hörte, würden sie demjenigen, der ihnen Pen brachte, Geld bezahlen. Vielleicht hätte er sich mehr Gedanken über Gar Hatch machen sollen, denn Fahrende nahmen gern die Gelegenheit wahr, sich ein wenig dazuzuverdienen. Aber Ähren schien unbesorgt, und Khyber hatte Pen erzählt, der Elf bezahle dem Kapitän weit mehr, als er von den Druiden erwarten dürfe. Insofern lohnte es sich für Hatch, ihnen treu zu bleiben.
    »Mir gefällt es gar nicht, dass er so lange fortbleibt«, knurrte Tagwen leise und sah Khyber

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