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Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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sie sich bereits mit Kermadec und den Felstrollen geeinigt. Vielleicht war ihr diese Verbindung angenehmer, weil keine Politik im Spiel war. Ihr gefiel die Unabhängigkeit der Trolle; sie versprachen ihr die Treue nur, wenn sie es für notwendig hielten, und auch dann nicht leichtfertig. Auf Trolle konnte man sich als Verbündete vollkommen verlassen.
    Das jedoch würde auch nichts nützen, wenn es Shadea gelang, die Situation so zu beeinflussen, wie sie es offensichtlich plante. Die Felstrolle waren für die Sicherheit der Ard Rhys verantwortlich, und die Ard Rhys war direkt vor ihrer Nase verschwunden. Die Zauberin würde sich nicht viel Mühe geben müssen, um den Orden von der Schuld der Trolle zu überzeugen.
    Tagwen starrte Shadea an. »Kermadec wird nicht hereinkommen, das weißt du ganz genau.«
    »Ja«, sagte sie. »Allerdings werde ich das als Beweis für seine Mittäterschaft werten - was auch immer geschehen sein mag - und ihn mitsamt seiner Trolle fortschicken. Wenn sie nicht fähig sind, uns zu beschützen, wie man bei der Ard Rhys gesehen hat, will ich sie nicht hier haben.« Sie hielt inne und legte den Zeigefinger an die Wange. »Da er sich weigert, den Keep zu betreten, hat er offensichtlich etwas zu verbergen, Tagwen. Falls nicht, sollte er uns das mitteilen - uns allen, denn unsere Sicherheit hängt von ihm ab. Sag ihm, ich würde verlangen, dass er uns eine Erklärung abgibt, wenn er kann.«
    »Wer gibt dir das Recht, von irgendwem etwas zu verlangen, Shadea a'Ru?«, wollte der Zwerg wissen. »Du führst den Druidenorden schließlich nicht.«
    Sie lächelte. »Während der Abwesenheit der Ard Rhys muss jemand diese Aufgabe übernehmen. Mein Name wurde bereits ins Spiel gebracht. Ich werde dienen, so gut ich kann. Anders kann ich nicht.« Sie blickte an ihm vorbei in den leeren Raum. »Mach schon, Tagwen. Tu, was ich dir gesagt habe.«
    Er wollte erneut widersprechen und hätte beinahe seine wahren Gefühle ihr gegenüber zum Ausdruck gebracht. Dann begriff er, dass sie vielleicht nur auf einen unbeherrschten Ausbruch von ihm wartete. Hier ging es um ganz üble Machenschaften, und langsam beschlich ihn die Ahnung, Shadea könne daran beteiligt sein. Also hielt er den Mund. Besser, man verlor nicht den Kopf. Besser, man blieb frei. Schließlich musste jemand Kermadec berichten, was hier vor sich ging, und ihn vor der Gefahr warnen.
    Daher nickte er nur knapp, verließ das Zimmer und ging gesenkten Hauptes und geröteten Gesichts den Gang entlang. Am liebsten wäre er gerannt und niemals zurückgekehrt. Plötzlich fürchtete er sich und sah in den Mienen jener, die ihm begegneten, Misstrauen, Zweifel und manchmal sogar regelrechten Zorn. Wie Shadea gesagt hatte, die Nachricht war schon bekannt geworden. Bündnisse wurden geschmiedet, Komplotte ausgeheckt. Tauchte die Ard Rhys nicht bald wieder auf, würde Shadea die Führung übernehmen. Auf eine Eingebung hin machte er einen kurzen Umweg über die Unterkünfte der Felstrolle im Nordhof und teilte einem der Kommandanten mit, er solle auf Geheiß der Ard Rhys zwölf Mann am Nordtor postieren. Von Zeit zu Zeit hatte Tagwen bereits solche Botschaften überbracht; deshalb würde dieser Befehl nicht weiter auffallen.
    Anschließend ließ Tagwen die Mauern des Keeps hinter sich, ging zum Waldrand und rief Kermadec. Der Maturen lagerte, wie er wusste, irgendwo vorm Nordtor. Während er wartete, rieb er sich den Bart, verschränkte die Arme vor der Brust und überlegte, auf welche Weise er Shadeas Machtübernahme verhindern konnte. »Stoppelbart!«, rief Kermadec mit rauer Stimme, lachte dröhnend und trat mit ausgestreckter Hand zwischen den Bäumen hervor. »Was ist denn mit dir los? Du siehst aus, als hättest du in einen sauren Apfel gebissen. Könnte dein Tag womöglich besser aussehen, alter Zwerg?«
    Tagwen ergriff mit beiden Händen die des Trolls und schüttelte sie. »Aber ganz bestimmt. Und für dich gilt im Übrigen das Gleiche.« Er warf einen Blick über die Schulter. »Am besten hörst du mir genau zu, Kermadec. Ich weiß nicht, wie viel Zeit wir haben, aber viel ist es bestimmt nicht.« Rasch erklärte er, was mit der Ard Rhys geschehen war, dann den Grund, aus dem er hier war. Der Felstroll hörte schweigend zu und schaute schließlich erwartungsvoll zu seinem Wachkommandanten hinauf, der mit einem Dutzend Trolle in Waffen durch das Tor marschierte.
    »Ich hielt es für das Beste, dich nicht allein zu lassen, wie auch immer du dich

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