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Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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gerettet, Khyber! Jetzt müssen wir sie retten!«
    »Wovon redet ihr?«, verlangte Tagwen zu wissen. »Wen retten?«
    »Sie geht uns nichts an«, hielt Khyber dagegen. »Deine Tante hingegen, die Ard Rhys, geht uns etwas an.«
    »Uns geht jeder etwas an, der unsere Hilfe braucht! Was ist denn los mit dir?«
    Stur schwiegen sie sich an. Sogar Tagwen war verstummt und blickte von einem Gesicht zum anderen. »Wir haben gar keine Möglichkeit, sie zu retten«, sagte Khyber schließlich. »Wir wissen nichts über dieses Wesen, nichts darüber, wie wir es besiegen können. Wenn wir uns irren, sind wir alle tot.«
    Pen richtete sich auf und schaute nach Norden. »Ich versuche es jedenfalls, ob ihr mich nun begleitet oder nicht. Ich lasse sie nicht im Stich. Wenn diese Geschichte vorbei ist, muss ich weiter mit mir leben. Das kann ich nicht, falls ihr etwas zustößt, das ich hätte verhindern können.« Er sah wieder Khyber an, und plötzlich wurde seine wütende Miene bittend. »Sie ist nicht der Feind.«
    »Ich weiß.«
    »Dann hilf mir.«
    Sie starrte ihn an und antwortete nicht.
    »Khyber, ich flehe dich an.«
    Er bat nicht Tagwen, er bat sie. Nach Ähren Elessedils Tod war sie unausgesprochen zur Anführerin geworden. Sie hatte die Elfensteine und verfügte über Magie. Sie besaß das Wissen. Also dachte sie über die Entscheidungen nach, die sie bislang auf dieser Reise getroffen hatte. Viele hatten sich als falsch erwiesen. Wenn sie jetzt eine falsche Entscheidung traf, würde es sie womöglich das Leben kosten. Pens Denken wurde von seinem Herzen geleitet; sie durfte nicht vergessen, ihren Kopf zu benutzen.
    Dann erwischte sie sich dabei, wie sie sich fragte, was Ähren in dieser Situation getan hätte, konnte es sich jedoch nicht vorstellen. Er hätte bestimmt schnell und leicht eine Antwort gegeben. Für sie war das nicht so einfach.
    Ihr Blick schweifte zwischen die Bäume, in die Nacht, ihre Dunkelheit und ihre Schatten, und dort suchte sie vergeblich nach der Antwort.

Dreißig
    Als Grianne Ohmsford den Rand dessen in der Verfemung erreichte, das in ihrer Welt das Tal von Shale genannt wurde, war Weka Dart verschwunden. Aus Angst geflohen, meinte sie, zu erschrocken, um zu bleiben, nachdem sich der Dämonenlord gezeigt hatte. Trotzdem suchte sie eine Weile lang nach ihm, weil er sich vielleicht nur hinter einem Felsen versteckt hatte und das scharfe Gesicht in den Händen verbarg. Aber es war keine Spur von ihm zu finden.
    Er würde schon wieder auftauchen, redete sie sich ein. Gleichgültig, was geschah, er würde zurückkommen. Sie fragte sich, weshalb sie sich dessen so sicher war, und widerwillig gestand sie sich ein, dass sie es einfach hoffte, weil seine Gegenwart ihr ein wenig Trost spendete. In einer besseren Welt, wie zum Beispiel der, aus der sie stammte, hätte sie ihn vermutlich gar nicht ertragen. Hier musste sie mit jedem Freundschaft schließen, der dazu bereit war.
    Endlich machte sie sich an den Abstieg. Sie war von Stille umgeben, die sich merkwürdig anfühlte nach dem Verschwinden der Schatten, die sie auf dem Hinweg gepeinigt hatten. Alle waren fort, waren mit dem Dämonenlord zurück in die Unterwelt gerissen worden. Dennoch verfolgte sie die Erinnerung an die in ihrem Hinterkopf flüsternden Stimmen und die feuchten Finger, die leicht über ihre ungeschützte Haut strichen. Die Sonne ging auf und verlieh dem Horizont im Osten die Farbe von Asche, grau und feucht. Wieder begann ein Tag mit niedrig hängenden Wolken und einem Unheil verheißenden Himmel. Ein weiterer Tag in kalter Dämmerung. Bei dieser Aussicht sank ihr sowieso schon angeschlagener Mut noch mehr. Sie wollte fort von diesem entsetzlichen Ort, fort aus dieser Welt der Grausamkeit und Verzweiflung. Erneut dachte sie über die Worte von Bronas Schatten nach.
Ein Junge ist unterwegs.
Diese Ankündigung verwirrte sie, so oft sie auch darüber nachdachte. Welcher Junge? Und wieso überhaupt ein Junge? In ihren Augen ergab das keinen Sinn, und sie hielt es für ein Rätsel, das sie auf irgendeine Weise lösen musste. Schatten waren dafür berüchtigt, in Rätseln zu sprechen und Halbwahrheiten zu verbreiten. Vielleicht galt das auch in diesem Fall.
    Sie blieb kurz stehen und schloss die Augen, weil sie sich benommen und schwach fühlte. Ihre Begegnung mit dem Schatten des Dämonenlords hatte Körper und Geist mitgenommen, und sie fühlte sich schwindlig und wackelig auf den Beinen, Nicht nur ihre Muskeln und Gelenke schmerzten,

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