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Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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es weitere tausend Jahre dauern, ehe sich daran etwas änderte. Sogar nach einem Vulkanausbruch blühte irgendwann auf dem erstarrten Lavastrom das Leben unaufhaltsam wieder auf. Doch nicht hier. Dieser Ort verweigerte sich dem Leben.
    Die beiden ignorierten das bedrückende Unbehagen, drehten einen Kreis um die Ruine und suchten nach der Stelle, an der die Feuer und Blitze beobachtet worden waren. Nach etwa einer Stunde fanden sie den Platz am Ende einer langen Felsplatte inmitten einer Kette von Steinspitzen, die wie ein Gerippe aus der Erde ragten. Ein Ring aus Steinen umgab die Feuerstelle mit den verkohlten Resten dessen, was auch immer dort gebrannt hatte. Als Grianne den Platz entdeckte, war ihr zuerst schleierhaft, wie man ihn erreichen, geschweige denn benutzen konnte. Felsbarrieren türmten sich ringsum auf, die Gräben waren tief und breit, die Kanten scharf wie Glas. Schließlich kam sie drauf. Man brauchte nur einen Rock, einen Würger oder ein kleines, gut zu manövrierendes Luftschiff, um dorthin zu gelangen. Was war in diesem Falle benutzt worden? Sie nahm sich vor, später darüber nachzudenken.
    Sie lenkte Jäger zum einen Ende der Platte, stieg mit Kermadec ab und sah sich die Umgebung genauer an. »Brandopfer«, bemerkte Kermadec und blickte unruhig nach links und rechts. Ihm gefiel es hier nicht, bemerkte sie, trotz ihrer Anwesenheit. Auch nach dieser langen Zeit löste dieser Ort bei einem Troll schlechte Erinnerungen aus. Der Dämonenlord war vielleicht tot und verschwunden, doch konnte man seine Anwesenheit noch spüren. Der Seele der Trollnation hatte niemand schlimmeren Schaden zugefügt. Trolle waren nicht so abergläubisch wie Gnomen, dafür glaubten sie an die Übertragung des Bösen von den Toten auf die Lebenden, weil sie solche Dinge erlebt hatten, und sie wollten nicht, dass so etwas erneut passierte.
    Grianne schloss die Augen und erkundete die Umgebung mit ihren magischen Sinnen, wobei sie versuchte, in der Luft zu lesen, was sich zugetragen hatte. Sie erspürte die Hinterlassenschaften einer mächtigen Magie, das Wirken von Zauberei, die weder der Heilung noch der Hilfe diente. Es handelte sich um eine Beschwörung, wie sie aus den Überresten erkennen konnte. Mit welchem Ausgang? Das blieb ihr verborgen, obwohl die Gerüche auf Sterben hindeuteten, und zwar auf einen langsamen Tod. Sie sah zu der Feuerstelle und erkannte im schmierigen Ruß, dass die Opferungen eindeutig finsteren Zwecken gedient hatten.
    »Nicht gut«, sagte sie leise.
    Kermadec trat zu ihr. »Was habt Ihr entdeckt, Herrin?«
    »Bislang nichts. Nichts Konkretes.« Sie blickte ihm in das flache, ausdruckslose Gesicht. »Möglicherweise erfahren wir heute Nacht etwas, wenn die Dunkelheit dieses Wesen einhüllt, das diesen toten Ort so anziehend findet.«
    Sie band Jäger in einiger Entfernung an, zwischen den Felsen, wo man ihn nicht sehen konnte, fütterte ihn, gab ihm Wasser und sprach beruhigend auf ihn ein, um ihn auf das vorzubereiten, was später geschehen mochte. Im Anschluss daran aß sie mit Kermadec eine kalte Mahlzeit und schaute zu, wie sich das Licht zurückzog und sich die Dämmerung wie Rauch flach und farblos über das Land legte. Bei diesem Sonnenuntergang veränderte sich die Welt kaum, so wenig wie der Himmel über ihnen, abgesehen von dem fast eiligen Übergang von hell zu dunkel. Dabei beschlich Grianne ein Gefühl, als würden ihre Möglichkeiten von Verzweiflung verzehrt.
    Diese düsteren Gedanken verscheuchte sie, allerdings vermochte sie ihre Gefühle für diesen Ort nicht zu bändigen. Es war ein übler Boden für lebendige Wesen, eine Ödnis, in die sie nicht gehörte. Eine nicht zu verdrängende Hoffnungslosigkeit herrschte hier, die bezeugte, dass manche Missetaten nicht wieder gutgemacht werden konnten. Auch wenn sie tausend Jahre hier verbrachte, sie würde vermutlich nie die Rückkehr des Lebens ins Schädelreich beobachten. Und bedachte man, welche Art Lebewesen sich in einem solchen Land ausbreiten würden, war das vielleicht sogar das Beste.
    »Schlaf«, sagte sie zu Kermadec. »Ich übernehme die Wache für die erste Hälfte der Nacht.« Er grunzte etwas und war Sekunden später eingeschlafen. Sie beneidete ihn, weil er so schnell Ruhe fand. Eine Weile lang betrachtete sie ihn, seine raue Haut, die in der Dunkelheit so glatt wirkte, seinen haarlosen Körper und sein beinahe nichts sagendes Gesicht, das aussah wie aus Stein geschlagen. Seidig - so erschien es ihr. Wie eine

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